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Автор книги: Коллектив авторов


Жанр: Учебная литература, Детские книги


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5.2. Google. Ein Rückblick auf die Geschichte von Google
Lesen Sie und übersetzen den Text!

Der Markt für Suchmaschinen schien längst aufgeteilt, als eine kleine Firma namens Google ihn von hinten aufrollte. Seitdem versucht der Konzern das Kunststück immer wieder – nicht selten mit Erfolg. Hier informieren wir Sie über alle Neuentwicklungen und berichten über Googles Konflikte mit Datenschützern, China oder der Verlagsbranche.

Angeblich konnten Larry Page und Sergey Brin einander erst einmal nicht besonders gut leiden, als sie sich im Jahr 1995 zum ersten Mal trafen. Der 24-jährige Brin war übers Wochenende in Stanford zu Besuch, der 23-jährige Page gehörte angeblich zu einer Gruppe von Studenten, die Besucher herumführen mussten. Der Legende nach stritten Brin und Page ununterbrochen miteinander.

1996 – Es begann mit einer Rückenmassage. Die erste Suchmaschine, die Page und Brin gemeinsam entwickelten, hatte den Arbeitstitel „BackRub“ (Rückenmassage), weil sie im Gegensatz zu anderen zu dieser Zeit eingesetzten Suchtechniken auch „Backlinks“ berücksichtigte, also Links, die auf die entsprechende Web-Seite verwiesen.

1998 – Finanzierung. Nachdem die Versuche gescheitert waren, die eigene Entwicklung an ein Unternehmen wie Yahoo zu verkaufen, entschlossen sich Brin und Page entgegen ihren ursprünglichen Plänen, selbst ein Unternehmen zu gründen. Der Legende nach bekamen sie von Andy Bechtolsheim, einem der Gründer von Sun Microsystems, einen Scheck über 100.000 Dollar – ausgestellt auf Google Inc., obwohl ein Unternehmen dieses Namens zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht existierte. Insgesamt brachten die beiden eine Anfangsfinanzierung von knapp einer Million Dollar zusammen – was reichte, um in der Garage eines Freundes in Menlo Park, Kalifornien, ein Büro einzurichten und einen Angestellten zu engagieren. Im September wurde das mit einer Waschmaschine und einem Trockner ausgestattete Büro eröffnet – was heute als offizielle Geburtsstunde von Google betrachtet wird.

1999 – Mehr Geld und ein neues Heim. Schon im Februar 1999 zog das rasant wachsende Unternehmen in ein richtiges Bürogebäude um. Inzwischen hatte es acht Mitarbeiter. Erste Firmenkunden bezahlten Geld für Googles Dienste. Am 7. Juni wurde eine zweite Finanzierungsrunde verkündet: Die Wagniskapitalgeber Sequoia Capital und Kleiner Perkins Caufield & Byers schossen insgesamt 25 Millionen Dollar zu. Noch im gleichen Jahr bezog das Unternehmen den „Googleplex“, den Kern des heutigen Hauptquartiers in Mountain View, Kalifornien.

Das Jahr 2000 muss als jenes gelten, in dem Google tatsächlich zu dem gemacht wurde, was es heute ist: dem mächtigsten WerbeVermarkter im Internet. Der Start eines „Schlüsselwort-gesteuerten WerbeProgramms“ schuf die Basis für den gewaltigen kommerziellen Erfolg von Google. Man benutze „ein proprietäres Anzeigen-Verteilungssystem, um eine der Suchanfrage eines Nutzers sorgfältig angepasste Werbeanzeige beizugeben“, erklärt die Pressemitteilung von damals das Prinzip. Die Anzeigen konnten online auf sehr einfache Weise eingekauft werden – AdWords war geboren und brachte sofort Geld ein. Noch heute ist die Vermarktung der Textanzeigen auf der Suchseite die zentrale Säule des Google-Imperiums, die den Löwenanteil aller Umsätze ausmacht. Parallel wurden im Jahr 2000 neue Kunden gewonnen, die GoogleSuche in ihre Angebote integrierten, darunter Web-Seiten aus China und Japan. Im gleichen Jahr wurde auch die Google Toolbar veröffentlicht, die es erlaubte, mit Google das Netz zu durchsuchen, ohne auf die GoogleWeb-Seite zu gehen.

