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Автор книги: Коллектив Авторов


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Am Mittwoch liegen in Brüssel noch deutlich größere Chips auf dem Tisch als bei der Autofrage. Dimas wird bekanntgeben, wie die EU-Kommission die Lasten des Klimaschutzes auf die 27 Mitgliedstaaten verteilen will. Es geht darum, welche CO2-Einsparungen jedes Land erfüllen und welchen Anteil an erneuerbaren Energien es erreichen muss, damit die EU bei den internationalen Klimaverhandlungen endlich mehr als nur gründliche Rhetorik vorweisen kann.

Bis 2020 sollen die 455 Millionen Bürger der Union mindestens 20 Prozent weniger Treibhausgase erzeugen als am Ende des Kalten Kriegs. Die ersten Planspiele der Kommission lösten in Berlin Entrüstung aus. Wieder sieht die Bundesregierung Deutschland einseitig belastet. In einem internen Memo („Klimapaket – Eckpunkte der D Position“) fanden die Fachleute des Kanzleramts zwar positive Worte für den Umstand, dass die Kommission überhaupt Vorschläge vorbereitet. Dann zerlegten sie den Dimas-Plan in seine Einzelteile.

Das Papier gilt den Fachleuten der Regierung als Angriff auf das weltweit beste Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien. Dimas wolle etwa den Briten ermöglichen, sich über Gutscheine mit billigem deutschem Ökostrom einzudecken und so zumindest nach außen als grün zu erscheinen, ohne selbst in neue Technologien zu investieren.

„Dann würden sich die anderen bei uns bedienen, und wir würden auf dem teuren Solarstrom sitzenbleiben", wetterte ein Energieexperte von Umweltminister Gabriel. Aus allen Rohren schossen die Berliner Experten gegen Brüssel. Erfolgreich – Ende der vergangenen Woche entschärfte die Kommission ihre Vorlage und schonte das deutsche Modell.

Doch Streit droht auch so noch genug. Die Kommission will Europas Manager dazu verpflichten, letztlich für jede Tonne Kohlendioxid-Ausstoß Erlaubnisscheine an einer Börse zu erwerben. Ausnahmen für die vielen energieaufwendigen Betriebe, die Deutschlands Industrielandschaft prägen, sind bisher nicht vorgesehen. Mit Sorge beobachten die Berliner Koalitionäre, wie groß der Einfluß der EU-Komission in Energiefragen geworden ist.

In Brüssel werden in den kommenden Wochen und Monaten die wichtigsten Gefechte stattfinden, doch auch an der Heimatfront droht der Kanzlerin Ärger. Als die Minister Gabriel und Glos Anfang Dezember das nationale Klimaschutzpaket vorstellten, erweckten sie den Eindruck, vom Wärme– bis zum Biokraftstoffquotengesetz sei großkoalitionär alles geklärt; das Ganze werde problemlos durch den Bundestag flutschen.

Doch die Koalitionäre sind in vielen Punkten zerstritten. „Wenn die Türen zu sind, vertreten unsere Gegenüber von der Union nicht Merkels Klimapolitik, sondern knallharte Wirtschaftsinteressen“, klagt etwa Ulrich Kelber, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender.

Die deutschen Klimaschutzziele werde man nur erreichen, indem man verstärkt auf Atomstrom setze – für die SPD eine Horrorvorstellung. „Wenn wir es schaffen, den Öko-Anteil an der Stromproduktion auf 30 Prozent zu steigern, blieben nach dem Ausstieg 2020 immer noch 70 Prozent Fossilenergie", warnt Joachim Pfeiffer, Energiekoordinator der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Atomkraft sei kein Allheilmittel, aber für den Klimaschutz unverzichtbar.

Da gibt es allerdings einen Haken: Ohne Klarheit, wo der Atommüll endgelagert wird, ist ein fortgesetzter Betrieb der Kernkraftwerke kaum zu rechtfertigen. Auch die Fusionsforschung ist umstritten. Kernfusion ist neben erneuerbaren Energiequellen der einzige Weg, praktisch ohne Kohlendioxid und ohne Atommüll große Mengen Strom zu produzieren. Doch in Berlin wird um jeden Cent gekämpft. Der Beschluss aus rot-grünen Zeiten, das Budget für die Fusionsforschung nicht anzuheben, besteht bis heute fort. Der Bundeswirtschaftsminister Glos stößt mit seinem Vorhaben, den Fusionsforschern regelmäßige Budgetsteigerungen zu ermöglichen, auf Widerstand bei den Sozialdemokraten. Grundlagenforschung ja, sagt SPD-Forschungspolitiker Jörg Tauss, das Ganze dürfe aber „kein teures Abenteuer ohne Ende“ werden.

