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Автор книги: Леопольд Захер-Мазох


Жанр: Иностранные языки, Наука и Образование


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«Der Herbst kommt», begann sie, «die Nächte sind schon recht kalt. Ich fürchte, Ihnen zu mißfallen. Aber ich kann meinen Pelz nicht abwerfen, ehe das Zimmer nicht warm genug ist.»

«Mißfallen! – Sie wissen doch —» ich schlang den Arm um sie und küßte sie.

«Freilich weiß ich, aber woher haben Sie diese große Vorliebe für den Pelz?»

«Sie ist mir angeboren», erwiderte ich, «ich zeigte sie schon als Kind. Übrigens übt Pelzwerk auf alle nervösen Naturen eine aufregende Wirkung. Es ist ein physischer Reiz. Und niemand kann es vollständig vermeiden. Die Wissenschaft hat in neuester Zeit eine gewisse Verwandtschaft zwischen Elektrizität und Wärme nachgewiesen. Verwandt sind ja jedenfalls ihre Wirkungen auf den menschlichen Organismus. Die heiße Zone erzeugt leidenschaftlichere Menschen, eine warme Atmosphäre Aufregung. Genauso die Elektrizität. Daher der hexenhaft wohltätige Einfluss, welchen die Gesellschaft von Katzen auf reizbare geistige Menschen übt. Diese langgeschwänzten Grazien der Tierwelt, diese niedlichen, elektrischen Batterien hat zu den Lieblingen eines Mahomed, Kardinal Richelieu, Crebillon, Rousseau, Wieland gemacht.»

«Eine Frau, die also einen Pelz trägt», rief Wanda, «ist also nichts anderes als eine große Katze, eine verstärkte elektrische Batterie?»

«Gewiß», erwiderte ich, «und so erkläre ich mir auch die symbolische Bedeutung: der Pelz ist Attribut der Macht und Schönheit. In diesem Sinn nahmen ihn in früheren Zeiten Monarchen und ein gebietender Adel durch Kleiderordnungen ausschließlich für sich in Anspruch und große Maler für die Königinnen der Schönheit. So fand ein Raphael für die göttlichen Formen der Fornarina, Titian für den rosigen Leib seiner Geliebten keinen köstlicheren Rahmen als dunklen Pelz.»

«Ich danke für die erotische Abhandlung», sprach Wanda, «aber Sie haben mir nicht alles gesagt. Sie verbinden noch etwas ganz Apartes mit dem Pelz.»

«Allerdings», rief ich, «ich habe Ihnen schon wiederholt gesagt, dass im Leiden ein seltsamer Reiz für mich liegt. Nichts ist so sehr imstande, meine Leidenschaft zu erregen als die Tyrannei, die Grausamkeit, und vor allem die Treulosigkeit eines schönen Weibes. Und dieses Weib, dieses seltsame Ideal aus der Ästhetik des Häßlichen, die Seele eines Nero im Leibe einer Phryne, kann ich mir nicht ohne Pelz denken.»

«Ich begreife», sagte Wanda, «er gibt einer Frau etwas Herrisches, Imponierendes.»

«Es ist nicht das allein», fuhr ich fort, «Sie wissen, dass ich ein›Übersinnlicher‹ bin, dass bei mir alles mehr in der Phantasie wurzelt und von dort seine Nahrung empfängt. Ich war früh entwickelt und überreizt, als ich mit zehn Jahren die Legenden der Märtyrer in die Hand bekam. Ich erinnere mich, dass ich mit einem Grauen las, wie sie im Kerker schmachteten, auf den Rost gelegt, mit Pfeilen durchschossen, in Pech gesotten, wilden Tieren vorgeworfen, an das Kreuz geschlagen wurden[23]23
  …wie sie im Kerker schmachteten, auf den Rost gelegt, mit Pfeilen durchschossen, in Pech gesotten, wilden Tieren vorgeworfen, an das Kreuz geschlagen wurden. – … о том, как они томились в темнице, их сажали на решетку, пронзали стрелами, топили смолой, бросали диким зверям, распинали на кресте.


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. Leiden, grausame Qualen erdulden, erschien mir als ein Genuss, und ganz besonders durch ein schönes Weib. Sie konzentrierte sich mir von Poesie, wie alles Dämonische im Weib. Ich trieb einen förmlichen Kultus.

Ich sah in der Sinnlichkeit etwas Heiliges, ja das einzig Heilige, in dem Weib und seiner Schönheit etwas Göttliches. Die Fortpflanzung der Gattung ist vor allem ihr Beruf. Ich sah im Weib die Personifikation der Natur, die Isis. Und in dem Mann ihren Priester, ihren Sklaven. So sah sie ihm gegenüber grausam wie die Natur, welche, sobald sie seiner nicht mehr bedarf, während ihm noch ihre Misshandlungen, ja der Tod durch sie zur wollüstigen Seligkeit werden.