2001 – Profit und ein neuer Eric Schmidt. Schon im Jahr 2001 machte Google Profit – was man von den meisten anderen Start-ups, die zu dieser Zeit noch die Phantasien der Börsenmakler beflügelten, nicht behaupten konnte. Um den Anforderungen eines rasant wachsenden Unternehmens gerecht zu werden, wurde Eric Schmidt, der zuvor schon führende Positionen in Firmen wie Novell und Sun Microsystems innegehabt hatte, im August 2001 zum Chief Executive Officer Googles ernannt.

2002 – Corporate Search, Google News, Froogle. Seit 2002 verkauft Google auch Hardware – Such-Lösungen für die Intranets von Unternehmen. Im September des Jahres wurde die Beta-Version von Google News livegeschaltet, dem Nachrichten-Aggregator, der bis heute für zuweilen böses Blut zwischen Zeitungen, Nachrichtenagenturen und den Suchmaschinisten sorgt. Ein Algorithmus sammelt Schlagzeilen und Bilder und komponiert daraus nach bestimmten Kriterien eine Übersichtsseite. Im Dezember startete zudem Froogle, eine mäßig erfolgreiche Produkt-Suchmaschine. Heute heißt Froogle schlicht Google Product Search.

2003 – AdSense und Blogger. AdSense ist die zweite wichtige Säule im Google-Anzeigenimperium. Im Jahr 2003 wurde der Dienst vorgestellt, der den Text auf Web-Seiten analysiert und daneben passende Werbeanzeigen platzieren soll. Das System bietet auch Betreibern kleiner Web-Seiten die Möglichkeit, ihre Angebote zu monetarisieren – die Einkünfte werden zwischen Seiteninhaber und Google aufgeteilt. Im gleichen Jahr kaufte Google Blogger, einen großen Blog-Hoster.

2004 – Picasa, Google Mail, Bücher und ein Börsengang. Der Start des E-Mail-Dienstes Google Mail (in den USA Gmail) wurde am 1. April verkündet, mitsamt der Nachricht, dass die Nutzer ein Gigabyte Speicherplatz zur Verfügung haben würden. Es wurde schnell klar, dass es sich nicht um einen Scherz handelte – und dass Google daran selbstverständlich verdienen will. AdSense wurde von Anfang an eingesetzt, um E-Mails nach Schlüsselwörtern zu durchsuchen und mehr oder minder passende Reklame daneben einzublenden. Im Juli kaufte Google Picasa, ein Unternehmen, das sich auf die digitale Fotoverwaltung spezialisiert hatte. Heute ist Picasa ein On– und Offline-Angebot – Googles Antwort auf Flickr.

Am 19. April konnte man Google-Aktien an der Technologiebörse Nasdaq erstmals kaufen. Eine Aktie kostete 85 Dollar. Heute ist sie knapp fünfmal so viel wert. Mit dem vielen neuen Geld stieß Google noch im gleichen Jahr verschiedene Projekte an – unter anderem Google Print: Mit den Universitäten Harvard, Stanford, University of Michigan, University of Oxford und der New York Public Library kam man überein, Bücher zu scannen, zu digitalisieren und online durchsuchbar zu machen. Im darauffolgenden Jahr wurde Google Print in „Book Search“ umbenannt. Inzwischen sind zahlreiche andere Bibliotheken mit im Boot – auch deutsche.

