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Автор книги: Иоганн Вольфганг Гёте


Жанр: Литература 19 века, Классика


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Lustgarten

Morgensonne.

Der Kaiser, dessen Hofstaat, Männer und Frauen, Faust, Mephistopheles (anständig, nicht auffallend, nach Sitte gekleidet; beide knien).

Faust
 
Verzeihst du Herr das Flammengaukelspiel?
 
Kaiser

(zum Aufstehen winkend).

 
Ich wünsche mir dergleichen Scherze viel. —
Auf einmal sah ich mich in glühender Sphäre,
Es schien mir fast als ob ich Pluto wäre.
Aus Nacht und Kohlen lag ein Felsengrund,
Von Flämmchen glühend. Dem und jenem Schlund
Aufwirbelten viel tausend wilde Flammen,
Und flackerten in Ein Gewölb zusammen.
Zum höchsten Dome züngelt es empor,
Der immer ward und immer sich verlor.
Durch fernen Raum gewundner Feuersäulen
Sah ich bewegt der Völker lange Zeilen,
Sie drängten sich im weiten Kreis heran,
Und huldigten, wie sie es stets gethan.
Von meinem Hof erkannt’ ich ein und andern,
Ich schien ein Fürst von tausend Salamandern.
 
Mephistopheles
 
Das bist du Herr! Weil jedes Element
Die Majestät als unbedingt erkennt.
Gehorsam Feuer hast du nun erprobt,
Wirf dich in’s Meer wo es am wildsten tobt,
Und kaum betrittst du perlenreichen Grund,
So bildet wallend sich ein herrlich Rund;
Siehst auf und ab lichtgrüne schwanke Wellen,
Mit Purpursaum, zu schönster Wohnung schwellen,
Um dich, den Mittelpunkt. Bei jedem Schritt
Wohin du gehst gehn die Paläste mit.
Die Wände selbst erfreuen sich des Lebens,
Pfeilschnellen Wimmlens, Hin– und Wiederstrebens.
Meerwunder drängen sich zum neuen milden Schein,
Sie schießen an, und keines darf herein.
Da spielen farbig goldbeschuppte Drachen,
Der Haifisch klafft, du lachst ihm in den Rachen.
Wie sich auch jetzt der Hof um dich entzückt,
Hast du doch nie ein solch Gedräng erblickt.
Doch bleibst du nicht vom Lieblichsten geschieden,
Es nahen sich neugierige Nereiden
Der prächtigen Wohnung in der ewigen Frische,
Die jüngsten scheu und lüstern wie die Fische,
Die spätern klug; schon wird es Thetis kund,
Dem zweyten Peleus reicht sie Hand und Mund. —
Den Sitz alsdann auf des Olymps Revier! —
 
Kaiser
 
Die luftigen Räume die erlaß ich dir;
Noch früh genug besteigt man jenen Thron.
 
Mephistopheles
 
Und, höchster Herr! die Erde hast du schon.
 
Kaiser
 
Welch gut Geschick hat dich hierher gebracht?
Unmittelbar aus Tausend Einer Nacht.
Gleichst du an Fruchtbarkeit Scheherazaden,
Versichr’ ich dich der höchsten aller Gnaden.
Sey stets bereit, wenn eure Tageswelt,
Wie’s oft geschieht, mir widerlichst mißfällt.
 
Marschalk (tritt eilig auf)
 
Durchlauchtigster, ich dacht’ in meinem Leben
Vom schönsten Glück Verkündung nicht zu geben
Als diese, die mich hoch beglückt,
In deiner Gegenwart entzückt:
Rechnung für Rechnung ist berichtigt,
Die Wucherklauen sind beschwichtigt,
Los bin ich solcher Höllenpein;
Im Himmel kann’s nicht heitrer seyn.
 
Heermeister (folgt eilig)
 
Abschläglich ist der Sold entrichtet,
Das ganze Heer auf’s neu verpflichtet,
Der Lanzknecht fühlt sich frisches Blut,
Und Wirth und Dirnen haben’s gut.
 
Kaiser
 
Wie athmet eure Brust erweitert!
Das faltige Gesicht erheitert!
Wie eilig tretet ihr heran!
 
Schatzmeister

(der sich einfindet).

 
Befrage diese die das Werk gethan.
 
Faust
 
Dem Canzler ziemt’s die Sache vorzutragen.
 
Canzler

(der langsam herankommt).

 
Beglückt genug in meinen alten Tagen. —
So hört und schaut das schicksalschwere Blatt,
Das alles Weh in Wohl verwandelt hat.
 

(Er lies‘t.)

 
„Zu wissen sey es jedem der’s begehrt:
Der Zettel hier ist tausend Kronen werth.
Ihm liegt gesichert, als gewisses Pfand,
Unzahl vergrabnen Guts im Kaiserland.
Nun ist gesorgt, damit der reiche Schatz,
Sogleich gehoben, diene zum Ersatz.“
 
Kaiser
 
Ich ahne Frevel, ungeheuren Trug!
Wer fälschte hier des Kaisers Namenszug?
Ist solch Verbrechen ungestraft geblieben?
 