Ich beneidete König Gunther, den die gewaltige Brunhilde in der Brautnacht band, den armen Troubadour, den seine launische Herrin in Wolfsfelle nähen ließ, um ihn dann gleich einem Wild zu jagen. Ich beneidete den Ritter Ctirad, den die kühne Amazone Scharka durch List im Wald bei Prag gefangen nahm, auf die Burg Divin schleppte und auf das Rad flechten ließ —»

«Abscheulich!» rief Wanda, «ich würde Ihnen wünschen, dass Sie einem Weib dieser wilden Rasse in die Hände fielen, im Wolfsfell. Unter den Zähnen der Rüden oder auf dem Rad würde Ihnen schon die Poesie vergehen.»

«Glauben Sie? Ich glaube nicht.»

«Sie sind wirklich nicht ganz gescheit.»

«Möglich. Aber hören Sie weiter, ich las fortan mit einer wahren Gier Geschichten. Ich sah mit besonderer Lust Bilder, Stiche, auf denen sie zur Darstellung kamen. Alle die blutigen Tyrannen, die je auf einem Thron saßen, die Inquisitoren, alle jene Frauen, welche in den Blättern der Weltgeschichte als wollüstig, schön und gewalttätig verzeichnet sind, wie Libussa, Lucretia Borgia, Agnes von Ungarn, Königin Margot, Isabeau, die Sultanin Roxolane, die russischen Zarinnen des vorigen Jahrhunderts, alle sah ich in Pelzen oder Roben.»

«Und so erweckt Ihnen jetzt der Pelz Ihre seltsamen Phantasien», rief Wanda. Sie begann zu gleicher Zeit sich mit ihrem Pelzmantel kokett zu drapieren. Die dunklen glänzenden Zobelfelle spielten entzückend um ihre Büste. «Nun, wie ist Ihnen jetzt zumute, fühlen Sie sich schon halb überfordert?»

Ihre grünen Augen ruhten mit einem seltsamen, höhnischen Behagen auf mir.

«Ja – Sie haben in mir meine Lieblingsphantasie erweckt», rief ich, «die lange genug geschlummert.»

«Und diese wäre?» sie legte die Hand auf meinen Nacken.

Mich ergriff unter dieser kleinen warmen Hand, unter ihrem Blick, eine süße Trunkenheit.

«Der Sklave eines Weibes, eines schönen Weibes zu sein, das ich liebe, das ich will!»

«Und das Sie dafür mißhandelt!» unterbrach mich Wanda lachend.

«Ja, das mich bindet und peitscht, das mir Fußtritte gibt, während es einem andern gehört.»

«Und das, wenn Sie vor Eifersucht wahnsinnig sind. Sie eilen dem Unglücklichen entgegen. In seinem Übermut erreichen sie, dass sie Rauheit zeigen. Warum nicht? Gefällt Ihnen das weniger?»

Ich sah Wanda erschreckt an.

«Sie übertreffen meine Träume.»

«Ja, wir Frauen sind erfinderisch», sprach sie, «geben Sie acht, wenn Sie Ihr Ideal finden. Es kann leicht geschehen, dass es Sie grausamer behandelt als Ihnen lieb ist.»

«Ich fürchte, ich habe mein Ideal bereits gefunden!» rief ich, und presste mein glühendes Antlitz in ihren Schoß.

«Doch nicht mich?» rief Wanda, warf den Pelz ab und sprang lachend im Zimmer herum. Sie lachte noch, als ich die Treppe hinabstieg. Als ich nachdenkend im Hof stand, hörte ich noch oben ihr mutwilliges ausgelassenes Gelächter.


«Soll ich Ihnen also Ihr Ideal verkörpern?» sprach Wanda schelmisch, als wir uns heute im Park trafen.

Anfangs fand ich keine Antwort. In mir kämpften die widersprüchlichsten Empfindungen. Sie setzte sich auf eine Bank und spielte mit einer Blume.

«Nun – soll ich?»

Ich kniete nieder und fasste ihre Hände.

«Ich bitte Sie noch einmal: Werden Sie meine Frau, mein treues, ehrliches Weib? Können Sie das nicht, dann seien Sie mein Ideal. Aber dann ganz, ohne Rückhalt, ohne Milderung.»

«Sie wissen, dass ich in einem Jahr Ihnen meine Hand reichen will. Wenn Sie der Mann sind, den ich suche», sagte Wanda sehr ernst, «aber ich glaube, Sie würden mir dankbarer sein, wenn ich Ihnen Ihre Phantasie verwirkliche. Nun, was ziehen Sie vor?»

«Ich glaube, dass alles das, was mir in meiner Einbildung vorschwebt, in Ihrer Natur liegt.»

«Sie täuschen sich.»


