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Автор книги: Коллектив авторов


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Text 4. Bundesland Hamburg [6, S. 24–25]

Freie und Hansestadt Hamburg ist ein Stadtstaat. Es liegt inmitten des Bundeslandes Schleswig-Holstein, dicht an dessen Grenze zu Niedersachsen. Hamburg ist die zweitgrößte Stadt Deutschlands. Es nimmt eine Fläche von 755 km 2 ein. 1 747 000 Einwohner leben in der Stadt. Hamburg liegt an der unteren Elbe, ca. 110 km von ihrer Mündung in die Nordsee entfernt.

Aus der Geschichte Hamburgs

Im 9. Jahrhundert als „Hammaburg“ gegründet, entwickelte sich Hamburg im Mittelalter früh zur Handelsmetropole, im 18. Jahrhundert auch zu einem geistigen Zentrum Norddeutschlands. Hamburg war Jahrhunderte lang eine Freie Reichs– und Hansestadt. Es wurde und ist bis heute von einem Senat regiert und seine Minister nennen sich heute noch „Senatoren“. Die geographische Lage machte Hamburg schon im 13. Jahrhundert zu dem wichtigsten Seehafen an der Nordsee. Seit der Zeit, da der amerikanische Kontinent entdeckt wurde, verloren die Ostseehäfen an Bedeutung. Die nordeuropäischen Handelswege auf der See verlagerten sich auf die Nordsee (Den Kieler Kanal hatte es damals noch nicht gegeben). Mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt nahmen die Stadt und der bereits im 12. Jahrhundert abgelegte Hafen einen gewaltigen Aufschwung. Seine Schiffe fuhren bis nach Indien und Amerika.

Im Laufe seiner Geschichte wurde Hamburg mehrmals durch Feuer vernichtet. Im Jahre 1842 war die Altstadt völlig ausgebrannt. Das Wahrzeichen der Stadt, die im 18. Jahrhundert erbaute St. Michaelis-Kirche (der Michel), wurde 1906 durch einen Brand zerstört und später originalgetreu wiederaufgebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Innenstadt von Hamburg fast völlig in Schutt und Asche gelegt. Beim Wiederaufbau wurden historische Bauwerke wiederhergestellt. Mittelpunkt der Altstadt ist der Rathausmarkt mit dem 1886–1897 in prunkvollen Renaissanceformen errichteten Rathaus. Die Innenräume spiegeln den Stolz und das Selbstbewusstsein der Hamburger Bürgerschaft wider. Seit 1919 ist Hamburg Sitz der Universität, seit 1979 auch einer Technischen Universität.

Die Hamburger nennen sich gern „Hanseaten“, weil sie stolz sind auf den Geist und die Geschichte ihrer Stadt.

Wirtschaft

Hamburgs Hafen, „Deutschlands Tor zum Welt“, ist der wichtigste Punkt des Wirtschaftslebens des Landes. Durch eine riesengroße Fläche von 100 km 2 ziehen sich viele Kanäle mit zahlreichen Anlegeplätzen und Lagerhäusern an deren Ufer. Dank einem modernen Schleusensystem können hier auch größere Schiffen anlegen. Hamburg lebt aber nicht von seinem Hafen allein. Es ist auch eine Industriestadt. Hier sind wichtige mit dem Hafen verbundene Textil-, Kaffee– und ZigarettenIndustrien, aber auch Werften und Ölraffinieren zu Hause. In den Hamburger Unternehmen werden die aus anderen Ländern auf dem Seeweg herangeschafften Güter (Stoffe und Produkte) zu fertigen Waren verarbeitet. Moderne Wirtschaftstrukturen prägen die Stadt: In Hamburg wird ein Teil des europäischen Airbus gebaut, hier befindet sich auch Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY), eine Forschungsstätte für Teilchenphysik.

