Текст книги "Венера в мехах. Уровень 3 / Venus im Pelz"
Автор книги: Леопольд Захер-Мазох
Жанр: Иностранные языки, Наука и Образование
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«Also auch Sie schwärmen für die moderne Frau, für ein armes, hysterisches Weib, das im Jagen nach einem männlichen Ideal den besten Mann nicht schätzt. Unter Tränen und Krämpfen verletzen Sie täglich Ihre christlichen Pflichten, betrügend und betrogen. Immer wieder suchen und wählen und verwerfen. Nie glücklich sind, nie glücklich machen und das Schicksal anklagen, statt ruhig zu gestehen: ich will lieben und leben, wie Helena und Aspasia gelebt haben. Die Natur kennt keine Dauer in dem Verhältnis von Mann und Weib.»
«Gnädige Frau —»
«Lassen Sie mich ausreden. Es ist nur der Egoismus von einem Mann, der das Weib wie einen Schatz vergraben will. Alle Versuche, durch heilige Zeremonien und Eide sind gescheitert. Können Sie leugnen, dass unsere christliche Welt in Fäulnis übergegangen ist?»
«Aber —»
«Aber der einzelne, der sich gegen die Einrichtungen von der Gesellschaft empört, wird ausgestoßen, wollen Sie sagen. Nun gut. Ich wage es, meine Grundsätze sind recht heidnisch. Ich will mein Dasein ausleben. Ich verzichte auf euren Respekt. Ich ziehe es vor, glücklich zu sein. Die Erfinder von der christlichen Ehe haben gut daran getan, auch gleich dazu die Unsterblichkeit zu erfinden. Ich denke nicht daran, ewig zu leben. Was habe ich davon, ob mein reiner Geist in den Chören der Engel mitsingt? Sobald ich aber, so wie ich bin, nicht fortlebe, aus welcher Rücksicht soll ich dann entsagen? Einem Mann angehören, den ich nicht liebe. Bloß deshalb, weil ich ihn einmal geliebt habe? Nein, ich entsage nicht. Ich liebe jeden, der mir gefällt, und mache jeden glücklich, der mich liebt. Ist das häßlich? Nein, es ist mindestens weit schöner, als wenn ich mich grausam der Qualen freue, die meine Reize erregen. Ich kehre mich tugendhaft von dem Armen, der um mich verschmachtet. Ich bin jung, reich und schön, und so, wie ich bin, lebe ich heiter dem Vergnügen, dem Genuss.»
Ich habe ihre Hände ergriffen, ohne recht zu wissen, was ich mit ihnen anfangen wollte. Aber als echter Dilettant ließ ich sie jetzt wieder eilig los.
«Ihre Ehrlichkeit», sagte ich, «entzückt mich, und nicht diese allein —» Wieder der verdammte Dilettantismus, der mir den Hals mit einem Hemmseil zuschnürt.
«Was wollten Sie doch sagen…»
«Was ich sagen wollte – ja, ich wollte – vergeben Sie – meine Gnädige – ich habe Sie unterbrochen.»
«Wie?»
Eine lange Pause. Sie hält einen Monolog, der, in meine Sprache übersetzt, sich in das einzige Wort «Esel» zusammenfassen lässt[20]20
Sie hält einen Monolog, der, in meine Sprache übersetzt, sich in das einzige Wort» Esel «zusammenfassen lässt. – Она произносит монолог, который в переводе на мой язык можно свести к единственному слову «осел».
[Закрыть].
«Wenn Sie erlauben, gnädige Frau», begann ich endlich, «wie sind Sie zu diesen – zu diesen Ideen gekommen?»
«Sehr einfach, mein Vater war ein vernünftiger Mann. Ich war von der Wiege an mit Abgüssen antiker Bildwerke umgeben. Ich las mit zehn Jahren den Gil Blas, mit zwölf die Pucelle. Wie andere in ihrer Kindheit den Däumling, Blaubart, Aschenbrödel, nannte ich Venus und Apollo, Herkules und Laokoon meine Freunde. Mein Gatte war eine heitere, sonnige Natur. Nicht einmal das unheilbare Leiden konnte seine Stirne jemals für die Dauer trüben. Noch die Nacht vor dem Tod nahm er mich in sein Bett und während der vielen Monate, wo er sterbend in seinem Rollsessel lag, sagte er öfter scherzend zu mir: ›Nun, hast du schon einen Anbeter?‹ Ich wurde schamrot. ›Betrüge mich nicht‹, fügte er einmal hinzu, ›das fände ich häßlich, aber suche dir einen hübschen Mann aus, oder lieber gleich mehrere. Du bist ein braves Weib, aber dabei noch ein halbes Kind, du brauchst Spielzeug.‹ Es ist wohl nicht nötig, Ihnen zu sagen, dass ich, solange er lebte, keinen Anbeter hatte, aber genug. Er erzog mich zu dem, was ich bin, zu einer Griechin.»