Hans-Jürgen Schlamp,.

Christian Schwägerl, Markus Verbeet

Der Spiegel 4/2008

2.13 Übersetzen Sie den Text

Expertenwarnung für Island.

Riesenbeule kündigt weiteren Vulkanausbruch an.

Von Axel Bojanowski.

Geoforscher staunen über die Explosivität des Vulkans Grímsvötn, der mit seiner Aschewolke auch den deutschen Flugverkehr stört. Es gibt Anzeichen dafür, dass die Eruption aufhört und sich die Asche schon am Mittwoch verzieht. Doch schon regt sich ein weiterer Vulkan auf Island.

Auf Island rumoren viele Vulkane, immer wieder kommt es zu Eruptionen. Doch diesmal sind selbst Experten beeindruckt. Der Ausbruch des Grímsvötn sei der kraftvollste der vergangenen 50 Jahre in Island, staunt der Vulkanologe John Stevenson von der University Edinburgh. 17 Kilometer hoch stieg die Asche, sie zog inzwischen über Nordeuropa, wo die groben Partikel Flugzeugtriebwerke gefährden. Die Flughäfen in Hamburg und Bremen wurden geschlossen; Berlin verhängt ab 11 Uhr Flugverbot. Die Vorhersage des britischen Wetterdienstes gibt jedoch Entwarnung: Die Asche verzieht sich über Norddeutschland voraussichtlich schon im Laufe des Mittwochs. Noch beruhen die Prognosen allerdings nur auf Wetterdaten, Messungsergebnisse über die Aschepartikel liegen dem Deutschen Wetterdienst noch nicht vor.

Eigentlich hatten Experten erwartet, dass die Asche Europa nur in geringer Menge erreichen werde. Die Asche des Grímsvötn schien weniger bedrohlich als die des Eyjafjallajökull, der vor einem Jahr den Luftverkehr über Europa lahmlegte. Das Magma des Grímsvötn ist weniger zäh als das des Eyjafjallajökull: Es speichert daher weniger Gase und ist somit weniger explosiv. Tatsächlich haben erste Analysen an der Universität Island in Reykjavik ergeben, dass die Asche gröber ist als jene vom Eyjafjallajökull vor einem Jahr. Sie ist damit auch gefährlicher für Flugzeugtriebwerke. Eismassen auf dem Vulkan haben den Ausbruch verstärkt. Eine 200 Meter dicke Eiskappe bedeckt den Grímsvötn. Beim Kontakt von Magma und Eis verdampft schlagartig Wasser, das Aschepartikel mit hochreißt.

Die Aktivität des Vulkans habe sich stark abgeschwächt, sagt der Geoforscher Vodart Svensson vom Meteorologischen Institut in Reykjavik. Die Eruptionsmenge sei mittlerweile zu gering, um die Aschekonzentration dauerhaft hoch genug für ein Flugverbot zu halten: Wenn die dichten Wolken der ersten Eruptionstage über Europa hinweggezogen seien, werde das Flugverbot wohl aufgehoben werden, sagt der Experte. Auch Erdbeben im Vulkan haben sich abgeschwächt – ein Zeichen dafür, dass weniger Magma aufsteigt. Die Aktivität des Grímsvötn lässt sich nur grob abschätzen: Die letzte Eruption des Vulkans 2004 dauerte vier Tage. Bei gleicher Dauer würde der Ausbruch also am Mittwoch aufhören. Bei ungünstiger Witterung könne noch am Wochenende eine Aschewolke über Deutschland den Flugverkehr stören, sagt Ulrich Schumann vom Deutschen Zentrum für Luft– und Raumfahrt (DLR).

In der Vergangenheit zeigte der Grímsvötn aber oftmals auch stärkere Ausbrüche. Forscher von der University of Iceland haben die Ablagerungen vergangener Eruptionen untersucht und zudem festgestellt, dass der Grímsvötn häufiger ausgebrochen war als angenommen: Mit sieben Eruptionen pro Jahrhundert gehöre er zu den aktivsten Vulkanen Islands, berichten die Vulkanologen.