Text 5. Bundesland Niedersachsen [6, S. 27]

Niedersachsen liegt im nordwestlichen Teil der Bundesrepublik. Es grenzt im Norden an Schleswig-Holstein und an MecklenburgVorpommern, im Osten an Sachsen-Anhalt, im Süden an Hessen und Thüringen, im Südwesten an Nordrhein-Westfalen; die 300 km lange Nordwestliche Grenze von Niedersachsen bildet die Nordseeküste. Niedersachsen ist das flächenmäßig zweitgrößte Bundesland nach Bayern. Seine Fläche beträgt 47 624 km 2; die Bevölkerung zählt 7 997 000 Einwohner. Die Landeshauptstadt ist Hannover (516 000 Einwohner); die zweitgrößte Stadt ist Braunschweig (245 000 Einwohner).

Landschaft und Natur

Niedersachsen reicht von der Küste der Nordsee bis zu den Mittelgebirgen, dem Harz und dem Weserbergland. Wichtige Schifffahrtswege – die Weser, der Mittellandkanal und im Osten die Elbe – durchziehen das Land. Nördlich von Hannover liegt die Lüneburger Heide, eine ländliche Region, ein Naturpark mit alten Bauernhäusern und Schafherden, den so genannten Heidschnucken. Sie erstreckt sich über 7 000 km 2.

Aus der Geschichte

Niedersachsen unterhielt in der Vergangenheit fast hundert Jahre enge Beziehungen zu England. Im 18. Jahrhundert bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts waren die Kurfürsten von Hannover zugleich Könige von England. Erst Queen Victoria beendete diese Personalunion.

Wirtschaft

Niedersachsen ist ein Agrarland. An landwirtschaftlichen Kulturen werden hier Weizen und Gemüse angebaut. Das Landschaftsbild bestimmt die Viehzucht. Berühmt ist die Pferdezucht. Industrie ist im Raum von Hannover und Braunschweig zu Hause. Die größte Automobilfabrik der Bundesrepublik, das Volkswagenwerk steht in Wolfsburg, östlich von Hannover. Nördlich Hannovers, im Raum von Ilsede und Salzgitter, wird Eisenerz mit niedrigem Eisengehalt abgebaut.

Text 6. Bundesland Bremen [6, S. 30–31]

Freie Hansestadt Bremen ist genauso wie Hamburg ein Stadtstaat. Es liegt inmitten des Bundeslandes Niedersachsen ca. 60 km von der Nordsee entfernt. Das Bundesland Bremen besteht aus der an der unteren Weser liegenden alten Hansestadt Bremen und Bremerhaven, dem Vorhafen von Bremen, das an der Wesermündung in die Nordsee liegt. Die junge Stadt Bremerhaven wurde 1827 gegründet, als die Weser zu versanden drohte. Es verfügt über modernste Anlagen und ist besonders im ContainerBetrieb sehr leistungsfähig.

Bremen ist das kleinste Bundesland der Bundesrepublik. Die Fläche von Stadt Bremen samt Bremerhaven beträgt 405 km 2; die Bevölkerung zählt 663 000 Einwohner.

Aus der Geschichte

Bremen ist eine der ältesten deutschen Städte. Noch unter Karl dem Großen wurde es 787 Bischofssitz („Rom des Nordens“ genannt). Seit 845 Erzbistum, erlebte Bremen dann unter Erzbischof Adalbert (1043–1072) seine erste Blüte. 1358 trat Bremen der Hanse bei und wurde 1646 Reichsstadt, d. h. eine Stadt mit besonderen Rechten. Seit 1815 nennt sich Bremen wieder Hansestadt.

Im Zweiten Weltkrieg wurden Hafen und Innenstadt stark zerstört. Bremens ältester Teil, das Schnorviertel, ist restauriert worden und präsentiert sich mit Läden und gemütlichen Gaststätten. Der Wiederaufbau hat das Gesicht der Stadt vielerorts verändert.

Wirtschaft

Bremen ist nach Hamburg der zweitgrößte deutsche Seehafen, auch führender Binnenhafen und einer der größten Seehandelsplätze Deutschlands, ein wichtiger Umschlagplatz für Getreide, Erdöl, Wolle, Baumwolle, Tabak und Kaffee, die z. T. auch hier verarbeitet werden.