2005 – Google Maps und Google Earth. Im Jahr 2005 kam die GoogleMaschinerie richtig in Schwung. In rasantem Tempo veröffentlichte das Unternehmen, das bis zum dritten Quartal auf fast 5000 Mitarbeiter angewachsen war, eine Anwendung nach der anderen. Die im Rückblick wohl wichtigste: Google Maps, der Kartendienst, der die Welt geografisch durchsuchbar machen sollte, und sogleich mit der bis dahin nur mäßig erfolgreichen lokalen Suche Google Local verschmolz. Die im Jahr zuvor angekaufte Satellitenkapazität kam nun zum Einsatz: Sie bot die heute beinahe selbstverständliche Möglichkeit, Satellitenfotos statt abstrakter Karten anzusehen. Später im Jahr kam auch noch die DesktopSoftware Google Earth, Googles Digitalglobus. Außerdem starteten: die „personalisierte Homepage“, die heute iGoogle heißt, Googles Video– und Fotosuche, die Voice-over-IP und Instant-Messaging-Lösung Google Talk, der bis heute ziemlich glücklose Kleinanzeigendienst Google Base, ein eigener RSS-Reader. Und: Google kaufte das Unternehmen Urchin und verwandelte dessen Webtraffic-Analysemethoden in sein Angebot Google Analytics. Damit bot das Unternehmen nun erstmals die vollständige Dienst-Palette einer Netz-Mediaagentur, eines Online-Werbevermarkters.

Die Geschäfte liefen auch 2005 hervorragend für Google – so gut, dass man eine Partnerschaft mit dem strauchelnden Online-Dinosaurier AOL verkünden und eine Milliarde Dollar in das Unternehmen investieren konnte.

2006 – Google Video, Web-Applikationen, YouTube – und Kritik. Anfang des Jahres stellte Larry Page bei einem Vortrag bei der Consumer Electronics Show in Las Vegas Google Video vor – und Google Pack, einen ersten, offenkundigen Angriff auf Microsoft, denn das Software-Paket enthielt diverse Anwendungen, die als Konkurrenzprodukte zu Microsofts Angebot gelten können. Gegründet wurde die Wohltätigkeitsorganisation Google.org, an den Start gingen außerdem der Finanzinformationsdienst Google Finance und die Paypal-Konkurrenz Google Checkout. Vor allem aber ist 2006 das Jahr, in dem man bei Google ernsthaft damit begann, Office-Anwendungen ins Web zu verlegen. Neben dem Google-Kalender wurde am Jahresende auch Google Docs & Spreadsheets livegeschaltet. Zuvor hatte Google Upstartle gekauft, ein Unternehmen, das bis dahin das Online-Textverarbeitungsprogramm Writely hergestellt hatte – nur eine von mehreren Akquisitionen. Auch SketchUp (3-D-Gebilde für Google Earth) und die Wiki-Plattform JotSpot wurden 2006 ins GoogleReich integriert.

Der prominenteste Ankauf des Jahres war jedoch YouTube: Google zahlte 1,65 Milliarden Dollar für die Videoplattform und holte sich so Konkurrenz zum eigenen, eben erst gestarteten Videoangebot ins Haus. Zudem wurde eine Werbe– und Suchpartnerschaft mit dem eben von Rupert Murdoch aufgekauften MySpace verkündet: Google stieg endlich ernsthaft ins Geschäft mit dem Web 2.0 ein.

Parallel verlor Google in den Augen vieler Nutzer seine Unschuld: mit dem Start einer eigenen Suchmaschine für China, die sich den Zensurwünschen der dortigen Regierung beugt. Eine Tibet-Unterstützergruppe rief eine Initiative namens „No love 4 Google“ ins Leben – und fasste damit einen globalen Meinungsumschwung zusammen. Der Engelsglanz des vermeintlich anderen, besseren Unternehmens, den Google lange hatte aufrechterhalten können, schwand nach und nach. Ende 2006 hat Google mehr als 10.600 Angestellte.

2007 – Google Mail für alle, DoubleClick, Streetview und Android. Im Februar wird Googles E-Mail-Dienst für alle geöffnet – bis dahin brauchte man eine Einladung, um seine E-Mails von AdSense nach Schlüsselwörtern durchsuchen zu lassen.