Schatzmeister
 
Erinnre dich! hast selbst es unterschrieben;
Erst heute Nacht. Du standst als großer Pan,
Der Kanzler sprach mit uns zu dir heran:
„Gewähre dir das hohe Festvergnügen,
Des Volkes Heil, mit wenig Federzügen.“
Du zogst sie rein, dann ward’s in dieser Nacht
Durch Tausendkünstler schnell vertausendfacht.
Damit die Wohlthat allen gleich gedeihe,
So stempelten wir gleich die ganze Reihe,
Zehn, Dreyßig, Funfzig, Hundert sind parat.
Ihr denkt euch nicht wie wohl’s dem Volke that.
Seht eure Stadt, sonst halb im Tod verschimmelt,
Wie alles lebt und lustgenießend wimmelt!
Obschon dein Name längst die Welt beglückt,
Man hat ihn nie so freundlich angeblickt.
Das Alphabet ist nun erst überzählig,
In diesem Zeichen wird nun jeder selig.
 
Kaiser
 
Und meinen Leuten gilt’s für gutes Gold?
Dem Heer, dem Hofe gnügt’s zu vollem Sold?
So sehr mich’s wundert muß ich’s gelten lassen.
 
Marschalk
 
Unmöglich wär’s die Flüchtigen einzufassen;
Mit Blitzeswink zerstreute sich’s im Lauf.
Die Wechsler-Bänke stehen sperrig auf,
Man honorirt daselbst ein jedes Blatt
Durch Gold und Silber, freilich mit Rabatt.
Nun geht’s von da zum Fleischer, Bäcker, Schenken;
Die halbe Welt scheint nur an Schmaus zu denken,
Wenn sich die andre neu in Kleidern bläht.
Der Krämer schneidet aus, der Schneider näht.
Bei: „Hoch dem Kaiser!“ sprudelt’s in den Kellern,
Dort kocht’s und brät’s und klappert’s mit den Tellern.
 
Mephistopheles
 
Wer die Terrassen einsam abspaziert,
Gewahrt die Schönste, herrlich aufgeziert,
Ein Aug’ verdeckt vom stolzen Pfauenwedel,
Sie schmunzelt uns und blickt nach solcher Schedel;
Und hurtiger als durch Witz und Redekunst
Vermittelt sich die reichste Liebesgunst.
Man wird sich nicht mit Börs’ und Beutel plagen,
Ein Blättchen ist im Busen leicht zu tragen,
Mit Liebesbrieflein paart’s bequem sich hier.
Der Priester trägt’s andächtig im Brevier,
Und der Soldat, um rascher sich zu wenden,
Erleichtert schnell den Gürtel seiner Lenden.
Die Majestät verzeihe wenn ins Kleine
Das hohe Werk ich zu erniedern scheine.
 
Faust
 
Das Uebermaß der Schätze, das, erstarrt,
In deinen Landen tief im Boden harrt,
Liegt ungenutzt. Der weiteste Gedanke
Ist solches Reichthums kümmerlichste Schranke;
Die Phantasie, in ihrem höchsten Flug,
Sie strengt sich an und thut sich nie genug;
Doch fassen Geister, würdig tief zu schauen,
Zum Gränzenlosen gränzenlos Vertrauen.
 
Mephistopheles
 
Ein solch Papier, an Gold und Perlen Statt,
Ist so bequem, man weiß doch was man hat;
Man braucht nicht erst zu markten noch zu tauschen,
Kann sich nach Lust in Lieb und Wein berauschen.
Will man Metall, ein Wechsler ist bereit,
Und fehlt es da, so gräbt man eine Zeit.
Pokal und Kette wird verauctionirt,
Und das Papier, sogleich amortisirt,
Beschämt den Zweifler der uns frech verhöhnt.
Man will nichts anders, ist daran gewöhnt.
So bleibt von nun an allen Kaiser-Landen
An Kleinod, Gold, Papier genug vorhanden.
 
Kaiser
 
Das hohe Wohl verdankt euch unser Reich,
Wo möglich sey der Lohn dem Dienste gleich.
Vertraut sey euch des Reiches innrer Boden,
Ihr seyd der Schätze würdigste Custoden.
Ihr kennt den weiten wohlverwahrten Hort,
Und wenn man gräbt, so sey’s auf euer Wort.
Vereint euch nun ihr Meister unsres Schatzes,
Erfüllt mit Lust die Würden eures Platzes,
Wo mit der obern sich die Unterwelt,
In Einigkeit beglückt, zusammenstellt.
 
Schatzmeister
 
Soll zwischen uns kein fernster Zwist sich regen,
Ich liebe mir den Zaubrer zum Collegen.
 