Schon warnen Forscher vor einer weiteren Eruption in Island. Auf dem Vulkan Hekla haben sie eine 20 Kilometer breite Beule entdeckt. Magma sei unterirdisch aufgestiegen und drücke den Boden nach oben, berichtet eine Gruppe von der Universität Island in Reykjavik. Ein baldiger Ausbruch sei "sehr wahrscheinlich", bestätigt der Vulkanologe vom Geoforschungszentrum Potsdam. "Ich besuchte den Hekla vor drei Jahren, und bereits damals traute sich niemand mehr auf den Gipfel", erzählt er. Ob der Hekla in wenigen Tagen, Wochen oder erst in einigen Monaten ausbricht, wissen Vulkanologen aber nicht.

2.14 Dolmetschen Sie folgende Texte
2.14.1 Naturkatastrophen

Erdbeben, Vulkanausbrüche oder Überflutungen sind natürliche Phänomene. Zu Katastrophen werden sie erst, wenn dadurch Menschen getroffen werden.

Nun bebaut der Mensch potentiell gefährdete Gebiete jedoch nicht nur mit Wohnhäusern: Durch Chemiefabriken, Staudämme, Kernkraftwerke und andere technische Anlagen, die bei einem Erdbeben außer Kontrolle geraten, werden die katastrophalen Folgen erheblich verstärkt. So liegt zum Beispiel Sizilien in einem Gebiet, in dem sich häufig Erdbeben ereignen. 1908 forderte ein Erdbeben in der Straße von Messina 83 000 Tote. Dennoch wurden direkt neben Messina und Syrakus die beiden größten Erdöl-Raffinerien Italiens gebaut.

All dies wäre schon Risiko genug – aber immer häufiger werden Katastrophen direkt durch den Menschen ausgelöst. Durch die Schädigung des Schutzwaldes in den Alpen steigt die Lawinengefahr für bisher kaum gefährdete Bergdörfer. Die Begradigung von Flüssen fuhrt schneller als bisher zu Überflutungen – selbst bei gleichbleibenden Regen– und Schneemengen gibt es mehr Überschwemmungen.

Durch die vom Menschen verursachten Störungen der Atmosphäre häufen sich extreme Wetterlagen: Dürre-, Flut– und Sturmkatastrophen sind die Folgen. Es gibt sogar Erdbeben, die die Menschen selbst verursacht haben, zum Beispiel durch Staudämme, deren aufgestaute Wassermengen das Gesteinsgeflüge im Erdinnern verändern.

Zu all dem kommen schließlich noch die technischen Katastrophen hinzu, deren Häufigkeit und Ausmaß zunehmen: Je mehr Flugzeuge am Himmel, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass eines von ihnen auf eine der immer größer werdenden Städte abstürzt. Schutz vor Katastrophen kann deshalb nicht Linderung der Not, sondern muss Minderung der Risiken bedeuten. Getan wird genau das Gegenteil: Überall auf der Welt schaffen sich die Menschen ständig neue Risiken – auch in der Bundesrepublik Deutschland.

Viele leben in der Illusion, Katastrophen seien durch technische Mittel abwendbar und ihre Folgen beherrschbar. Das Gegenteil ist der Fall: Statistiken der Versicherungsunternehmen beweisen unzweifelhaft, dass Katastrophen und Katastrophenschäden trotz aller technischer und medizinischer Fortschritte von Jahr zu Jahr zunehmen.

2.14.2 Warum ist das Meer salzig?

Man schmeckt es, und man kann es im Labor analysieren: Ein Liter Meerwasser enthält bis zu 35 Gramm gelöste Salze, davon etwa 30 Gramm Natriumchlorid, reines Kochsalz also.

Wie kommt der Stoff, mit dem wir unsere Suppen würzen, ins Weltmeer? Antwort: Weil alles Wasser auf der Erde in einem steten Kreislauf ist. Und zwar so: Die Sonne lässt Meerwasser verdunsten. Dieses zu Wolken kondensierte Wasser fällt als Regen auf die Erde und fließt in Bächen und Flüssen ins Meer zurück. Nun befinden sich in der Erdkruste viele wasserlösliche Salze. Und obwohl uns das Wasser der Flüsse an ihren Mündungen noch als Süßwasser erscheint, sind doch schon Spuren dieser Salze darin enthalten, die den Salzgehalt der Meere unaufhaltsam erhöhen. Wenn dann das Meerwasser wieder verdunstet, wird nur reines Wasser abgezogen – das darin enthaltene Salz bleibt zurück. So sind die Ozeane auf der Erde im Laufe sehr langer Zeit immer salziger geworden.