Vor allem aber ging Google 2007 auf Einkaufstour – in seinem Kerngeschäftsbereich, der Online-Werbung. Zunächst wurde Adscape, ein Spezialist für Werbung in Computerspielen, aufgekauft, dann DoubleClick. Über drei Milliarden Dollar ließ man sich den Online-Anzeigenvermarkter kosten – und eine Menge Ärger. Erst im März 2008 segnete die EUKommission den Kauf ab. Datenschützer sehen Google seit der DoubleClick-Akquisition noch kritischer, denn das Unternehmen ist nicht zuletzt darauf spezialisiert, möglichst gründlich Nutzerdaten zu sammeln, um personalisierte Werbung servieren zu können.

Außerdem schickte Google 2007 seine Foto-Autos los: Für die MapsErweiterung Streetview fuhren die Kamera-Mobile zunächst durch USGroßstädte – im Jahr 2008 sind sie auch in Deutschland unterwegs.

Außerdem beginnt Google verstärkt, Fühler in Richtung der alten Medienwelt auszustrecken – es gibt Testläufe für Werbevermarktung im Radio, in Print-Publikationen und im traditionellen Fernsehen.

Schon seit Jahren hatte Google verschiedene seiner Dienste in speziellen Handy-kompatiblen Versionen angeboten – Ende 2007 kam dann der ganz große Schritt in die mobile Welt: Das Handy-Betriebssystem Android wurde angekündigt, ein Open-Source-Projekt in Zusammenarbeit mit vielen Telekommunikationsanbietern und Handy-Herstellern.

Ein weiteres Open-Source-Projekt soll Google den Zugriff auf das Vermarktungspotential der Social Networks erleichtern: Die Plattform OpenSocial soll Netzwerkapplikationen transportabel machen, so dass sie bei MySpace genauso laufen können wie bei Xing. Die meisten der großen Communitys sind OpenSocial beigetreten – bis auf Facebook.

2008 – Knol, Chrome und kein Ende. Im laut offizieller Zeitrechnung zehnten Jahr seiner Existenz lässt die Suchmaschine im Tempo nicht nach. 2008 wurden eine kollaborative Wissensplattform (Knol), eine 3-D-Chatanwendung (Lively), Straßenansichten für noch mehr Großstädte – und ein eigener Google-Browser gestartet.

Gleichzeitig wächst die Kritik am Suchmaschinengiganten. Die immer neuen Projekte scheinen vielen Nutzern und Datenschützern inzwischen Ausdruck eines gewaltigen Datenhungers – sowohl auf persönliche Informationen über die Nutzer als auch auf nahezu jede beliebige Art von Information, die dem gewaltigen Weltarchiv Google einverleibt werden könnte. Der Google Leitspruch „Don‘t be evil“ hat für manche inzwischen einen hohlen Klang, und die Missionserklärung, man wolle „alle Information der Welt organisieren“, klingt zuweilen eher wie eine Drohung.

Arbeitsauftrag

Machen sie einen Bericht „Warum ist Google so weltweit beliebt?“

5.3. Soziale Netzwerke
Lesen Sie und übersetzen den Text!

Soziale Netzwerke im Sinne der Informatik sind Netzgemeinschaften bzw. Webdienste, die Netzgemeinschaften beherbergen. Handelt es sich um Netzwerke, bei denen die Benutzer gemeinsam eigene Inhalte erstellen (User Generated Content), bezeichnet man diese auch als soziale Medien.

Soziale Netzwerke stehen umgangssprachlich für eine Form von Netzgemeinschaften, welche technisch durch Webanwendungen oder Portale beherbergt werden. Im Englischen existiert der präzisere Begriff des social network service. Die deutschen Begriffe „Gemeinschaftsportal“ oder „Online-Kontaktnetzwerk“ sind eher weniger gebräuchlich.