(Ab mit Faust.)

Kaiser
 
Beschenk’ ich nun bei Hofe Mann für Mann,
Gesteh’ er mir wozu er’s brauchen kann.
 
Page (empfangend)
 
Ich lebe lustig, heiter, guter Dinge.
 
Ein Andrer (gleichfalls)
 
Ich schaffe gleich dem Liebchen Kett’ und Ringe.
 
Kämmerer (annehmend)
 
Von nun an trink’ ich doppelt bess’re Flasche.
 
Ein Andrer (gleichfalls)
 
Die Würfel jucken mich schon in der Tasche.
 
Bannerherr (mit Bedacht)
 
Mein Schloß und Feld ich mach’ es schuldenfrei.
 
Ein Andrer (gleichfalls)
 
Es ist ein Schatz, den leg’ ich Schätzen bei.
 
Kaiser
 
Ich hoffte Lust und Muth zu neuen Thaten;
Doch wer euch kennt, der wird euch leicht errathen.
Ich merk’ es wohl, bei aller Schätze Flor
Wie ihr gewesen bleibt ihr nach wie vor.
 
Narr (herbeikommend)
 
Ihr spendet Gnaden, gönnt auch mir davon.
 
Kaiser
 
Und lebst du wieder? du vertrinkst sie schon.
 
Narr
 
Die Zauber-Blätter! ich versteh’s nicht recht.
 
Kaiser
 
Das glaub’ ich wohl, denn du gebrauchst sie schlecht.
 
Narr
 
Da fallen andre, weiß nicht was ich thu’.
 
Kaiser
 
Nimm sie nur hin, sie fielen dir ja zu.
 

(Ab.)

Narr
 
Fünf tausend Kronen wären mir zu Handen!
 
Mephistopheles
 
Zweybeiniger Schlauch bist wieder auferstanden?
 
Narr
 
Geschieht mir oft, doch nicht so gut als jetzt.
 
Mephistopheles
 
Du freust dich so, daß dich’s in Schweiß versetzt.
 
Narr
 
Da seht nur her, ist das wohl Geldes werth?
 
Mephistopheles
 
Du hast dafür was Schlund und Bauch begehrt.
 
Narr
 
Und kaufen kann ich Acker, Haus und Vieh?
 
Mephistopheles
 
Versteht sich! biete nur, das fehlt dir nie.
 
Narr
 
Und Schloß, mit Wald und Jagd und Fischbach?
 
Mephistopheles
 
Traun!
Ich möchte dich gestrengen Herrn wohl schaun!
 
Narr
 
Heut Abend wieg’ ich mich im Grundbesitz! —
 

(Ab.)

Mephistopheles (solus)
 
Wer zweifelt noch an unsres Narren Witz!
 
Finstere Gallerie

Faust. Mephistopheles.

Mephistopheles
 
Was ziehst du mich in diese düstern Gänge?
Ist nicht da drinnen Lust genug,
Im dichten, bunten Hofgedränge
Gelegenheit zu Spaß und Trug?
 
Faust
 
Sag’ mir das nicht, du hast’s in alten Tagen
Längst an den Sohlen abgetragen;
Doch jetzt, dein Hin– und Wiedergehn
Ist nur um mir nicht Wort zu stehn.
Ich aber bin gequält zu thun,
Der Marschalk und der Kämm’rer treibt mich nun.
Der Kaiser will, es muß sogleich geschehn,
Will Helena und Paris vor sich sehn;
Das Musterbild der Männer, so der Frauen,
In deutlichen Gestalten will er schauen.
Geschwind an’s Werk! ich darf mein Wort nicht brechen
 
Mephistopheles
 
Unsinnig war’s leichtsinnig zu versprechen.
 
Faust
 
Du hast, Geselle, nicht bedacht
Wohin uns deine Künste führen;
Erst haben wir ihn reich gemacht,
Nun sollen wir ihn amüsiren.
 
Mephistopheles
 
Du wähnst es füge sich sogleich;
Hier stehen wir vor steilern Stufen,
Greifst in ein fremdestes Bereich,
Machst frevelhaft am Ende neue Schulden,
Denkst Helenen so leicht hervorzurufen
Wie das Papiergespenst der Gulden. —
Mit Hexen-Fexen, mit Gespenst-Gespinnsten,
Kielkröpfigen Zwergen steh’ ich gleich zu Diensten;
Doch Teufels-Liebchen, wenn auch nicht zu schelten,
Sie können nicht für Heroinen gelten.
 
Faust
 
Da haben wir den alten Leyerton!
Bei dir geräth man stets in’s Ungewisse.
Der Vater bist du aller Hindernisse,
Für jedes Mittel willst du neuen Lohn.
Mit wenig Murmeln, weiß ich, ist’s gethan,
Wie man sich umschaut bringst du sie zur Stelle.
 