Die Salzmenge im Weltmeer ist unvorstellbar groß. Könnte man das gesamte Salz aus dem Wasser herausholen und gleichmäßig über die Landfläche der Erde verteilen, dann würde eine 150 Meter dicke Salzschicht entstehen.

2.15 Übersetzen Sie folgende Texte schriftlich konsekutiv
2.15.1 Wettervorhersage

Der menschliche Prognostiker studiert sorgfaltig die neueste Wetterkarte, vergleicht sie mit den vorhergehenden und sagt dann unter Verwendung seiner wissenschaftlichen Kenntnisse, seiner Erfahrung, seiner Eingebung und seines Scharfsinns die weitere Entwicklung des Wetters voraus. Sodann fertigt er Vorhersagekarten an, die den vermutlichen Zustand der Atmosphäre 24, 36 oder noch mehr Stunden später darstellen. Die Gültigkeitsdauer von Prognosen hängt stark davon ab, in welchem Maße auch Details der Wetterlage untersucht werden. Selbst unter den schwierigen und schnell wechselnden Bedingungen im Bereich der Britischen Inseln sind relativ detaillierte Vorhersagen für 24 Stunden in mehr als 80 % der Fälle wesentlich richtig. Ergänzend werden dazu Prognosen über zwei, drei und manchmal vier Tage angeboten, aber natürlich nehmen mit der Länge der Vorhersageperiode Detaillierung und Zuverlässigkeit ab.

Ohne Zweifel ist das traditionelle Vorhersageverfahren in hohem Maße subjektiv. Schon bei der Analyse der Wetterlage können verschiedene Meteorologen zu sehr verschiedenen Ergebnissen kommen. Entsprechend sind die Vorhersagen ein Produkt der individuellen Erfahrung und beruhen nicht auf einer allgemeinen Theorie, der sich jede Prognose als Spezialfall unterordnen ließe. Es ist daher kaum anzunehmen, dass auf diesem Wege noch nennenswerte Fortschritte zu erzielen sind.

2.15.2 Verheerende Tsunami-Welle trifft Japans Küste

Tokio – Ein schweres Erdbeben hat am Freitagmorgen den Nordosten Japans erschüttert. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte hatte das Beben eine Stärke von 8,8. Die Erden bebte gegen 14.45 Uhr Ortszeit. Das Epizentrum lag 130 Kilometer östlich der Stadt Sendai und knapp 400 Kilometer nordöstlich von Tokio. In der Hauptstadt wankten Augenzeugen zufolge die Häuser, zahlreiche Bewohner liefen in Panik auf die Straße. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Jiji wurden in Tokio mindestens sechs Brände gemeldet.

Einige Atomkraftwerke schalteten sich der Nachrichtenagentur Kyodo zufolge automatisch ab. Der Tokioter Flughafen Narita soll geschlossen worden sein. Auch die Nahverkehrszüge sowie die U-Bahn in Tokio stellten den Betrieb ein, meldet Kyodo.

Nach einem schweren Erdbeben wurde Japans Küste von einer großen Tsunami-Welle getroffen. Im Norden des Landes soll es viele Verletzte gegeben haben. Die Behörden befürchten eine weitere Flutwelle. Die japanischen Behörden gaben eine Tsunami-Warnung für bis zu zehn Meter hohe Wellen heraus. Militärflugzeuge sind im Einsatz, um einen Überblick über die Schäden des Bebens und des Tsunamis zu bekommen.

2.16 Dolmetschen Sie folgende Texte vom Blatt
2.16.1 Die sieben ökologischen Gefahren für die Menschheit

Die globalen Folgen ökologischer Zerstörungen sind offensichtlich: Da ist zunächst die Erwärmung der Erde, der sogenannte Treibhauseffekt, der als die vielleicht größte globale Gefahr das Klima weltweit verändern wird, mit noch unabsehbaren Folgen für die Vegetation und Landwirtschaft, für Klimabildung und Meeresspiegel. Auch die Zerstörung der Regenwälder gehört zu den vieldiskutierten globalen ökologischen Veränderungen, die das weltweite Klima, aber auch den Artenreichtum und die Genreserven der Erde nachhaltig beeinflusst.