Die Webportale bieten ihren Nutzern üblicherweise folgende Funktionen an:

• Persönliches Profil, mit diversen Sichtbarkeitseinstellungen für Mitglieder der Netzgemeinschaft oder generell der Öffentlichkeit des Netzes;

• Kontaktliste oder Adressbuch, samt Funktionen, mit denen die Verweise auf diese anderen Mitglieder der Netzgemeinschaft (etwa Freunde, Bekannte, Kollegen usw.) verwaltet werden können (etwa Datenimport aus E-Mail-Konto oder anderen Portalen);

• Empfang und Versand von Nachrichten an andere Mitglieder (einzeln, an alle usw.);

• Empfang und Versand von Benachrichtigungen über diverse Ereignisse (Profiländerungen, eingestellte Bilder, Videos, Kritiken, Anklopfen usw.);

• Blogs oder Mikroblogging-Funktionen bzw. Veröffentlichen von einzelnen Statusupdates;

• Suche.

Es sind Funktionen, die sich auch in CSCW-Anwendungen finden, allerdings hier für potentiell große Nutzergruppen (weltweit, landesweit, regional, stadtweit) ausgelegt.

Soziale Netzwerke schießen heutzutage in Massen aus dem Boden. Ob beruflich oder privat, es gibt für jeden Internetnutzer etwas. Diese reibungslose Verbundenheit hat zwar einige Vorteile, jedoch gibt es auch Nachteile.

Die Pros der Netzwerke:

• Soziale Netzwerke haben einige Pro– und Contra-Punkte. Zu den Pros gehört dabei definitiv die Leichtigkeit, mit der man über diese Communitys kommunizieren kann. Chats, private Nachrichten, teilweise sogar Telefongespräche oder Videounterhaltungen – für nichts davon, müssen Sie Ihre Wohnung verlassen. Sie brauchen sich nur mit dem Internet verbinden und können mit Menschen auf der ganzen Welt reden.

• Zusätzlich dazu können Sie auch viele Menschen weltweit finden. Seien es ehemalige Arbeitskollegen, entfernte Verwandte, alte Schulfreunde oder Studienkollegen – Sie brauchen nur den Namen wissen und können so schnell wieder in Kontakt treten.

• Berufliche Entwicklungen lassen sich durch Soziale Netzwerke ebenfalls beschleunigen. Sie finden potentielle Arbeitgeber oder Kunden, können sich direkt online bewerben, durch Ihr Profil einen Eindruck hinterlassen oder mit dem zukünftigen Geschäftspartner per Nachricht in Kontakt treten.

• Auch private Freunde lassen sich in Sozialen Netzwerken leicht unterhalten. Sie können aus der Ferne gemeinsam Spiele spielen, Videos oder Bilder ansehen und jeden an Ihrem Alltag teilhaben lassen.

Die Contras der sozialen Communitys:

• Diese ganzen Vorteile treten natürlich auch einigen Nachteilen entgegen. Zu den größten Contras der sozialen Netzwerke gehört der Verlust des persönlichen Kontakts. Anstelle von Telefonaten oder realen Besuchen wird die meiste Kommunikationen per Internet abgewickelt, da es bequemer ist und schneller geht.

• Daraus entsteht oftmals eine Sucht oder eine Abhängigkeit. Ist man nicht in Sozialen Netzwerken engagiert, verliert man leicht den Kontakt zu Freunden, ist nicht mehr auf dem neusten Stand oder gilt als Außenseiter. Ruhepausen werden nicht gemacht, weil man ja etwas verpassen könnte.

• Ein weiterer Nachteil ist der Verlust der Anonymität. Persönliche Daten, Vorlieben, Abneigungen, Fotos und Videos werden gedankenlos ins Internet gestellt und sind oftmals für jeden sichtbar. Zukünftige Lebenspartner oder berufliche Kontakte können sich so ein Bild machen und manchmal den falschen Eindruck bekommen. Dieser ist dann schwer wieder zu korrigieren.