«Ich glaube», fuhr ich fort, «dass es Ihnen Vergnügen macht, einen Mann ganz in Ihrer Hand zu haben, zu quälen —»

«Nein, nein!» rief sie lebhaft, «oder doch«– sie sann nach. «Ich verstehe mich selbst nicht mehr», fuhr sie fort, «aber ich muss Ihnen ein Geständnis machen. Sie haben meine Phantasie verdorben. Mein Blut erhitzt. Ich fange an, an allem dem Gefallen zu finden. Die Begeisterung, mit der Sie von einer Pompadour, einer Katharina II. und von allen selbstsüchtigen, frivolen und grausamen Frauen sprechen, reißt mich hin. Diese Begeisterung senkt sich in meine Seele. Sie treibt mich, diesen Frauen ähnlich zu werden.

Am Ende machen Sie aus mir noch eine Miniaturdespotin, eine Pompadour zum Hausgebrauch.»

«Nun denn», sprach ich erregt, «wenn das in Ihnen liegt, dann geben Sie sich dem Zuge Ihrer Natur hin, nur nichts Halbes. Können Sie nicht ein braves, treues Weib sein, so seien Sie ein Teufel.»

Ich war aufgeregt. Die Nähe der schönen Frau ergriff mich wie ein Fieber. Ich weiß nicht mehr, was ich sprach. Aber ich erinnere mich, dass ich ihre Füße küsste. Zuletzt hob ich ihren Fuß auf und auf meinen Nacken setzte. Sie aber zog ihn rasch zurück und erhob sich beinahe zornig. «Wenn Sie mich lieben, Severin», sprach sie rasch, ihre Stimme klang scharf und gebieterisch, «so sprechen Sie nicht mehr von diesen Dingen. Verstehen Sie mich, nie mehr. Ich könnte am Ende wirklich —» Sie lächelte und setzte sich wieder.

«Es ist mein voller Ernst», rief ich halb phantasierend, «ich bete Sie so sehr an, dass ich alles von Ihnen dulden will. Um den Preis will mein ganzes Leben in Ihrer Nähe sein.»

«Severin, ich warne Sie noch einmal.»

«Sie warnen mich vergebens. Machen Sie mit mir, was Sie wollen. Nur stoßen Sie mich nicht ganz von sich.»

«Severin», antwortete Wanda, «ich bin ein leichtsinniges, junges Weib. Es ist gefährlich für Sie, sich mir so ganz hinzugeben. Sie werden am Ende in der Tat mein Spielzeug. Wer schützt Sie dann, dass ich Ihren Wahnsinn nicht mißbrauche?»

«Ihr edles Wesen.»

«Gewalt macht übermütig.»

«So sei übermütig», rief ich, «tritt mich mit Füßen.»

Wanda schlang ihre Arme um meinen Nacken, sah mir in die Augen und schüttelte den Kopf. «Ich fürchte, ich werde es nicht können. Aber ich will es versuchen, dir zulieb. Denn ich liebe dich, Severin, wie ich noch keinen Mann geliebt habe.»

Sie nahm heute plötzlich Hut und Schal und ich musste sie in den Bazar begleiten. Dort ließ sie sich Peitschen zeigen, lange Peitschen an kurzem Stiel, wie man sie für Hunde hat.

«Diese dürften genügen», sprach der Verkäufer.

«Nein, sie sind viel zu klein», erwiderte Wanda mit einem Seitenblick auf mich, «ich brauche eine große —»

«Für eine Bulldogge wohl?» meinte der Kaufmann.

«Ja», rief sie, «in der Art, wie man sie in Russland hatte für widerspenstige Sklaven.»

Sie suchte und wählte endlich eine Peitsche. Beim Anblick war mir unheimlich.

«Nun adieu, Severin», sagte sie, «ich habe noch einige Einkäufe. Dabei dürfen Sie mich nicht begleiten.»

Ich verabschiedete mich und machte einen Spaziergang. Auf dem Rückweg sah ich Wanda aus dem Gewölbe eines Kürschners heraustreten. Sie winkte mir.

«Überlegen Sie sich es noch», begann sie vergnügt, «ich habe Ihnen nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass mich Ihr sinnendes Wesen gefesselt hat. Es reizt mich nun freilich. Der ernste Mann ist mir ganz hingegeben, ja geradezu verzückt zu meinen Füßen. Wird aber dieser Reiz auch anhalten? Das Weib liebt den Mann, den Sklaven mißhandelt es und stößt ihn zuletzt noch mit dem Fuß weg.»

«Nun, so stoße mich mit dem Fuße fort, wenn du mich satt hast», entgegnete ich, «ich will dein Sklave sein.»

«Ich sehe, dass gefährliche Anlagen in mir schlummern», sagte Wanda, «du weckst sie und nicht zu deinem Besten. Du verstehst es, die Genusssucht, die Grausamkeit, den Übermut so verlockend zu schildern. Was wirst du sagen, wenn ich mich versuche und wenn ich es zuerst an dir versuche, wie Dionys, um sich zu überzeugen. Klingt sein Jammern, sein Todesröcheln auch wirklich wie das Brüllen eines Ochsen.