Ebenso ist heute die wachsende Ausdünnung und Zerstörung der Ozonschicht Gegenstand weltweiter Erörterungen; das zu erwartende Übermaß schädlicher UVStrahlung trifft heute schon Menschen südlicher Länder (Australien, Neuseeland, Chile) und wird immer weitere Kreise ziehen. Die Menschheit als Ganzes ist auch betroffen von der Verschmutzung der Meere. Diesem „gemeinsamen Erbe der Menschheit" droht stellenweise durch industrielle und giftige Schadstoffe bereits der biologische Tod. Die Überfischung durch moderne Fangflotten zerstört außerdem die Regenerationsfähigkeit der Meere und ihrer Lebewesen, eine schwere Hypothek für künftige Generationen.

Durch die Erosion des Bodens gehen der Landwirtschaft jedes Jahr Millionen von Hektar fruchtbaren Landes verloren. Unangepasste Bewirtschaftung oder Abholzung führen zu Versteppung, Versalzung und Verwüstung (Desertifikation); schon 11 % der Landoberfläche der Erde sind von einer derartigen Degradierung des Bodens betroffen.

Die Vergiftung der Luft durch Schadstoffe aller Art ist längst nicht mehr nur ein Problem in den industriellen Ballungszentren des Nordens. In vielen Teilen der Welt leiden Menschen unter der Schadstoffbelastung industrieller Produktionen; rund 2/3 der Stadtbevölkerung weltweit lebt unter Luftbedingungen, welche die Weltgesundheitsorganisation als inakzeptabel einstuft.

Der Verlust der Arten ist schließlich eine wenig beachtete, dennoch gravierende Gefahr für die Zukunft der Menschheit. Täglich werden 50 bis 100 Pflanzen– und Tierarten ausgerottet, überwiegend durch die Zerstörung der Regenwälder. Wiele dieser Arten sind der Wissenschaft nicht einmal bekannt. Mit den Arten verschwinde ein immenses Genreservoir, von dessen Bedeutung niemand etwas ahnt. Die Menschheit ähnelt einem Passagier, der während eines Fluges alle Instrumente aus dem Cockpit reißt, deren Funktion er nicht erkennen kann.

2.16.2 Stochern im Nebel

Wetterberichte reichen bisher nur für kurze Zeit; Für die ersten drei Tage sind die Vorhersagen meistens sehr zuverlässig, für einige Tage danach geben sie noch eine Tendenz an. Aber nach etwa acht Tagen verliert sich der Wetterbericht – trotz milliardenteurer Satelliten, Rechner und Messstationen – im Nebel der Ungewissheit. Wer weiter in die Zukunft zu schauen behauptete, stieß bisher auf heftige Proteste bei den Meteorologen.

Doch das beginnt sich zu ändern. Vor allem amerikanische Wetterdienste wagen sich schon weit vor und geben Prognosen bis zu zwei Wochen im Voraus. Der US-Wetterkanal „weather.com" bietet seit Ende 2000 Zehntagesprognosen für jede Stadt der USA an. Die Konkurrenz „AccuWeather" verkündet den Amerikanern sogar im Detail, wie das Wetter in zwei Wochen sein wird: „Stark bewölkt, Temperatur zwischen fünf und zwei Grad“. Einige Meteorologen in Europa wollen es ihnen nun gleich tun. Aber viele Experten bezweifeln die Seriosität dieser privaten Wettersender. Mojib Latif vom Hamburger Max-PlanckInstitut für Meteorologie sagt: „Der praktische Nutzen ist gering. Schon bei zehn Tagen wird jede Modellrechnung sehr ungenau“. Das Problem liegt in den Ausgangsdaten: Schon kleine Ungenauigkeiten wachsen sich im Lauf der Zeit allmählich zu großen Fehlern aus. Latif erinnert an die berühmte These der ChaosTheorie, nach der schon der Flügelschlag eines Insekts am Amazonas Auswirkungen auf das Wetter bis ins ferne Europa haben kann. Latif beweist das mit Modellrechnungen am Computer: Wenn er seinen Computer mit einer Störung irgendwo in Afrika oder Amerika futtert, ändert dieser tatsächlich seine Meinung über das Wetter in Hamburg. In den ersten sechs, sieben Tagen laufen die beiden Kurven, die das Wetter mit oder ohne Störung anzeigen, noch ziemlich genau nebeneinander her. Aber am achten Tag gibt es erste Unterschiede, und spätestens für den neunten Tag malt der Computer wilde Muster aufs Papier – die Vorhersage wird zum Glücksspiel.