«Zu einer Göttin», fiel ich ein.
Sie lächelte. «Zu welcher etwa?»
«Zu einer Venus.»
Sie drohte mit dem Finger und zog die Brauen zusammen. «Am Ende gar zu einer ›Venus im Pelz‹, warten Sie nur. Ich habe einen großen, großen Pelz, mit dem ich Sie ganz zudecken kann, ich will Sie darin fangen, wie in einem Netz.»
«Glauben Sie auch», sagte ich rasch, denn mir kam etwas in den Sinn, was ich für einen sehr guten Gedanken hielt. «Glauben Sie, dass Ihre Ideen sich in unserer Zeit durchführen lassen, dass Venus ungestraft in ihrer Schönheit und Heiterkeit unter Eisenbahnen und Telegraphen wandeln dürfte?»
«Unverhüllt gewiss nicht, aber im Pelz», rief sie lachend, «wollen Sie den meinen sehen?»
«Und dann —»
«Was dann?»
«Schöne, freie, heitere und glückliche Menschen sind nur dann möglich, wenn sie Sklaven haben. Sie verrichten für sie die unpoetischen Geschäfte vom täglichen Leben und vor allem für sie arbeiten.»
«Gewiss», antwortete sie mutwillig, «vor allem braucht aber eine olympische Göttin, wie ich, ein ganzes Heer von Sklaven. Hüten Sie sich also vor mir.»
«Warum?»
Ich erschrak selbst über die Kühnheit, mit der ich dieses «Warum» herausgebracht hatte. Sie erschrak durchaus nicht. Sie zog die Lippen etwas empor, so dass die kleinen, weißen Zähne sichtbar waren. Sie sprach dann leicht, als handle es sich um etwas, was nicht der Rede wert war: «Wollen Sie mein Sklave sein?»
«In der Liebe gibt es kein Nebeneinander», erwiderte ich ernsthaft, «sobald ich aber die Wahl habe, zu herrschen, scheint es mir weit reizender, der Sklave von einem schönen Weib zu sein. Aber wo finde ich das Weib, das nicht mit kleinlicher Zanksucht Einfluss zu erringen, sondern ruhig und selbstbewusst, ja streng zu herrschen versteht?[21]21
Aber wo finde ich das Weib, das nicht mit kleinlicher Zanksucht Einfluss zu erringen, sondern ruhig und selbstbewusst, ja streng zu herrschen versteht? – Но где мне найти женщину, которая умела бы оказывать влияние не с помощью мелких ссор, а спокойно и уверенно, да еще и строго править?
[Закрыть]»
«Nun, das wäre am Ende nicht so schwer.»
«Sie glauben —»
«Ich – zum Beispiel —» sie lachte – «ich habe Talent zur Despotin – die nötigen Pelze besitze ich auch. Aber Sie haben sich heute Nacht in allem Ernste vor mir gefürchtet!»
«In allem Ernste.»
«Und jetzt?»
«Jetzt – jetzt fürchte ich mich erst recht vor Ihnen!»
Wir sind täglich beisammen. Ich und – Venus, Viel beisammen. Wir nehmen das Frühstück in meiner Laube und den Tee in ihrem kleinen Salon. Ich habe Gelegenheit, alle meine kleinen, sehr kleinen Talente zu entfalten. Wozu hätte ich mich in allen Wissenschaften unterrichtet, wenn ich nicht imstande wäre, ein kleines hübsches Weib… Aber dieses Weib ist durchaus nicht so klein. Heute zeichnete ich sie. Da fühlte ich erst so recht deutlich, wie wenig unsere moderne Toilette für diesen Kopf passt. Sie hat wenig Römisches, aber viel Griechisches in der Bildung von ihren Zügen. Bald möchte ich sie als Psyche, bald als Astarte malen. Je nachdem ihre Augen den schwärmerisch seelischen, oder halb verschmachtenden, müde wollüstigen Ausdruck haben. Aber sie wünscht, dass es ein Porträt werden soll.