Sie sehen, Soziale Netzwerke haben einige Pro und Contra Punkte. Wenn Sie mit den virtuellen Möglichkeiten jedoch vernünftig und vorsichtig umgehen, können sie Ihr Leben auch bereichern. Viel Freude dabei!

Fragen zum Text

Was ist ein Sozialnetzwerk? Wie funktioniert es?

Arbeitsauftrag

Entscheiden Sie sich für ein Sozialnetzwerk und suchen Sie Informationen zu folgenden Punkten: Entstehungsgeschichte; Anwendungsbereich; Beispielbefehle; Vor– und Nachteile.

5.4. Chancen und Risiken von sozialen Netzwerken.
Soziale Netzwerke boomen
Lesen Sie und übersetzen den Text!

Soziale Netzwerke haben in den letzten Jahren auch in Deutschland einen enormen Zulauf, kaum ein Segment des Internets boomt so stark. Im März 2010 waren bereits 30 Millionen Deutsche ab 14 Jahren Mitglied in mindestens einer Internet-Gemeinschaft, das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Verbandes BITKOM mit dem Institut Forsa hervor. Facebook ist das weltweit bedeutendste soziale Netzwerk, es hatte Anfang 2011 rund 600 Millionen aktive Nutzer, das sind fast doppelt so viele „Einwohner“ wie die USA als drittgrößtes Land der Welt (rund 310 Mio. Einwohner) haben. Alleine in Deutschland gab es im November 2010 12,7 Mio. Facebook-Nutzer (siehe Nutzer-Statistik). Die Anzahl der deutschsprachigen Twitter-Konten (Accounts) ist binnen eines Jahres um 89 Prozent gewachsen.

Kontrollverlust und Datenklau durch soziale Netze? Gleichzeitig werden die Warnungen vor sozialen Netzwerken und deren laxem Umgang mit den Daten ihrer Mitglieder immer lauter. Fest steht zumindest, dass man sich nicht sozial vernetzen kann, ohne Informationen von sich Preis zu geben. Selbst wer sehr vorsichtig ist, kann letztlich nicht beeinflussen, was wirklich mit seinen Daten passiert. Ein willentlicher oder unwillentlicher Kontrollverlust über die eigenen Daten ist also stets mit der Teilnahme an sozialen Netzwerken verbunden.

Warum sind die Netzwerke so beliebt? Warum nehmen so viele Menschen dieses Risiko in Kauf? Was zieht sie in die sozialen Netze, was versprechen sie sich davon? Auf diese Frage gibt die Studie des Verbandes BITKOM eine Antwort: 78 Prozent der Nutzer verwenden die sozialen Netzwerke dazu, bestehende Kontakte zu Freunden und Bekannten zu pflegen. 41 Prozent wollen sich mit Menschen austauschen, die die gleichen Interessen haben und jeder Dritte will neue Freunde und Bekannte finden. Immer wichtiger werden soziale Netzwerke auch für berufliche Zwecke, 13 Prozent der Nutzer verwenden sie hierzu. Sowohl die Kontaktpflege als auch die Beschaffung von Informationen, die für den Beruf relevant sind, laufen heute häufig über soziale Netze.