Text 7. Bundesland Mecklenburg-Vorpommern [6, S. 32–33]

Mecklenburg-Vorpommern ist eines der neuen, nach der Wiedervereinigung entstandenen Bundesländer, das aus dem ehemaligen Land Mecklenburg und einem (dem westlichen) Teil von Pommern besteht. (Dessen östlicher Teil gehört heute Polen.) Es liegt im Nordosten der Bundesrepublik und grenzt im Westen an Schleswig-Holstein, im Südwesten an Niedersachsen, im Süden an Brandenburg und im Osten an Polen. Die nördliche Grenze bildet die Ostsee. Das Land nimmt eine Fläche von 23 174 km 2 ein; seine Bevölkerung zählt 1 699 000 Einwohner. Damit ist MecklenburgVorpommern die am dünnsten besiedelte Region Deutschlands. Die Landeshauptstadt ist Schwerin mit einer Bevölkerung von 97 000 Menschen. Andere bedeutende Städte sind: Rostock (199 000 Einwohner), Neubrandenburg (68 000 Einwohner), Stralsund (59 000 Einwohner).

Landschaft und Natur

Längs der Ostseeküste ziehen sich die langen Strände. Sie sind ein beliebter Erholungsort zahlreicher Badegäste. Die Inseln Rügen mit den berühmten Kreidefelsen, Hiddensee, Usedom und die ca. 650 Seen der Mecklenburgischen Seenplatte sind bekannte und viel besuchte Freizeit– und Erholungsgebiete. Auf den Inseln befinden sich viele Kurorte. Die Kanäle und Flüsse sind so miteinander verbunden, dass man auf dem Wasser bis hinein nach Berlin fahren kann. Für das Küstenhinterland sind prachtvolle Wälder mit den schönen Alleen typisch, die noch nicht dem Straßenbau zum Opfer gefallen sind. Die Müritz ist mit 115 Quadratkilometern nach dem Bodensee der größte See in Deutschland. Im Müritz-Naturpark „Ostufer“ leben seltene Vogelarten: Kraniche, Eisvögel und sogar Fischadler. Auf der Insel Rügen, der größten deutschen Insel, haben sich seltene Pflanzen erhalten. Die durch die Zivilisation noch nicht zerstörte Natur bildet die Voraussetzungen für den sich positiv entwickelnden Fremdenverkehr. Dabei sind viele Orte nicht intakt.

Aus der Geschichte

Die oben genannten Städte entstanden noch im Mittelalter. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurden Mecklenburg und Pommern stark verwüstet. Vorpommern und die Insel Rügen gehörten nach dem Westfälischen Frieden von 1648 bis 1803 zu Schweden. Nach 1815 war ganz Pommern eine Provinz des Königsreichs Preußen. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand 1945 das westlich der Oder liegende Land MecklenburgVorpommern. Die östlich dieser Linie liegenden Teile Pommerns sowie südlich davon gelegene Schlesien sind auf Beschluss der Potsdamer Konferenz der Siegermächte von 1945 an Polen gegangen.

Wirtschaft

Das heutige Mecklenburg-Vorpommern verfügt über einige Industrien. In den an der Ostseeküste liegende Städten (Rostock, Wismar, Stralsund) gibt es den Schiffbau. Die Rostocker Werft, in der in der DDR-Zeit große Hochseeschiffe gebaut wurden, muss sich heute noch im freien Wettbewerb behaupten. In Warnemünde, einer jungen Nebenstadt von Rostock, entstand in der DDR-Zeit ein moderner Überseehafen. Der Bau von Spezialschiffen und Fischereibooten ist in Wismar und Stralsund zu Hause. Von Stralsund aus sind durch Fährverbindung enge Kontakte zu den skandinavischen Ländern geschaffen. Aber Mecklenburg-Vorpommern ist vor allem ein Agrarland. Wie in der ganzen ehemaligen DDR wurde in den 50er Jahren die Landwirtschaft des Landes nach sowjetischem Muster umstrukturiert. Die Kleinbauern mussten in großräumige landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG) eintreten. Nach der Wiedervereinigung fand wieder eine Umstrukturierung statt: Äcker, Wiesen, Wälder und alles weitere Vermögen wurden privatisiert. Private bäuerliche Betriebe bewirtschaften heute einen Teil der Fläche; der größere Teil wird von den Nachfolgebetrieben der LPGs in der Rechtsform der Genossenschaft (einer Gesellschaft, deren Mitglieder gemeinschaftlich einen Geschäftsbetrieb führen und Geschäftsanteile besitzen) oder einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) bestellt. Die Bauern haben aber ihre Probleme: Die Eigentumsverhältnisse klären sich nur langsam, langfristige Verpachtungen sind nicht immer möglich, es gibt häufige Missverständnisse und Konflikte, auch Bodenspekulationen.