Vielleicht bin ich so ein weiblicher Dionys?»

«Sei es», rief ich, «dann ist meine Phantasie erfüllt. Ich gehöre dir im Guten oder Bösen, wähle du selbst. Mich treibt das Schicksal, das in meiner Brust ruht – dämonisch – übermächtig.»

«Mein Geliebter!

Ich will dich heute und morgen nicht sehen und übermorgen erst am Abend, und dann als meinen Sklaven.

Deine Herrin
Wanda.»

«Als meinen Sklaven «war unterstrichen. Ich las den Zettel. Ich habe ihn früh am Morgen bekommen. Ich ließ mir dann einen Esel, ein echtes Gelehrtentier, satteln und ritt in das Gebirge, um meine Leidenschaft, meine Sehnsucht in der großartigen Karpatennatur zu betäuben.

Da bin ich wieder, müde, hungrig, durstig und vor allem verliebt. Ich kleide mich rasch um und klopfe wenige Augenblicke an ihre Tür.

«Herein!»

Ich trete ein. Sie steht mitten im Zimmer, in einer weißen Atlasrobe und einer Veste von Atlas mit reichem, üppigem Hermelinbesatz. In dem gepuderten, schneeigen Haar ein kleines Diamantendiadem. Die Arme auf der Brust gekreuzt, die Brauen zusammengezogen.

«Wanda!» Ich eile auf sie zu, will den Arm um sie schlingen, sie küssen. Sie tritt einen Schritt zurück und mißt mich von oben bis unten.

«Sklave!»

«Herrin!» Ich knie nieder und küsse den Saum ihres Gewandes.

«So ist es recht.»

«Oh! wie schön du bist.»

«Gefalle ich dir?» Sie trat vor den Spiegel und betrachtete sich mit stolzem Wohlgefallen.

«Ich werde noch wahnsinnig!»

Sie zuckte verächtlich mit der Unterlippe und sah mich mit halbgeschlossenen Lidern spöttisch an.

«Gib mir die Peitsche.»

Ich blickte im Zimmer umher.

«Nein», rief sie, «bleib nur knien!» Sie schritt zum Kamine, nahm die Peitsche. Sie ließ, mich mit einem Lächeln durch die Luft pfeifen. Dann schürzte sie den Ärmel ihrer Pelzjacke langsam auf.

«Wunderbares Weib!» rief ich.

«Schweig, Sklave!» sie blickte plötzlich finster, ja wild und hieb mich mit der Peitsche. Im nächsten Augenblicke schlang sie jedoch den Arm zärtlich um meinen Nacken und bückte sich mitleidig zu mir. «Habe ich dir weh getan?» fragte sie halb verschämt, halb ängstlich.

«Nein!» entgegnete ich, «und wenn es wäre, mir sind Schmerzen, die du mir bereitest, ein Genuss. Peitsche mich nur, wenn es dir ein Vergnügen macht.»

«Aber es macht mir kein Vergnügen.»

Wieder ergriff mich jene seltsame Trunkenheit.

«Peitsche mich», bat ich, «peitsche mich ohne Erbarmen.»

Wanda schwang die Peitsche und traf mich zweimal. «Hast du jetzt genug?»

«Nein.»

«Im Ernste, nein?»

«Peitsche mich, ich bitte dich, es ist mir ein Genuss.»

«Ja, weil du gut weißt, dass es nicht Ernst ist», erwiderte sie, «dass ich nicht das Herz habe, dir weh zu tun. Mir widerstrebt das ganze rohe Spiel. Wäre ich wirklich das Weib, das seinen Sklaven peitscht. Du würdest dich entsetzen.»

«Nein, Wanda», sprach ich, «ich liebe dich mehr als mich selbst. Ich bin dir auf Tod und Leben hingegeben. Du kannst im Ernst mit mir anfangen, was dir beliebt. Ja, was dir nur dein Übermut eingibt.»

«Severin!»

«Tritt mich mit Füßen!» rief ich und warf mich, das Antlitz zur Erde, vor ihr nieder.

«Ich hasse alles, was Komödie ist», sprach Wanda ungeduldig.

«Nun, so mißhandle mich im Ernst.»

Eine unheimliche Pause.

«Severin, ich warne dich noch ein letztes Mal», begann Wanda.

«Wenn du mich liebst, so sei grausam gegen mich», flehte ich.

«Wenn ich dich liebe?» wiederholte Wanda. «Nun gut!» sie trat zurück und betrachtete mich mit einem finsteren Lächeln. «So sei denn mein Sklave und fühle, was es heißt, in die Hände eines Weibes gegeben zu sein.» Und in demselben Augenblick gab sie mir einen Fußtritt.

«Nun, wie behagt dir das, Sklave?»

Dann schwang sie die Peitsche.

«Richte dich auf!»

Ich wollte mich erheben. «Nicht so», gebot sie, «auf die Knie.»