Mephistopheles
 
Das Heidenvolk geht mich nichts an,
Es haus’t in seiner eignen Hölle;
Doch gibt’s ein Mittel.
 
Faust
 
Sprich, und ohne Säumniß!
 
Mephistopheles
 
Ungern entdeck’ ich höheres Geheimniß. —
Göttinnen thronen hehr in Einsamkeit,
Um sie kein Ort, noch weniger eine Zeit;
Von ihnen sprechen ist Verlegenheit.
Die Mütter sind es!
 
Faust (aufgeschreckt)
 
Mütter!
 
Mephistopheles
 
Schaudert’s dich?
 
Faust
 
Die Mütter! Mütter! – ’s klingt so wunderlich!
 
Mephistopheles
 
Das ist es auch. Göttinnen, ungekannt
Euch Sterblichen, von uns nicht gern genannt.
Nach ihrer Wohnung magst in’s Tiefste schürfen;
Du selbst bist Schuld daß ihrer wir bedürfen.
 
Faust
 
Wohin der Weg?
 
Mephistopheles
 
Kein Weg! In’s Unbetretene,
Nicht zu Betretende; ein Weg an’s Unerbetene
Nicht zu Erbittende. Bist du bereit? —
Nicht Schlösser sind, nicht Riegel wegzuschieben,
Von Einsamkeiten wirst umhergetrieben.
Hast du Begriff von Oed’ und Einsamkeit?
 
Faust
 
Du spartest dächt’ ich solche Sprüche,
Hier wittert’s nach der Hexenküche,
Nach einer längst vergangnen Zeit.
Mußt’ ich nicht mit der Welt verkehren?
Das Leere lernen, Leeres lehren? —
Sprach ich vernünftig, wie ich’s angeschaut,
Erklang der Widerspruch gedoppelt laut;
Mußt’ ich sogar vor widerwärtigen Streichen
Zur Einsamkeit, zur Wilderniß entweichen;
Und, um nicht ganz versäumt, allein zu leben,
Mich doch zuletzt dem Teufel übergeben.
 
Mephistopheles
 
Und hättest du den Ocean durchschwommen,
Das Gränzenlose dort geschaut,
So sähst du dort doch Well’ auf Welle kommen,
Selbst wenn es dir vor’m Untergange graut.
Du sähst doch etwas. Sähst wohl in der Grüne
Gestillter Meere streichende Delphine;
Sähst Wolken ziehen, Sonne, Mond und Sterne;
Nichts wirst du sehn in ewig leerer Ferne,
Den Schritt nicht hören den du thust,
Nichts Festes finden wo du ruhst.
 
Faust
 
Du sprichst als erster aller Mystagogen,
Die treue Neophyten je betrogen;
Nur umgekehrt. Du sendest mich in’s Leere,
Damit ich dort so Kunst als Kraft vermehre;
Behandelst mich, daß ich, wie jene Katze,
Dir die Kastanien aus den Gluthen kratze.
Nur immer zu! wir wollen es ergründen,
In deinem Nichts hoff’ ich das All zu finden.
 
Mephistopheles
 
Ich rühme dich eh’ du dich von mir trennst,
Und sehe wohl, daß du den Teufel kennst;
Hier diesen Schlüssel nimm.
 
Faust
 
Das kleine Ding!
 
Mephistopheles
 
Erst faß ihn an und schätz’ ihn nicht gering.
 
Faust
 
Er wächs’t in meiner Hand! er leuchtet, blitzt!
 
Mephistopheles
 
Merkst du nun bald was man an ihm besitzt!
Der Schlüssel wird die rechte Stelle wittern,
Folg’ ihm hinab, er führt dich zu den Müttern.
 
Faust (schaudernd)
 
Den Müttern! Trifft’s mich immer wie ein Schlag!
Was ist das Wort das ich nicht hören mag?
 
Mephistopheles
 
Bist du beschränkt, daß neues Wort dich stört?
Willst du nur hören, was du schon gehört?
Dich störe nichts, wie es auch weiter klinge,
Schon längst gewohnt der wunderbarsten Dinge.
 
Faust
 
Doch im Erstarren such’ ich nicht mein Heil,
Das Schaudern ist der Menschheit bestes Theil;
Wie auch die Welt ihm das Gefühl vertheure,
Ergriffen, fühlt er tief das Ungeheure.
 
Mephistopheles
 
Versinke denn! Ich könnt’ auch sagen: steige!
’s ist einerlei. Entfliehe dem Entstandnen,
In der Gebilde losgebundne Räume;
Ergötze dich am längst nicht mehr Vorhandnen;
Wie Wolkenzüge schlingt sich das Getreibe,
Den Schlüssel schwinge, halte sie vom Leibe.
 
Faust begeistert
 
Wohl! fest ihn fassend fühl’ ich neue Stärke,
Die Brust erweitert, hin zum großen Werke.
 