Welche wirtschaftlichen Interessen stehen hinter den Netzen? Was entstanden ist aus dem Wunsch einiger Studenten nach Kontaktpflege und Vernetzung ihrer Interessen hat sich längst zu einem Wirtschaftsunternehmen entwickelt, dem eine goldene Zukunft vorausgesagt wird. Die Netzwerke leben von den Daten ihrer Nutzer und stellen für viele Unternehmen den Werbemarkt der Zukunft dar. Eine Studie aus dem Juni 2010 von Syncapse aus den USA hat den wirtschaftlichen Wert eines „Fans“ einer Unternehmensseite auf Facebook für das betreffende Unternehmen zu quantifizieren versucht. Im Ergebnis zeigte sich, dass die Fans einer Marke mehr Geld dafür ausgeben als Nicht-Fans, dass die Markenbindung bei Fans um 28 Prozent über der von Nicht-Fans liegt und dass die Fans eine um 41 Prozent höhere Bereitschaft haben, anderen ihre Marke zu empfehlen. Die Studie ermittelte einen durchschnittlichen jährlichen wirtschaftlichen Wert eines Facebook-Fans für das betreffende Unternehmen in Höhe von 136,38 €. Über die sozialen Netzwerke gelingt es den Unternehmen, eine Menge über ihre Kunden zu erfahren. Sie haben die Möglichkeit, durch die direkte Rückmeldung der Kunden genau zu wissen, wie ihre Produkte ankommen. Je mehr Daten die Nutzer den Netzwerken anvertrauen, desto genauer können zudem auch die Unternehmen, die im Internet werben, ihre Zielgruppen erreichen. Unternehmen wie Facebook sind sehr zurückhaltend mit Aussagen über ihre wirtschaftlichen Verhältnisse. Für 2009 wird der Umsatz von Facebook zwischen 700 und 800 Mio. Dollar geschätzt (Quelle: Wikipedia). Im Januar 2011 sind zwei neue Großinvestoren, die amerikanische Bank Goldman-Sachs und die russische Internet-Beteiligungsgruppe Digital Sky Technologies bei Facebook eingestiegen. Damit wird das größte soziale Netzwerk der Welt auf einen Marktwert von 50 Milliarden Dollar geschätzt (siehe zum wirtschaftlichen Wert von social network marketing).

Wie sollte man mit dieser Entwicklung umgehen? Bedeutet all dies nun, dass man von den sozialen Netzwerken grundsätzlich die Finger lassen sollte? Wer die Strategie der Datenvermeidung betreiben will, dem bleibt tatsächlich keine andere Möglichkeit, als den Communities aus dem Weg zu gehen. Im privaten Bereich ist dies sicher machbar, im beruflichen Bereich können immer mehr Menschen den sozialen Netzwerken nur noch schwer ausweichen, weil sich beispielsweise die Werbung und Kontaktpflege von Unternehmen in immer mehr Branchen in den Netzwerken abspielt. Auch klassische Emails werden immer häufiger durch die Netzwerke abgelöst. Wer nicht „drin“ ist, hat eine Möglichkeit weniger, sich selbst darzustellen und sich eine treue „Fangemeinde“ zu schaffen. Auch für die politische Bildung sind die Netzwerke interessant. Immer stärker wird die Diskussion von politischen Themen durch die Netzwerke geprägt. Viele Themen schaffen durch die Diskussion im Netz schließlich auch den Sprung in die Medien. In den Netzen haben sich verhältnismäßig viele politisch interessierte und zugleich hoch gebildete Menschen zusammen gefunden, ihre Diskussionen und ihr AgendaSetting findet meist den Weg aus dem Netz in die reale Politik.

Um die Vorteile der Netze zu nutzen, ohne sich in die „Datenfalle“ zu begeben, ist es notwendig, dass die Nutzer der Netzwerke in stärkerem Maße als bisher über ein Hintergrundwissen verfügen, das einen durchdachten Umgang mit den eigenen Daten möglich macht. Die Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft des Bundestages kommt zu folgendem Schluss: „Medienkompetenz ist daher eine Schlüsselqualifikation, die in den Schulen in allen Fächern im Lernprozess Thema sein sollte. Da die Mediennutzung in der heutigen Zeit aber in allen Bereichen zunimmt, ist es auch erforderlich, dass Angebote zum Erwerb oder zur Modifizierung der Medienkompetenz für Nutzer aller Altersgruppen zur Verfügung stehen. In diesem Zusammenhang sind die Angebote der Bundeszentrale für politische Bildung und der Landeszentralen für politische Bildung ein unverzichtbares Angebot für Multiplikatoren wie beispielsweise Erzieher/-innen und andere Gruppen“.

Arbeitsauftrag

Äußern Sie Ihre Meinung zu dem Problem „Darf man dem Sozialnetzwerk vertrauen?“


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