Dennoch wagen jetzt auch einige Wetterdienste in Deutschland den weiten Blick in die Zukunft. So behauptet der Wetterdienst „www.donnerwetter.de“ für seine 14-Tage-Prognose eine Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent. Aber die bisherigen Erfahrungen können nicht recht überzeugen. Die kühlen Temperaturen, die „donnerwetter“ Mitte Dezember für München erwartet hatte, gab es tatsächlich, aber in Hamburg, nicht in München. Auch die amerikanische „AccuWeather“Vorschau liegt oft meilenweit daneben: Dass Los Angeles am zweiten Advent bei 26 Grad schwitzte, war nicht vorgesehen – „AccuWeather“ hatte kühle 14 Grad angekündigt. New York musste innerhalb von zwei Tagen einen Temperatursturz um 20 Grad hinnehmen – „AccuWeather“ hatte jedoch konstante Temperaturen versprochen.

„Da können Sie auch eine Münze hochwerfen“, ist die erste Reaktion von Uwe Wesp vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Aber er gibt zu, dass auch der DWD an einer Vorhersage über zehn Tage hinaus arbeitet. Natürlich nicht mit Billiglösungen: 25 Millionen Euro hat der neue DWD-Supercomputer gekostet, er erledigt pro Sekunde zwei Billionen Rechenoperationen. „Sollte die Trefferquote tatsächlich über 60 Prozent liegen, dann ist das eine sinnvolle Sache“, findet Wesp. Die Temperatur habe man recht gut im Griff. Nebel sei dagegen nur ganz kurzfristig vorherzusagen. Und wie sich das Wetter in zwei Wochen entwickelt, wenn einmal ein dickes Hochdruckgebiet über Deutschland liegt, sei kaum voraussehbar. Wesps Konkurrent Jörg Kachelmann reagiert richtig sauer beim Thema Zweiwochenprognose. „Die Trefferquoten sind extrem niedrig“, urteilt der Meteorologe. „Aber beim Wetter kann ja jeder einfach irgend was erzählen, weil das nachher niemand mehr überprüft. Das frustriert“.

2.16.3 Tödliches Wetter: Klimaveränderung fordert schon jetzt jährlich 150 000 Opfer

Der Klimawandel fordert viele Menschenleben, und zwar nicht erst in 30, 50, oder 80 Jahren sonder schon jetzt. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden 150000 Todesfälle weltweit jährlich durch die Erwärmung der Erde verursacht. So lautet das Ergebnis einer von der University of Wisconsin und der WHO veröffentlichten Untersuchung. Gesundheitswissenschaftler und Klimaexperten beschreiben dann die größten Gefahren einer langsamen Klimaveränderung, für die der Mensch zum großen Teil selbst verantwortlich ist. Diese langsame Erwärmung unseres Planeten nennt man den „Treibhauseffekt“. Hauptursache dafür ist vor allem der viel zu hohe Ausstoß von Treibhausgasen durch die Industrienationen.

Für Europa sind dabei folgende Entwicklungen zu berücksichtigen: Bei großen Hitzeperioden kommt es ebenso wie bei extremer Kälte zu mehr Todesfällen durch Herzversagen und Erkrankungen der Atemwege. Die starke Hitzewelle im August 2003, die in zwei Wochen europaweit grob geschätzt zwischen 30000 und 40000 Menschen das Leben kostete, zeigt beispielhaft die Risiken einer dauerhaften Erderwärmung. In diesem wahrscheinlich heißesten Sommer seit 500 Jahren lag die Temperatur 3,5 Grad über dem Durchschnitt. Der Zusammenhang von Temperaturanstieg und erhöhter Sterblichkeit zeigt sich aber nicht nur in den gemäßigten Regionen Europas oder Nordamerikas. Er kann auch in subtropischen Regionen wie im brasilianischen Sao Paulo nachgewiesen werden.

Andere gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels betreffen hauptsächlich das mittlere und südliche Afrika sowie Südostasien: Dort kann die Klimaerwärmung zu mehr gefährlichen Infektionskrankheiten führen, denn Stechmücken, Fliegen und andere Krankheitsüberträger vergrößern ihren Lebensraum. Infolge dieser zunehmenden Verbreitung häufen sich tropische Erkrankungen wie die Malaria und das Dengue-Fieber. Aber auch Vergiftungen durch Lebensmittel, etwa durch Salmonellen, werden zunehmen, wenn die Temperaturen steigen.