Mephistopheles
 
Ein glühnder Dreyfuß thut dir endlich kund
Du seyst im tiefsten, allertiefsten Grund.
Bei seinem Schein wirst du die Mütter sehn;
Die einen sitzen, andre stehn und gehn,
Wie’s eben kommt. Gestaltung, Umgestaltung,
Des ewigen Sinnes ewige Unterhaltung.
Umschwebt von Bildern aller Creatur;
Sie sehn dich nicht, denn Schemen sehn sie nur.
Da faß ein Herz, denn die Gefahr ist groß.
Und gehe grad’ auf jenen Dreyfuß los,
Berühr’ ihn mit dem Schlüssel!
 

Faust macht eine entschieden gebietende Attitude mit dem Schlüssel.

Mephistopheles

ihn betrachtend.

 
So ist’s recht!
Er schließt sich an, er folgt als treuer Knecht;
Gelassen steigst du, dich erhebt das Glück,
Und eh’ sie’s merken bist mit ihm zurück.
Und hast du ihn einmal hierher gebracht,
So rufst du Held und Heldin aus der Nacht,
Der erste der sich jener That erdreistet;
Sie ist gethan und du hast es geleistet,
Dann muß fortan, nach magischem Behandeln,
Der Weihrauchsnebel sich in Götter wandeln.
 
Faust
 
Und nun was jetzt?
 
Mephistopheles
 
Dein Wesen strebe nieder;
Versinke stampfend, stampfend steigst du wieder.
 
Faust

(stampft und versinkt).

Mephistopheles

Wenn ihm der Schlüssel nur zum besten frommt!

Neugierig bin ich ob er wieder kommt?

Hell erleuchtete Säle

Kaiser und Fürsten,

Hof in Bewegung.

Kämmerer

(zu Mephistopheles).

 
Ihr seyd uns noch die Geisterscene schuldig;
Macht euch daran! der Herr ist ungeduldig.
 
Marschall
 
So eben fragt der Gnädigste darnach;
Ihr! zaudert nicht der Majestät zur Schmach.
 
Mephistopheles
 
Ist mein Cumpan doch deßhalb weggegangen,
Er weiß schon wie es anzufangen,
Und laborirt verschlossen still;
Muß ganz besonders sich befleißen,
Denn wer den Schatz, das Schöne, heben will,
Bedarf der höchsten Kunst, Magie der Weisen.
 
Marschall
 
Was ihr für Künste braucht ist einerlei,
Der Kaiser will daß alles fertig sey.
 
Blondine

(zu Mephistopheles).

 
Ein Wort, mein Herr! Ihr seht ein klar Gesicht,
Jedoch so ist’s im leidigen Sommer nicht!
Da sprossen hundert bräunlich rothe Flecken,
Die zum Verdruß die weiße Haut bedecken.
Ein Mittel!
 
Mephistopheles
 
Schade! so ein leuchtend Schätzchen,
Im Mai getupft wie eure Pantherkätzchen.
Nehmt Froschlaich, Krötenzungen, cohobirt,
Im vollsten Mondlicht sorglich distillirt;
Und, wenn er abnimmt, reinlich aufgestrichen,
Der Frühling kommt, die Tupfen sind entwichen.
 
Braune
 
Die Menge drängt heran euch zu umschranzen.
Ich bitt’ um Mittel! Ein erfrorner Fuß
Verhindert mich am Wandeln wie am Tanzen,
Selbst ungeschickt beweg’ ich mich zum Gruß.
 
Mephistopheles
 
Erlaubet einen Tritt von meinem Fuß.
 
Braune
 
Nun das geschieht wohl unter Liebesleuten.
 
Mephistopheles
 
Mein Fußtritt, Kind! hat Größres zu bedeuten.
Zu Gleichem Gleiches, was auch einer litt;
Fuß heilet Fuß so ist’s mit allen Gliedern.
Heran! Gebt Acht! Ihr sollt es nicht erwiedern.
 
Braune (schreiend)
 
Weh! Weh! das brennt! das war ein harter Tritt,
Wie Pferdehuf.
 
Mephistopheles
 
Die Heilung nehmt ihr mit.
Du kannst nunmehr den Tanz nach Lust verüben
Bei Tafel schwelgend füßle mit dem Lieben.
 
Dame

(herandringend).

 
Laßt mich hindurch! zu groß sind meine Schmerzen,
Sie wühlen siedend mir im tiefsten Herzen;
Bis gestern sucht Er Heil in meinen Blicken,
Er schwatzt mit ihr und wendet mir den Rücken.
 
Mephistopheles
 
Bedenklich ist es, aber höre mich.
An ihn heran mußt du dich leise drücken;
Nimm diese Kohle, streich’ ihm einen Strich
Auf Aermel, Mantel, Schulter wie sich’s macht;
Er fühlt im Herzen holden Reuestich.
Die Kohle doch mußt du sogleich verschlingen,
Nicht Wein, nicht Wasser an die Lippen bringen;
Er seufzt vor deiner Thür’ noch heute Nacht.
 