Ich gehorchte und sie begann mich zu peitschen.

Die Hiebe fielen rasch und kräftig auf meinen Rücken, meine Arme, ein. Jeder schnitt in mein Fleisch und brannte hier fort. Aber die Schmerzen entzückten mich, denn sie kamen ja von ihr. Dafür war ich jede Stunde bereit, mein Leben zu lassen.

Jetzt hielt sie inne. «Ich fange an, Vergnügen daran zu finden», sprach sie. «Für heute ist es genug. Aber mich ergreift eine teuflische Neugier, zu sehen, wie weit deine Kraft reicht. Eine grausame Lust, dich unter meiner Peitsche beben, sich krümmen zu sehen und endlich dein Stöhnen, dein Jammern zu hören und so fort, bis du um Gnade bittest. Und ich peitsche ohne Erbarmen fort, bis dir die Sinne schwinden. Du hast gefährliche Elemente in meiner Natur geweckt. Nun aber steh auf.»

Ich ergriff ihre Hand, um sie an meine Lippen zu drücken.

«Welche Frechheit.»

Sie stieß mich mit dem Fuße von sich.

«Aus meinen Augen, Sklave!»

Nachdem ich die Nacht wie im Fieber in wirren Träumen gelegen, bin ich erwacht. Es dämmerte kaum.

Was ist wahr von dem, was in meiner Erinnerung schwebt? Was habe ich erlebt und was nur geträumt? Gepeitscht bin ich worden. Das ist gewiss. Ich fühle noch jeden einzelnen Hieb. Ich kann die roten, brennenden Streifen an meinem Leib zählen. Und sie hat mich gepeitscht. Ja, jetzt weiß ich alles.

Meine Phantasie ist Wahrheit geworden. Wie ist mir? Hat mich die Wirklichkeit meines Traumes enttäuscht?

Nein, ich bin nur etwas müde, aber ihre Grausamkeit erfüllt mich mit Entzücken. Oh! wie ich sie liebe, sie anbete! Ach! Alles drückt nicht im Entferntesten aus, was ich für sie empfinde, wie ich mich ganz ihr hingegeben fühle. Welche Seligkeit, ihr Sklave zu sein.


Sie ruft mich vom Balkon. Ich eile die Treppe hinauf. Da steht sie auf der Schwelle und bietet mir freundlich die Hand. «Ich schäme mich», sagte sie, während ich sie umschlinge und sie den Kopf an meiner Brust birgt.

«Wie?»

«Suchen Sie die hässliche Szene von gestern zu vergessen», sprach sie mit bebender Stimme, «ich habe Ihnen Ihre tolle Phantasie erfüllt. Jetzt wollen wir vernünftig sein und glücklich und uns lieben. Und in einem Jahr bin ich Ihre Frau.»

«Meine Herrin», rief ich, «und ich Ihr Sklave!»

«Kein Wort mehr von Sklaverei, von Grausamkeit und Peitsche», unterbrach mich Wanda, «ich passiere Ihnen von dem allen nichts mehr, als die Pelzjacke. Kommen Sie und helfen Sie mir hinein.»

Die kleine Bronzeuhr schlug Mitternacht. Ich stand auf, ich wollte fort. Wanda sagte nichts, aber sie umschlang mich und zog mich auf die Ottomane zurück und begann mich von neuem zu küssen. Diese stumme Sprache hatte etwas so Verständliches, so Überzeugendes -

Und sie sagte noch mehr, als ich zu verstehen wagte. Eine solche schmachtende Hingebung lag in Wandas ganzem Wesen. Welche wollüstige Weichheit in ihren halbgeschlossenen, dämmernden Augen, in dem weißen und roten Atlas, welcher bei jeder Bewegung um sie knisterte, dem schwellenden Hermelin.

«Ich bitte dich», stammelte ich, «aber du wirst böse sein.»

«Mache mit mir, was du willst», flüsterte sie.

«Nun, so tritt mich, ich bitte dich, ich werde sonst verrückt.»

«Habe ich dir nicht verboten», sprach Wanda strenge, «aber du bist unverbesserlich.»

«Ach! ich bin so entsetzlich verliebt.» Ich war in die Knie gesunken und presste mein glühendes Gesicht in ihren Schoß.

«Ich glaube wahrhaftig», sagte Wanda, nachsinnend, «dein ganzer Wahnsinn ist nur eine dämonische, ungesättigte Sinnlichkeit. Unsere Unnatur muss solche Krankheiten erzeugen. Wärst du weniger tugendhaft, so wärst du vollkommen vernünftig.»

«Nun, so mach mich sinnvoll», murmelte ich. Meine Hände wühlten in ihrem Haare und in dem schimmernden Pelz. Alle Sinne verwirrend, auf ihrer Brust hob und senkte. Und ich küsste sie – nein, sie küsste mich, so wild, so unbarmherzig, als wenn sie mich mit ihren Küssen morden wollte. Ich war wie im Delirium. Meine Vernunft habe ich längst verloren. Aber ich hatte endlich auch keinen Atem mehr.