Als weitere Folge des Klimawandels prognostizieren die meisten Forscher, dass Durchfallerkrankungen und Unterernährung zunehmen, da bisher fruchtbare Regionen zu unfruchtbarem Land werden. Diesen Prozess, der viele Millionen Menschen besonders in armen Ländern Afrikas betrifft, nennt man Versteppung oder auch Desertitlkation. Dieser Vorgang verstärkt das große Problem des Wassermangels in einigen Regionen der Erde: Noch weniger Menschen werden Zugang zu ausreichend sauberem Wasser haben, wenn die Staatengemeinschaft nicht rechtzeitig Maßnahmen ergreift.

2.17 Hören Sie folgende Texte und geben Sie sie auf Russisch mündlich wieder
2.17.1 Bäume pflanzen

„Der Wald ist einer der kostbarsten Schätze, die wir auf der Welt haben“, davon ist die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) überzeugt. Aber auch davon, dass wir die Bäume zu wenig beachten. Etwa die deutsche Kiefer, eine Überlebenskünstlerin: Sie wächst, wo sonst kein anderer Baum steht – in schwindelerregenden Höhen, ungeschützt vor Wind und Wetter oder auf Katastrophenflächen, zum Beispiel nach Waldbränden. Die Kiefer ist der wichtigste Baum der Forstwirtschaft, weil sie so zäh und anspruchslos ist. Und dennoch steht sie unter Naturschutz.

Inzwischen kämpfen in Deutschland rund 25 000 Mitglieder für den Wald. Sie spenden Geld, pflanzen Schulwälder, unterrichten Waldkunde. Junge Erwachsene bis 27 Jahre können in der Deutschen Waldjugend, der Jugendorganisation der SDW, mitmachen. Als Mitglied trägt man dort die Verantwortung für ein Stück Wald in seiner Nähe, pflegt und erhält es.

2.17.2 Wetterfühligkeit läßt sich wegtrainieren

Frost, Regen, Nebel, Sonnenschein – es gibt kaum ein Wetter, das Empfindlichen nicht zusetzt. Die beste Gegenmaßnahme heißt: jetzt erst recht an die frische Luft!

Für die Forschung mußten 250 wetterfühlige Patienten die Wanderstiefel schnüren. Professor Dr. Dr. Angela Schuh vom Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität untersuchte den Effekt von Bewegung an frischer Luft auf die Wetterfühligkeit. Dazu versammelte sie ihre Patienten für drei Wochen in Garmisch-Partenkirchen. Täglich absolvierten sie eine Wanderung von mehreren Kilometern in leicht ansteigendem Gelände. Ergebnis: Innerhalb der Studiendauer besserten sich bei zwei Dritteln die Beschwerden deutlich. „Bei Wetterfühligen stellen wir oft einen Trainingsmangel des gesamten Organismus fest: Herz und Kreislauf können dadurch nicht mehr richtig auf Wetterreize reagieren“, beschreibt Professor Schuh die Ursache der Beschwerden.

2.17.3 Wie groß ist die Gefahr für den Rest der Welt nach der Explosion in dem japanischen Atomkraftwerk Fukushima?

Was genau im japanischen Atomkraftwerk Fukushima am Samstag passiert ist, lässt sich noch immer schwer ermessen. Über die genauen Belastungen für Menschen und Umwelt gibt es unterschiedliche Angaben. Positiv ist, dass der Wind in der betroffenen Region zumindest am Samstag auf das Meer hinaus wehte – und damit potentiell gefährliche Teilchen mitnahm.

Im fernen Osten Russlands blieben die Menschen zunächst ruhig. „Es gibt keinen Grund zur Panik“, sagte Russlands Chefmeteorologe Alexander Frolow.

Ob für Deutschland eine Gefahr besteht, lässt sich nicht mit abschließender Sicherheit sagen. Die Meinungen gehen auseinander. „Es besteht die Möglichkeit, dass sich das radioaktive Material über die gesamte nördliche Hemisphäre verbreitet“, warnt Henrik Paulitz von der Ärtzeorganisation. „Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es keine Auswirkungen auf Europa geben. Die Abstände sind einfach zu groß“, sagt dagegen Christoph Pistner vom Darmstädter Öko-Institut. Auch Umweltminister Norbert Röttgen sieht die Lage weit weniger dramatisch: Eine Gefährdung für die Menschen in Deutschland kann nach seinen Worten „praktisch ausgeschlossen werden“ – wegen der großen Entfernung des havarierten Meilers sowie der Wind– und Wetterlage.

Der Deutsche Wetterdienst beobachtet die Wetterlage in der Region. Die Experten berechnen dann im Auftrag des Ministeriums sogenannte Trajektorien. Sie sollen vorhersagen, wohin strahlende Partikel in der Atmosphäre reisen könnten.