Dame
 
Ist doch kein Gift?
 
Mephistopheles

(entrüstet).

 
Respect wo sich’s gebührt!
Weit müßtet ihr nach solcher Kohle laufen;
Sie kommt von einem Scheiterhaufen
Den wir sonst emsiger angeschürt.
 
Page
 
Ich bin verliebt, man hält mich nicht für voll.
 
Mephistopheles

(bei Seite).

 
Ich weiß nicht mehr, wohin ich hören soll.
 

(Zum Pagen.)

 
Müßt euer Glück nicht auf die jüngste setzen.
Die Angejahrten wissen euch zu schätzen. —
 

(Andere drängen sich herzu.)

 
Schon wieder Neue! welch ein harter Strauß!
Ich helfe mir zuletzt mit Wahrheit aus;
Der schlechteste Behelf! die Noth ist groß. —
O Mütter, Mütter! laßt nur Fausten los!
 

(Umherschauend.)

 
Die Lichter brennen trübe schon im Saal,
Der ganze Hof bewegt sich auf einmal.
Anständig seh’ ich sie in Folge ziehn,
Durch lange Gänge, ferne Galerien.
 
 
Nun! sie versammeln sich im weiten Raum
Des alten Rittersaals, er faßt sie kaum.
Auf breite Wände Teppiche spendirt,
Mit Rüstung Eck und Nischen ausgeziert.
Hier braucht es, dächt’ ich, keine Zauberworte;
Die Geister finden sich von selbst zum Orte.
 
Rittersaal

Dämmernde Beleuchtung.

Kaiser und Hof sind eingezogen.

Herold
 
Mein alt Geschäft, das Schauspiel anzukünden,
Verkümmert mir der Geister heimlich Walten;
Vergebens wagt man aus verständigen Gründen
Sich zu erklären das verworrne Schalten.
Die Sessel sind, die Stühle schon zur Hand;
Den Kaiser setzt man grade vor die Wand;
Auf den Tapeten mag er da die Schlachten
Der großen Zeit bequemlich sich betrachten.
Hier sitzt nun alles, Herr und Hof im Runde,
Die Bänke drängen sich im Hintergrunde;
Auch Liebchen hat, in düstern Geisterstunden,
Zur Seite Liebchens lieblich Raum gefunden.
Und so, da alle schicklich Platz genommen,
Sind wir bereit, die Geister mögen kommen!
 

Posaunen.

Astrolog
 
Beginne gleich das Drama seinen Lauf,
Der Herr befiehlt’s, ihr Wände thut euch auf!
Nichts hindert mehr, hier ist Magie zur Hand,
Die Teppiche schwinden, wie gerollt vom Brand;
Die Mauer spaltet sich, sie kehrt sich um,
Ein tief Theater scheint sich aufzustellen,
Geheimnißvoll ein Schein uns zu erhellen,
Und ich besteige das Proscenium.
 
Mephistopheles

(aus dem Soufleurloche auftauchend).

 
Von hier aus hoff’ ich allgemeine Gunst,
Einbläsereyen sind des Teufels Redekunst.
 

(Zum Astrologen.)

 
Du kennst den Tact in dem die Sterne gehn,
Und wirst mein Flüstern meisterlich verstehn.
 
Astrolog
 
Durch Wunderkraft erscheint allhier zur Schau
Massiv genug, ein alter Tempelbau.
Dem Atlas gleich der einst den Himmel trug,
Stehn, reihenweis, der Säulen hier genug;
Sie mögen wohl der Felsenlast genügen,
Da zweye schon ein groß Gebäude trügen.
 
Architekt
 
Das wär’ antik! ich wüßt’ es nicht zu preisen,
Es sollte plump und überlästig heißen.
Roh nennt man edel, unbehülflich groß.
Schmal-Pfeiler lieb’ ich, strebend, gränzenlos;
Spitzbögiger Zenith erhebt den Geist;
Solch ein Gebäu erbaut uns allermeist.
 
Astrolog
 
Empfangt mit Ehrfurcht sterngegönnte Stunden;
Durch magisch Wort sey die Vernunft gebunden;
Dagegen weit heran bewege frei
Sich herrliche verwegne Phantasey.
Mit Augen schaut nun was ihr kühn begehrt,
Unmöglich ist’s, drum eben glaubenswerth.
 
Faust. (steigt auf der andern Seite des Prosceniums herauf).
Astrolog
 
Im Priesterkleid, bekränzt, ein Wundermann,
Der nun vollbringt was er getrost begann.
Ein Dreyfuß steigt mit ihm aus hohler Gruft,
Schon ahn’ ich aus der Schale Weihrauchduft.
Er rüstet sich das hohe Werk zu segnen,
Es kann fortan nur glückliches begegnen.
 