Nun, ich werde ihr einen Pelz geben.
Ach! wie konnte ich nur zweifeln. Für wen gehört ein fürstlicher Pelz, wenn nicht für sie?
Ich war gestern Abend bei ihr und las ihr die römischen Elegien. Dann legte ich das Buch weg und sprach einiges aus dem Kopf. Sie schien zufrieden, ja noch mehr. Sie hing förmlich an meinen Lippen und ihr Busen flog.
Oder habe ich mich getäuscht?
Der Regen pochte melancholisch an die Scheiben. Das Feuer am Kamin prasselte winterlich traulich. Mir war so heimatlich bei ihr. Ich hatte einen Augenblick allen Respekt vor dem schönen Weib verloren und küßte ihre Hand. Sie ließ es geschehen.
Dann saß ich zu ihren Füßen und las ihr ein kleines Gedicht, das ich für sie gemacht habe.
Venus im Pelz
«Setz’ den Fuß auf deinen Sklaven,
Teuflisch holdes Mythenweib,
Unter Myrten und Agaven
Hingestreckt den Marmorleib.»
Ja – nun weiter! Diesmal bin ich wirklich über die erste Strophe hinausgekommen. Aber ich habe ihr an jenem Abend das Gedicht auf ihren Befehl gegeben und habe keine Abschrift. Heute, wo ich dies aus meinem Tagebuch herausschreibe, fällt mir nur diese erste Strophe ein.
Es ist eine merkwürdige Empfindung, die ich habe. Ich glaube nicht, dass ich in Wanda verliebt bin. Wenigstens habe ich bei unserer ersten Begegnung nichts von jenem blitzartigen Zünden von der Leidenschaft gefühlt. Aber ich empfinde, ihre außerordentliche, wahrhaft göttliche Schönheit legt allmählich magische Schlingen um mich. Es ist auch keine Neigung vom Gemüt. Es ist eine physische Unterwerfung, langsam, aber um so vollständiger. Ich leide täglich mehr. Und sie – sie lächelt nur dazu.
Heute sagte sie mir plötzlich, ohne jede Veranlassung: «Sie interessieren mich. Die meisten Männer sind so gewöhnlich, ohne Schwung, ohne Poesie. In Ihnen ist eine gewisse Tiefe und Begeisterung, vor allem ein Ernst, der mir wohltut. Ich könnte Sie liebgewinnen.»
Nach einem kurzen, aber heftigen Gewitterregen besuchen wir zusammen die Wiese und das Venusbild. Die Erde dampft ringsum. Nebel steigen wie Opferdünste gegen den Himmel. Ein zerstückter Regenbogen schwebt in der Luft. Wir können die Wiese nicht überschreiten, denn sie ist noch ganz nass. Wanda freute sich des lieblichen Anblicks. Da auf den Bänken in der Allee noch das Wasser steht, stützt sie sich, um etwas auszuruhen, auf meinen Arm. Eine süße Müdigkeit liegt in ihrem ganzen Wesen. Ihre Augen sind halb geschlossen. Ihr Atem streift meine Wange.
Ich ergreife ihre Hand. Und – wie es mir gelingt, weiß ich wahrhaftig nicht – ich frage sie:
«Könnten Sie mich lieben?»
«Warum nicht», antwortet sie. Sie lässt ihren ruhigen, sonnigen Blick auf mir ruhen, aber nicht lange.
Im nächsten Augenblicke knie ich vor ihr und presse mein flammendes Antlitz in den duftigen Mousselin ihrer Robe.
«Aber Severin – das ist ja unanständig!» ruft sie.
Ich aber ergreife ihren kleinen Fuß und presse meine Lippen darauf.
«Sie werden immer unanständiger!» ruft sie, und flieht in raschen Sätzen gegen das Haus. Ihr Pantoffel bleibt in meiner Hand zurück.
Soll das ein Omen sein?
Ich habe es nicht gewagt, mich den ganzen Tag ihr zu nähern. Gegen Abend, ich saß in meiner Laube, blickte plötzlich ihr pikantes rotes Köpfchen durch die grünen Gewinde ihres Balkons. «Warum kommen Sie denn nicht?» schrie sie ungeduldig herab.