Text 8. Bundesland Brandenburg [6, S. 37–38]

Brandenburg ist eines der fünf mit der Wiedervereinigung Deutschlands entstandenen Bundesländer. Es liegt im östlichen Teil der Bundesrepublik und grenzt im Norden an MecklenburgVorpommern, im Westen an Sachsen-Anhalt, im Süden an Sachsen und im Osten an Polen. Es ist das größte der neuen Bundesländer. Die Fläche von Brandenburg umfasst 29 478 km 2; die Bevölkerung zählt 2 552 000 Einwohner. Die Landeshauptstadt ist Potsdam, in dem 148 000 Menschen leben. Brandenburg ist das Umland der Bundeshautstadt Berlin, die genau in seiner geographischen Mitte liegt. Landeshauptstadt von Brandenburg ist aber nicht Berlin, sondern Potsdam. An anderen Städten des Bundeslandes ist noch Brandenburg an der Havel (74 000 Einwohner) zu nennen.

Landschaft und Natur

Die Landschaft Brandenburgs, das im Zentrum des flachen „Landes der Urstromtäler“ liegt, besteht aus Wäldern, Flüssen, etwa 3 000 Seen und kargen Sandböden. Man nannte diese Gegend „die Streubüchse des Reiches“. Einzigartig ist der Spreewald, eine Landschaft mit unzähligen Wasserarmen und vielen kleinen Siedlungen. Theodor Fontane, Schriftsteller des 19. Jahrhunderts und Nachkomme der französischer Hugenotten, beschrieb dieses Gebiet in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ (1862–1882) wie ein Land, „das aus so vielen Inseln besteht als es Häuser hat“.

Aus der Geschichte

Aus dem provinziellen Kurfürstentum ging 1701 das Königtum Preußen hervor. Lange Zeit war dieses dünn besiedelte Land wirtschaftlich rückständig. Die preußischen Könige betrieben eine offene Politik von „aufgeklärten Monarchen“. So wurde im 17. und 18. Jahrhundert eine große Zahl von verfolgten Protestanten in das „aufgeklärte Preußen geholt. Holländische Einwanderer, Protestanten aus Salzburg und Hugenotten aus Frankreich brachten ihre Kenntnisse und Fähigkeiten mit. Die Flüchtlinge suchten Schutz und eine neue Existenzgrundlage. Sie fanden damals mehr offene Aufnahme als Ablehnung. Der Aufschwung Berlins zu einer europäischen Metropole ist ohne die geistigen und wirtschaftlichen Leistungen der französischen Hugenotten nicht denkbar.

Wirtschaft

Die Wirtschaft Brandenburgs befindet sich seit der Wiedervereinigung in einer tiefen Krise. In der DDR-Zeit wurde hier die früher im Osten des Landes fehlende metallurgische Industrie geschaffen (Eisenhüttenkombinat Ost), die mit Eisenerz und Steinkohlenkoks aus der Sowjetunion und mit Steinkohle aus Polen beliefert wurde. Mit dem Auseinanderfallen der Sozialistischen Staatengemeinschaft und ihrer ökonomischen Organisation (RGW) rissen diese Verbindungen ab. Außerdem sind die ostdeutschen Eisenhüttenbetriebe nicht rentabel, weil sie die Konkurrenz mit dem traditionellen Standort der deutschen Metallurgie im Westen (Ruhrgebiet) nicht aushalten können. Eine gleiche Situation ist in der Chemieindustrie Brandenburgs, die zu einem großen Teil auf den sowjetischen Erdöllieferungen durch die Pipeline „Freundschaft“ basierte. Die Folge ist eine hohe Arbeitslosigkeit, deren Ende nicht abzusehen ist. An anderen Industrien ist der Braunkohlenbergbau im Raum Cottbus zu nennen, der seine Bedeutung noch behalten hat, weil die Braunkohle bis jetzt der wichtigste Energieträger im Osten Deutschlands ist. Die auf Braunkohle arbeitende Chemieindustrie (Kombinat „Schwarze Pumpe“) hat keine Perspektive, weil sie einen sehr hohen Energieaufwand erfordert und deshalb nicht rentabel und darüber hinaus umweltbelastend ist. Die Land– und Nahrungsgüterwirtschaft ist auf die Versorgung der benachbarten Hauptstadt Berlin ausgerichtet. Zu den wichtigsten Gebieten der landwirtschaftlichen Produktion gehört das Oderbruch, bei Lebus nördlich von Frankfurt an der Oder einsetzend und entlang der Oder bis Oderberg östlich von Eberswalde-Finow reichend, ist ein weitgehend entwässertes Gebiet mit ertragreichen Böden. Neben Weizen und Zuckerrüben treten vor allem die Fleisch– und Milcherzeugung durch die auf ausgedehnten Grünflächen gestützte Rinderzucht und der hauptsächlich auf die Frischgemüsebelieferung orientierte Gemüseanbau hervor.