Faust (großartig)
 
In eurem Namen, Mütter, die ihr thront
Im Gränzenlosen, ewig einsam wohnt,
Und doch gesellig. Euer Haupt umschweben
Des Lebens Bilder, regsam, ohne Leben.
Was einmal war, in allem Glanz und Schein,
Es regt sich dort; denn es will ewig seyn.
Und ihr vertheilt es, allgewaltige Mächte,
Zum Zelt des Tages, zum Gewölb der Nächte.
Die einen faßt des Lebens holder Lauf,
Die andern sucht der kühne Magier auf;
In reicher Spende läßt er, voll Vertrauen
Was jeder wünscht, das Wunderwürdige schauen.
 
Astrolog
 
Der glühnde Schlüssel rührt die Schale kaum,
Ein dunstiger Nebel deckt sogleich den Raum,
Er schleicht sich ein, er wogt nach Wolkenart,
Gedehnt, geballt, verschränkt, getheilt, gepaart.
Und nun erkennt ein Geister-Meister-Stück!
So wie sie wandeln machen sie Musik.
Aus luftigen Tönen quillt ein Weißnichtwie,
Indem sie ziehn wird alles Melodie.
Der Säulenschaft, auch die Triglyphe klingt,
Ich glaube gar der ganze Tempel singt.
Das Dunstige senkt sich; aus dem leichten Flor
Ein schöner Jüngling tritt im Tact hervor.
Hier schweigt mein Amt, ich brauch’ ihn nicht zu nennen,
Wer sollte nicht den holden Paris kennen!
 
Dame
 
O! welch ein Glanz auf blühnder Jugendkraft!
 
Zweyte
 
Wie eine Pfirsche frisch und voller Saft!
 
Dritte
 
Die fein gezognen, süß geschwollnen Lippen!
 
Vierte
 
Du möchtest wohl an solchem Becher nippen?
 
Fünfte
 
Er ist gar hübsch, wenn auch nicht eben fein.
 
Sechste
 
Ein bißchen könnt’ er doch gewandter seyn.
 
Ritter
 
Den Schäferknecht glaub’ ich allhier zu spüren;
Vom Prinzen nichts und nichts von Hofmanieren.
 
Andrer
 
Eh nun! halb nackt ist wohl der Junge schön,
Doch müßten wir ihn erst im Harnisch sehn!
 
Dame
 
Er setzt sich nieder, weichlich, angenehm.
 
Ritter
 
Auf seinem Schoße wär’ euch wohl bequem?
 
Andre
 
Er lehnt den Arm so zierlich über’s Haupt.
 
Kämmerer
 
Die Flegeley! das find’ ich unerlaubt!
 
Dame
 
Ihr Herren wißt an allem was zu mäkeln.
 
Derselbe
 
In Kaisers Gegenwart sich hinzuräckeln!
 
Dame
 
Er stellt’s nur vor! Er glaubt sich ganz allein.
 
Derselbe
 
Das Schauspiel selbst, hier sollt’ es höflich seyn.
 
Dame
 
Sanft hat der Schlaf den Holden übernommen.
 
Derselbe
 
Er schnarcht nun gleich, natürlich ist’s, vollkommen.
 
Junge Dame (entzückt)
 
Zum Weihrauchsdampf was duftet so gemischt,
Das mir das Herz zum innigsten erfrischt?
 
Aeltere
 
Fürwahr! es dringt ein Hauch tief in’s Gemüthe,
Er kommt von ihm!
 
Aelteste
 
Es ist des Wachsthums Blüthe,
Im Jüngling als Ambrosia bereitet,
Und atmosphärisch rings umher verbreitet.
 
Helena (hervortretend).
Mephistopheles
 
Das wär’ sie denn! Vor dieser hätt’ ich Ruh’;
Hübsch ist sie wohl, doch sagt sie mir nicht zu.
 
Astrolog
 
Für mich ist dießmal weiter nichts zu thun,
Als Ehrenmann gesteh’, bekenn’ ich’s nun.
Die Schöne kommt, und hätt’ ich Feuerzungen! —
Von Schönheit ward von jeher viel gesungen —
Wem sie erscheint wird aus sich selbst entrückt,
Wem sie gehörte ward zu hoch beglückt.
 
Faust
 
Hab’ ich noch Augen? Zeigt sich tief im Sinn
Der Schönheit Quelle vollen Stroms ergossen?
Mein Schreckensgang bringt seligsten Gewinn.
Wie war die Welt mir nichtig, unerschlossen!
Was ist sie nun seit meiner Priesterschaft?
Erst wünschenswerth, gegründet, dauerhaft!
Verschwinde mir des Lebens Athemkraft,
Wenn ich mich je von dir zurückgewöhne! —
Die Wohlgestalt die mich voreinst entzückte,
In Zauberspiegelung beglückte,
War nur ein Schaumbild solcher Schöne! —
Du bist’s der ich die Regung aller Kraft,
Den Inbegriff der Leidenschaft,
Dir Neigung, Lieb’, Anbetung, Wahnsinn zolle.
 