Ich suchte mich loszumachen.

«Was ist dir?» fragte Wanda.

«Ich leide entsetzlich.»

«Du leidest?» – sie brach in ein lautes, mutwilliges Lachen aus.

«Du kannst lachen!» stöhnte ich, «ahnst du denn nicht —»

Sie war auf einmal ernst, richtete meinen Kopf mit ihren Händen auf und zog mich dann mit einer heftigen Bewegung an ihre Brust.

«Wanda!» stammelte ich.

«Richtig, es macht dir ja Vergnügen, zu leiden», sprach sie und begann von neuem zu lachen, «aber warte nur, ich will dich schon vernünftig machen.»

«Nein, ich will nicht weiter fragen», rief ich, «ob du mir für immer oder nur für einen seligen Augenblick gehören willst. Ich will mein Glück genießen. Jetzt bist du mein und besser dich verlieren, als dich nie besitzen.»

«So bist du vernünftig», sagte sie und küsste mich wieder mit ihren mörderischen Lippen. Ich riß den Hermelin, die Spitzenhülle auseinander und ihre bloße Brust wogte gegen die meine.

Dann vergingen mir die Sinne. -

Ich erinnere mich erst wieder auf den Augenblick, wo ich Blut von meiner Hand tropfen sah und sie apathisch fragte: «Hast du mich gekratzt?»

«Nein, ich glaube, ich habe dich gebissen.»


Es ist doch merkwürdig, wie jedes Verhältnis des Lebens ein anderes Gesicht bekommt, sobald eine neue Person hinzutritt.

Wir haben herrliche Tage zusammen verlebt. Wir besuchten die Berge, die Seen. Wir lasen zusammen. Ich endete Wandas Bild. Und wie liebten wir uns, wie lächelnd war ihr reizendes Antlitz.

Da kommt eine Freundin, eine geschiedene Frau, etwas älter, etwas erfahrener und etwas weniger gewissenhaft als Wanda. Und schon macht sich ihr Einfluss zeigt sich bereits in alle Richtungen. Wanda runzelte die Stirn und zeigt mir gegenüber einer gewissen Ungeduld.

Liebt sie mich nicht mehr?


Seit beinahe vierzehn Tagen dieser unerträgliche Zwang. Die Freundin wohnt bei ihr. Wir sind nie allein. Ein Kreis von Herren umgibt die beiden jungen Frauen.

Ich spiele als Liebender mit meinem Ernst, meiner Schwermut eine alberne Rolle.

Wanda behandelt mich wie einen Fremden.

Heute, bei einem Spaziergang, blieb sie mit mir zurück. Ich sah, dass es mit Absicht geschah und jubelte. Was sagte sie mir aber.

«Meine Freundin begreift nicht, wie ich Sie lieben kann. Sie findet Sie weder schön noch besonders anziehend. Und dazu unterhält sie mich vom Morgen bis in die Nacht mit dem glänzenden Leben in der Hauptstadt, den großen Partien, welche ich finde, schönen Anbetern. Aber was hilft alles, ich liebe Sie einmal.»

Mir verging einen Augenblick der Atem, dann sagte ich: «Ich wünsche bei Gott nicht, Ihrem Glück im Weg zu sein, Wanda. Nehmen Sie auf mich keine Rücksicht mehr.» Dabei zog ich meinen Hut ab und ließ sie vorangehen. Sie sah mich erstaunt an, antwortete jedoch keine Silbe. Als ich aber auf dem Rückweg wieder zufällig in ihre Nähe kam, drückte sie mir die Hand. Ihr Blick traf mich so warm, so wohlwollend, dass ich alle Qualen plötzlich vergessen. Alle Wunden waren geheilt. Jetzt weiß ich wieder so recht, wie ich sie liebe.


«Meine Freundin hat sich über dich beklagt», sagte mir Wanda heute. «Sie mag fühlen, dass ich sie verachte.»

«Weshalb verachtest du sie denn, kleiner Narr?» rief Wanda und nahm mich mit beiden Händen bei den Ohren.

«Weil sie heuchelt», sagte ich, «ich achte nur eine Frau, die tugendhaft ist, oder offen dem Genuss lebt.»

«So wie ich», antwortete Wanda scherzend, «aber siehst du, mein Kind, die Frau kann das nur in den seltensten Fällen. Sie kann weder so heiter sinnlich, noch so geistig frei sein. Wie der Mann, ihre Liebe ist aus Sinnlichkeit und geistiger Neigung ein gemischter Zustand[24]24
  Wie der Mann, ihre Liebe ist aus Sinnlichkeit und geistiger Neigung ein gemischter Zustand. – Как и мужчина, их любовь – это смешанное состояние из-за чувственности и склонности к разуму.