Text 9. Bundesland Berlin [6, S. 41–44]

Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik am 3. Oktober 1990 wurden Berlin-Ost und Berlin-West wiedervereinigt. Berlin ist nach vierzigjähriger Teilung wieder die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland, erster Sitz des Bundespräsidenten. (Vor der Wiedervereinigung war Bonn die Hauptstadt der damaligen BRD, wo einige Verwaltungsorgane der neuen BRD bis jetzt sich zeitweilig befinden.) Gleichzeitig ist Berlin ein Bundesstaat (Stadtstaat). Berlin liegt im Zentrum des Bundeslandes Brandenburg. (Es wird eine Idee diskutiert, Berlin und Brandenburg zu einem Verwaltungsgebiet zu vereinigen, sie hat allerdings viele Gegner.) Berlin umfasst die Fläche von ca. 892 km 2; seine Bevölkerung zählt 3 400 000 Einwohner.

Aus der Geschichte Berlins

Berlin, 1237 erstmals urkundlich erwähnt, ist eine relativ junge Stadt. Erst im 17. Jahrhundert trat die Stadt aus ihrem Schattendasein heraus und wurde ein wichtiger Handelsplatz. Im 18. Jahrhundert spielten Preußen und seine Hauptstadt besonders unter Friedrich II. eine zentrale Rolle auf Europas Bühne. 1817 wurde Berlin Hauptstadt des unter Ägide Preußens gegründeten Deutschen Reiches. Sie war auch die Hauptstadt des so genannten „Dritten Reiches“ (1933–1945); hier festigte Hitler seine Diktatur und löste verheerenden Zweiten Weltkrieg aus.

Die Bombenangriffe und die Kämpfe der letzten Kriegsjahre verwandelte einige Stadtteile von Berlin in einen Trümmerhaufen. Noch heute sind die Folgen der Zerstörungen deutlich sichtbar. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Berlin zum zeitweiligen Sitz der Verwaltung der alliierten Besatzungsmächte, dem Alliierten Kontrollrat; sein Territorium wurde in vier Sektoren eingeteilt: den sowjetischen, den britischen, den französischen und den amerikanischen. 1948 hatten die westlichen Besatzungsmächte die von ihnen verwalteten Sektoren Berlins in die in ihren Besatzungszonen durchgeführte separate Währungsreform einbezogen, was von der sowjetischen Seite als Versuch gewertet wurde, Westberlin in den Machtbereich des inzwischen im Westen Deutschlands sich herausbildenden separaten Staates einzugliedern, und beantwortete ihn mit der Verhängung einer Blockade, die fast elf Monate dauerte. Während dieser Zeit organisierten die USA und Großbritannien die Versorgung der Westsektoren über eine Luftbrücke. Das war der erste Schritt zur Teilung Berlins in einen West– und einen Ostteil. Ostberlin wurde nach der Gründung von beiden deutschen Staaten die Hauptstadt der DDR; Westberlin blieb als eine Insel inmitten ihres Territoriums. Es blieb über Transitautobahnen, Wasserstraßen und Eisenbahnen mit der Bundesrepublik verbunden; in Luftkorridoren wurde der Luftverkehr abgewickelt. Die Bundesrepublik bestand über Jahrzehnte hinweg auf ihren Rechten auf Westberlin als ihren Bestandteil. Später bekam es den international anerkannten Status einer besonderen administrativen Einheit, die keinem der beiden deutschen Staaten gehörte.