2.18 Hören Sie folgende Texte und geben Sie sie auf Russisch schriftlich wieder
2.18.1 Das Treibhaus-Jahrhundert

Das neue Jahrhundert ist das Treibhaus-Jahrhundert. Bis zum Jahre 2100 wird die mittlere Temperatur auf der Erde fast sechs Grad höher liegen als heute. Eine solch rasante Veränderung hat es in den vergangenen 10 000 Jahren nicht gegeben – also in der gesamten Geschichte der menschlichen Zivilisation.

Es ist inzwischen unter Wissenschaftlern kaum umstritten, dass die Erwärmung für den Planeten schwerwiegende Folgen haben wird. Es wird damit gerechnet, dass:

1) die Polkappen abschmelzen;

2) der Meeresspiegel um bis zu 88 Zentimeter weiter ansteigt;

3) extreme Wetterereignisse wie z.B. Trockenheit und Überschwemmungen zunehmen;

4) Meeresströmungen sich verschieben und dadurch extreme regionale Klimaänderungen auslösen können.

Die Auswirkungen dieses Treibhauseffekts sind allerdings für die Länder des Nordens und des Südens der Erde sehr unterschiedlich.

Für Europa rechnen die Wissenschaftler damit, dass die Winter immer milder und die Sommer immer heißer werden. Extreme Wetterereignisse nehmen generell zu: Im Winter wird es mehr Niederschläge und dadurch mehr Überschwemmungen geben, im Sommer wird es stärkere Hitzewellen geben.

Am härtesten wird es die ärmeren Staaten in Süd– und Osteuropa treffen. Sie haben zwar relativ wenig zum menschgemachten Treibhauseffekt beigetragen, werden aber stärker als die reichen Staaten des Nordens unter den Folgen des Treibhauseffekts leiden. Vor allem in Südeuropa ist mit stärkerer Trockenheit zu rechnen. Die Trockenheit führt: 1 zu Problemen für die Landwirtschaft, weil die Böden weniger fruchtbar werden und erodieren.

Darüber hinaus werden 2. Waldbrände im Mittelmeerraum noch häufiger auftreten als bisher.

Es ist 3. anzunehmen, dass für Griechenland, Spanien und Portugal der ökonomisch sehr wichtige Tourismus stark zurückgehen wird: Extreme Hitzewellen mit deutlich über 40 Grad werden die Touristen aus dem Norden abschrecken.

Und 4. schließlich werden die häufigeren sehr warmen Sommer aber auch dazu führen, dass viele Pflanzen und Tiere aussterben.

Trotzdem glauben die meisten Klimaforscher: Das reiche Europa wird mit den Klimaveränderungen und ihren Kosten zurechtkommen können.

Man rechnet damit, dass Europa etwa ein Prozent seines BruttoSozialprodukts aufwenden muss, um sich gegen die Folgen des Klimawandels zu schützen. Das sind zwar gewaltige Milliarden-Summen, die die europäischen Staaten aber bezahlen könnten.

2.18.2 Klimazonen

Die Bundesrepublik Deutschland lässt sich in zahlreiche unterschiedliche Gebiete mit Reiz-, Schon– und Belastungsklima einteilen.

Im Norden der Bundesrepublik Deutschland ist das Wetter kühl und sehr wechselhaft. Das kann das allgemeine Wohlbefinden wetterfühliger Menschen stark belasten. In den Süden dringen Kaltluftmassen nur zögernd vor; dafür ruft dort die häufigere Zufuhr warmer Luftschichten, vor allem im Südwesten, Kreislaufstörungen durch Blutdruckabfall hervor. Menschen mit einem labilen Nervensystem haben dann Schwierigkeiten.

Im Alpenvorland bis zur Donau und in den Bergen bewirkt der Gebirgsföhn oft warme und sonnige Wetterlagen. Auch diese besonders intensive Form des Wetterwechsels macht vegetativ labilen und kreislaufkranken Menschen schwer zu schaffen.

In Ostbayern dagegen wirkt bereits der kontinentale Klimaeinfluss mit gleichmäßiger Witterung. In diesem Teil der Bundesrepublik ist die Bevölkerung am wenigsten den Einflüssen ständiger Wetterwechsel unterworfen.

Mit einem ärztlichen Attest kann sich jeder vom deutschen Wetterdienst beraten lassen, welcher Wohnort für ihn am besten geeignet wäre.

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