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. Ihr Herz verlangt, den Mann dauernd zu fesseln. Aber sie ist selbst dem Wechsel unterworfen. So kommt ein Zwiespalt, kommt Lüge und Trug, meist gegen ihren Willen, in ihr Handeln, in ihr Wesen und verdirbt ihren Charakter.»

«Gewiss ist es so», sagte ich, «der transzendentale Charakter führt sie zum Betrug.»

«Aber die Welt verlangt ihn auch», fiel mir Wanda in das Wort, «sieh diese Frau an. Sie hat in Lemberg ihren Mann und ihren Liebhaber. Hier hat sie einen neuen Anbeter gefunden. Und sie betrügt sie alle und ist doch von allen verehrt und von der Welt geachtet.»

«Meinetwegen», rief ich, «sie soll dich nur aus dem Spiel lassen. Aber sie behandelt dich ja wie eine Ware.»

«Warum nicht «unterbrach mich das schöne Weib lebhaft. «Jede Frau hat den Instinkt, die Neigung, aus ihren Reizen Nutzen zu ziehen. Es hat viel für sich, sich ohne Liebe, ohne Genuss hinzugeben. Man bleibt hübsch kaltblütig dabei und kann seinen Vorteil wahrnehmen.»

«Wanda, du sagst das?»

«Warum nichtig», sprach sie, «merk dir überhaupt, was ich dir jetzt sage: fühle dich nie sicher bei dem Weib, das du liebst. Denn die Natur des Weibes birgt mehr Gefahren, als du glaubst. Die Frauen sind weder so gut, wie ihre Verehrer, noch so schlecht, wie ihre Feinde sie machen. Der Charakter der Frau ist die Charakterlosigkeit. Die beste Frau sinkt momentan in den Schmutz. Die schlechteste erhebt sich unerwartet zu großen, guten Handlungen und beschämt ihre Verächter. Kein Weib ist so gut oder so böse, dass es nicht jeden Augenblick sowohl der teuflischsten, als der göttlichsten, der schmutzigsten, wie der reinsten Gedanken, Gefühle, Handlungen fähig wäre. Das Weib ist ebenso geblieben, wie es aus der Hand der Natur hervorgegangen ist. Es hat den Charakter des Wilden. Er zeigt sich treu und treulos, großmütig und grausam. Je nach der Regung, die ihn gerade beherrscht. Zu allen Zeiten hat nur ernste, tiefe Bildung den sittlichen Charakter geschaffen. So folgt der Mann, auch wenn er selbstsüchtig, wenn er böswillig ist, stets Prinzipien. Das Weib aber folgt immer nur Regungen. Vergiss das nie und fühle dich nie sicher bei dem Weib, das du liebst.»


Die Freundin ist fort. Endlich ein Abend mit ihr allein. Es ist, als hätte Wanda alle Liebe für diesen einen seligen Abend aufgespart. So gütig, so innig, so voll der Gnaden ist sie. Welche Seligkeit, an ihren Lippen zu hängen, in ihren Armen hinzusterben. Und dann, wie sie so ganz aufgelöst, so ganz mir hingegeben an meiner Brust ruht und unsere Augen wonnetrunken ineinander tauchen.

Ich kann es noch nicht glauben, nicht fassen, dass dieses Weib mein ist, ganz mein.

«In einem Punkt hat sie doch recht», begann Wanda, ohne nur die Augen zu öffnen, wie im Schlaf.

«Wer?»

Sie schwieg.

«Deine Freundin?»

Sie nickte. «Ja, sie hat recht, du bist kein Mann, du bist ein Phantast, ein reizender Anbeter, und wärst gewiss ein unbezahlbarer Sklave. Aber als Gatten kann ich dich mir nicht denken.»

Ich erschrak.

«Was hast du? Du zitterst?»

«Ich bebe bei dem Gedanken, wie leicht ich dich verlieren kann», erwiderte ich.

«Nun, bist du deshalb jetzt weniger glücklich?» entgegnete sie. «Raubt es dir etwas von deinen Freuden. Ich habe vor dir anderen gehört, dass mich andere nach dir besitzen werden. Würdest du weniger genießen, wenn ein anderer mit dir zugleich glücklich wäre?»

«Wanda!»

«Siehst du», fuhr sie fort, «das wäre ein Ausweg. Du willst mich nie verlieren. Mir bist du lieb und sagst mir geistig so zu, dass ich immer mit dir leben möchte. Wenn ich neben dir —»

«Welch ein Gedanke!» schrie ich auf, «ich empfinde eine Art Grauen vor dir.»

«Und liebst du mich weniger?»

«Im Gegenteil.»

Wanda hatte sich auf ihren linken Arm aufgerichtet.