Zwischen Westberlin und der Hauptstadt der DDR bestand lange Zeit eine offene Grenze. Bis 1961 verließen viele Tausende von Flüchtlingen über Westberlin den Ostteil des Landes. Um die Massenflucht ihrer Bürger zu verhindern, hatte die DDR ihre Grenze zur BRD am 13. August 1961 geschlossen und eine durch das Zentrum Berlins verlaufende Mauer errichtet, mit der sein westlicher Teil abgeriegelt wurde. Die Mauer war über 40 Jahre lang die Grenze nicht nur zwischen zwei Stadtteilen, sondern auch zwischen zwei Bündnissystemen – der Nato im Westen und dem Warschauer Pakt im Osten. Deutschland, besonders dessen östlicher Teil, hatte unter seiner übervierzigjährigen Teilung gelitten. Das war der Preis für den von ihm ausgelösten Zweiten Weltkrieg und die Aggression gegen andere Völker. Erst mit der Überwindung der Teilung, gerade am Vorabend der Wiedervereinigung, fiel die Mauer. Nach den Worten des ehemaligen Oberbürgermeisters von Westberlin Willi Brandt „… wuchs zusammen, was zusammengehörte“. Aber es wird noch eine Weile dauern, bis die Teile der Stadt zusammengewachsen sind, sowohl äußerlich als auch innerlich in der Gefühlswelt der Menschen. Somit ist Berlin Symbol der Teilung und der Schwierigkeiten der Wiedervereinigung zugleich. Die Stadt bemüht sich, eine geistige und geographische Orientierung zu finden. Das dramatische Image einer geteilten Stadt ist verschwunden, und Berlin muss seine Anziehungskraft neu unter Beweis stellen.

Wirtschaft

Berlin ist traditionell Sitz der Elektroindustrie (Siemens), außerdem der chemischen Industrie. Bekannt ist auch die Bekleidungsindustrie.

Wissenschafts– und Kulturzentrum Berlin

Berlin ist auch eine internationale Kongress– und Messestadt. Die drei Universitäten sind die Humboldt-Universität im Ostteil der Stadt sowie die Freie Universität und die Technische Universität im Westen. Hier angesiedelt sind bekannte Forschungsinstitute für die Bereiche Kernphysik und Reaktorphysik sowie Nachrichtentechnik und das Technologie-Zentrum der Fraunhofer-Gesellschaft.

Berlin ist auch in den Jahren der Teilung kultureller Mittelpunkt gewesen. Seit die Stadt wiedervereinigt ist, gibt es nun viele Einrichtungen doppelt, dazu Dutzende von Theatern, Museen in großer Zahl, drei Opern-Häuser, mehrere große Orchester, darunter die Berliner Philharmoniker. Wie in der Kinoszene existiert auch bei den Berliner Theatern eine Off-Theater-Szene, d. h. freie Theatergruppen und Kulturfabriken. Hier findet vor allem politisch engagiertes und experimentelles Theater statt. Kinderund Jugendtheater sind längst eine eigenständige Theaterrichtung geworden. Namen wie Grips-Theater, Klecks Kindertheater oder Rote Grütze sind weit über die Stadt hinaus bekannt.

Berlin hat eine wohl eigenartige Kulturszene. Hier gibt es keine Sperrstunde (Zeit, zu der alle Lokale schließen müssen), im Gegensatz zu allen anderen Großstädten. Im Westteil der Stadt konzentriert sich die Aussteigerszene besonders auf Kreuzberg im Zentrum; im Osten entstanden im einheitlichen Berlin Kultur– und Kunstvereine rechts und links der Oranienburger Straße in BerlinMitte und am Prenzlauer Berg. Es sind „wilde“ Cafés, Ateliers, Werkstätten und Proberäume für Künstler, die mit wenig Geld, aber mit viel Engagement arbeiten und ständig um ihre Existenz fürchten müssen.

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