Mephistopheles

(aus dem Kasten).

 
So faßt euch doch und fallt nicht aus der Rolle!
 
Aeltere Dame
 
Groß, wohlgestaltet, nur der Kopf zu klein.
 
Jüngere
 
Seht nur den Fuß! Wie könnt’ er plumper seyn!
 
Diplomat
 
Fürstinnen hab’ ich dieser Art gesehn,
Mich däucht sie ist vom Kopf zum Fuße schön.
 
Hofmann
 
Sie nähert sich dem Schläfer listig mild.
 
Dame
 
Wie häßlich neben jugendreinem Bild!
 
Poet
 
Von ihrer Schönheit ist er angestrahlt.
 
Dame
 
Endymion und Luna! wie gemahlt!
 
Derselbe
 
Ganz recht! die Göttin scheint herabzusinken,
Sie neigt sich über, seinen Hauch zu trinken;
Beneidenswerth! – Ein Kuß! – Das Maß ist voll.
 
Duenna
 
Vor allen Leuten! Das ist doch zu toll!
 
Faust
 
Furchtbare Gunst dem Knaben! —
 
Mephistopheles
 
Ruhig! still!
Laß das Gespenst doch machen was es will.
 
Hofmann
 
Sie schleicht sich weg, leichtfüßig; er erwacht.
 
Dame
 
Sie sieht sich um! das hab’ ich wohl gedacht.
 
Hofmann
 
Er staunt! Ein Wunder ist’s, was ihm geschieht.
 
Dame
 
Ihr ist kein Wunder was sie vor sich sieht.
 
Hofmann
 
Mit Anstand kehrt sie sich zu ihm herum.
 
Dame
 
Ich merke schon sie nimmt ihn in die Lehre;
In solchem Fall sind alle Männer dumm,
Er glaubt wohl auch daß er der erste wäre.
 
Ritter
 
Laßt mir sie gelten! Majestätisch fein! —
 
Dame
 
Die Buhlerin! Das nenn’ ich doch gemein!
 
Page
 
Ich möchte wohl an seiner Stelle seyn!
 
Hofmann
 
Wer würde nicht in solchem Netz gefangen?
 
Dame
 
Das Kleinod ist durch manche Hand gegangen,
Auch die Verguldung ziemlich abgebraucht.
 
Andre
 
Vom zehnten Jahr an hat sie nichts getaugt.
 
Ritter
 
Gelegentlich nimmt jeder sich das Beste;
Ich hielte mich an diese schönen Reste.
 
Gelahrter
 
Ich seh’ sie deutlich, doch gesteh’ ich frei,
Zu zweifeln ist ob sie die rechte sey.
Die Gegenwart verführt in’s Uebertriebne,
Ich halte mich vor allem an’s Geschriebne.
Da les’ ich denn: sie habe wirklich allen
Graubärten Troja’s sonderlich gefallen;
Und wie mich dünkt, vollkommen paßt das hier,
Ich bin nicht jung und doch gefällt sie mir.
 
Astrolog
 
Nicht Knabe mehr! Ein kühner Heldenmann
Umfaßt er sie, die kaum sich wehren kann.
Gestärkten Arms hebt er sie hoch empor,
Entführt er sie wohl gar?
 
Faust
 
Verwegner Thor!
Du wagst! Du hörst nicht! halt! das ist zu viel.
 
Mephistopheles
 
Machst du’s doch selbst das Fratzengeisterspiel!
 
Astrolog
 
Nur noch ein Wort! Nach allem was geschah
Nenn ich das Stück: den Raub der Helena.
 
Faust
 
Was Raub! Bin ich für nichts an dieser Stelle!
Ist dieser Schlüssel nicht in meiner Hand!
Er führte mich, durch Graus und Wog’ und Welle
Der Einsamkeiten, her zum festen Stand.
Hier faß ich Fuß! Hier sind es Wirklichkeiten,
Von hier aus darf der Geist mit Geistern streiten,
Das Doppelreich, das große, sich bereiten.
So fern sie war, wie kann sie näher seyn!
Ich rette sie und sie ist doppelt mein.
Gewagt! Ihr Mütter! Mütter müßt’s gewähren!
Wer sie erkennt der darf sie nicht entbehren.
 
Astrolog
 
Was thust du Fauste! Fauste! – Mit Gewalt
Faßt er sie an, schon trübt sich die Gestalt.
Den Schlüssel kehrt er nach dem Jüngling zu,
Berührt ihn! – Weh uns, Wehe! Nu! im Nu!
 

(Explosion, Faust liegt am Boden. Die Geister gehen in Dunst auf.)

Mephistopheles

(der Fausten auf die Schulter nimmt).

 
Da habt ihr’s nun! mit Narren sich beladen
Das kommt zuletzt dem Teufel selbst zu Schaden.
 

(Finsterniß, Tumult.)

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