«Ich glaube», sprach sie, «dass man, um einen Mann für immer zu fesseln, ihm vor allem nicht treu sein darf. Welche brave Frau ist je so angebetet worden, wie eine Hetäre?[25]25
  Welche brave Frau ist je so angebetet worden, wie eine Hetäre? – Какой храброй женщине когда-либо поклонялись так же, как гетере? (Гетера – в Древней Греции женщина, ведущая свободный, независимый образ жизни, публичная женщина высшего уровня.)


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In der Tat liegt in der Treulosigkeit eines geliebten Weibes ein schmerzhafter Reiz, die höchste Wollust.»

«Auch für dich,» fragte Wanda rasch.

«Auch für mich.»

«Wenn ich dir also dies Vergnügen mache?» rief Wanda spöttisch.

«So werde ich entsetzlich leiden, dich aber umso mehr anbeten», entgegnete ich. «Nur darfst du mich nie betrügen, sondern musst die dämonische Größe haben, mir zu sagen: ich werde dich allein lieben, aber jeden glücklich machen, der mir gefällt.»

Wanda schüttelte den Kopf: «Mir widerstrebt der Betrug. Ich bin ehrlich, aber welcher Mann nicht der Wahrheit erliegt. Wenn ich dir sagen würde: dies sinnlich heitere Leben, dies Heidentum ist mein Ideal. Würdest du die Kraft haben, es zu ertragen?»

«Gewiß. Ich will alles von dir ertragen, nur dich nicht verlieren. Ich fühle ja, wie wenig ich dir eigentlich bin.»

«Aber Severin —»

«Es ist doch so», sprach ich, «und eben deshalb —»

«Deshalb möchtest du —» sie lächelte schelmisch – «habe ich es erraten?»

«Dein Sklave sein!» rief ich. «Dein willenloses, unbeschränktes Eigentum, mit dem du nach Belieben schalten kannst, und das dir daher nie zur Last werden kann.

Ich möchte, dass du das Leben in vollen Zügen genießt, die Liebe des Olymps genießt. Ich möchte dir dienen, dir die Schuhe an– und ausziehen.»

«Eigentlich hast du nicht so unrecht», antwortete Wanda. «Denn nur als mein Sklave könntest du es ertragen, dass ich andere liebe. Die Freiheit vom Genuss der antiken Welt ist nicht denkbar ohne Sklaverei. Oh! es muss ein Gefühl von Gottähnlichkeit geben, wenn man Menschen vor sich knien, zittern sieht. Ich will Sklaven haben, hörst du, Severin?»

«Bin ich nicht dein Sklave?»

«Hör mich also», sprach Wanda aufgeregt, meine Hand fassend. «Ich will dein sein, solange ich dich liebe.»

«Einen Monat?»

«Vielleicht auch zwei.»

«Und dann?»

«Dann bist du mein Sklave.»

«Und du?»

«Ich? Was fragst du noch? ich bin eine Göttin und steige manchmal leise, ganz leise und heimlich aus meinem Olymp zu dir herab.»

«Aber was ist dies alles», sprach Wanda, den Blick in die Weite verloren. «Eine goldene Phantasie, welche nie wahr werden kann?» Eine unheimliche Schwermut war über ihr ganzes Wesen ausgegossen. So habe ich sie noch nie gesehen.

«Und warum unausführbar?» begann ich.

«Weil es bei uns keine Sklaverei gibt.»

«So gehen wir in ein Land, wo sie noch besteht, in den Orient, in die Türkei», sagte ich lebhaft.

«Du wolltest – Severin – im Ernste», entgegnete Wanda. Ihre Augen brannten.

«Ja, ich will im Ernst dein Sklave sein», fuhr ich fort. «Ich will, dass deine Gewalt über mich durch das Gesetz geheiligt. Ich will, dass mein Leben in deiner Hand ist. Nichts kann auf dieser Welt mich vor dir schützen oder retten. Oh! welche Wollust, wenn ich mich ganz nur von deiner Willkür, deiner Laune, einem Wink deines Fingers abhängig fühle. Und dann – welche Seligkeit, – wenn du einmal gnädig bist, wenn der Sklave die Lippen küssen darf, an der für ihn Tod und Leben hängt!» Ich kniete nieder und lehnte meint heiße Stirne an ihre Knie.

«Du fieberst, Severin», sprach Wanda erregt. «Und du liebst mich wirklich so unendlich?» Sie schloß mich an ihre Brust und bedeckte mich mit Küssen.

«Willst du also?» begann sie zögernd.

«Ich schwöre dir hier, bei Gott und meiner Ehre. Ich bin dein Sklave, wo und wann du willst, sobald du es befiehlst», rief ich kaum mehr mächtig.

«Und wenn ich dich beim Wort nehme?» rief Wanda.

«Tue es.»

«Es hat einen Reiz für mich», sprach sie hierauf. «Er hat kaum seinesgleichen, einen Mann, der mich anbetet und den ich von ganzer Seele liebe, mir so ganz hingegeben, von meinem Willen, meiner Laune abhängig zu wissen. Diesen Mann als Sklaven zu besitzen, während ich —»


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