Ich lief die Treppe empor. Oben verlor ich wieder den Mut und klopfte ganz leise an. Sie sagte nicht herein, sondern öffnete und trat auf die Schwelle.
«Wo ist mein Pantoffel?»
«Er ist – ich habe – ich will», stotterte ich.
«Holen Sie ihn. Dann nehmen wir den Tee zusammen und plaudern.»
Als ich zurückkehrte, war sie mit der Teemaschine beschäftigt. Ich legte den Pantoffel feierlich auf den Tisch und stand im Winkel, wie ein Kind, das seine Strafe erwartet.
Ich bemerkte, dass sie die Stirne etwas zusammengezogen hat. Etwas Strenges, Herrisches lag um ihren Mund. Das hat mich entzückt.
Auf einmal brach sie in Lachen aus.
«Also – Sie sind wirklich verliebt – in mich?»
«Ja, und ich leide dabei mehr, als Sie glauben.»
«Sie leiden?» sie lachte wieder.
Ich war empört, beschämt, vernichtet, aber alles ganz unnötig.
«Wozu?» fuhr sie fort, «ich bin Ihnen ja gut, von Herzen gut.» Sie gab mir die Hand und blickte mich überaus freundlich an.
«Und Sie wollen meine Frau werden?»
Wanda sah mich – ja, wie sah sie mich an? – ich glaube vor allem erstaunt und dann ein wenig spöttisch.
«Woher haben Sie auf einmal so viel Mut?» sagte sie.
«Mut?»
«Ja den Mut überhaupt, eine Frau zu nehmen, und insbesondere mich?» Sie hob den Pantoffel in die Höhe. «Haben Sie sich so schnell mit diesem da befreundet? Aber Scherz beiseite. Wollen Sie mich wirklich heiraten?»
«Ja.»
«Nun, Severin, das ist eine ernste Geschichte. Ich glaube, dass Sie mich lieb haben. Und auch ich habe Sie lieb. Was noch besser ist, wir interessieren uns füreinander. Es ist keine Gefahr, dass wir uns so bald langweilen. Aber Sie wissen, ich bin eine leichtsinnige Frau, und deshalb nehme ich die Ehe sehr ernst. Wenn ich Pflichten übernehme, so will ich sie auch erfüllen können.
Ich fürchte aber – nein – es muss Ihnen wehe tun.»
«Ich bitte Sie, seien Sie ehrlich gegen mich», entgegnete ich.
«Also ehrlich gesprochen. Ich glaube nicht, dass ich einen Mann länger lieben kann – als —» sie neigte ihr Köpfchen anmutig zur Seite.
«Ein Jahr.»
«Wo denken Sie hin – einen Monat vielleicht.»
«Auch mich nicht?»
«Nun Sie – Sie vielleicht zwei.»
«Zwei Monate!» schrie ich auf.
«Zwei Monate, das ist sehr lange.»
«Madame, das ist mehr als antik.»
«Sehen Sie, Sie ertragen die Wahrheit nicht.»
Wanda ging durch das Zimmer, lehnte sich dann gegen den Kamin zurück und betrachtete mich, mit dem Arme auf dem Sims ruhend.
«Was soll ich also mit Ihnen anfangen?» begann sie wieder.
«Was Sie wollen», antwortete ich, «was Ihnen Vergnügen macht.»
«Wie inkonsequent!» rief sie, «erst wollen Sie mich zur Frau und dann geben Sie sich mir zum Spielzeug.»
«Wanda – ich liebe Sie.»
«Da wären wir wieder dort, wo wir angefangen haben. Sie lieben mich und wollen mich zur Frau. Ich aber will keine neue Ehe schließen, weil ich an der Dauer meiner und Ihrer Gefühle zweifle.»
«Wenn ich es aber mit Ihnen wagen will?» erwiderte ich.
«Dann kommt es noch darauf an, ob ich es mit Ihnen wagen will», sprach sie ruhig, «ich kann mir ganz gut denken, dass ich einem Mann für das Leben gehöre. Aber es müsste ein voller Mann sein, ein Mann, der mir imponiert, der mich durch die Gewalt seines Wesens unterwirft. Verstehen Sie? Und jeder Mann – ich kenne das – wird, sobald er verliebt ist – schwach, biegsam, lächerlich. Er wird sich in die Hand des Weibes geben, vor ihr auf den Knien liegen. Aber Sie sind mir so lieb, dass ich es mit Ihnen versuchen will.»
Ich stürze zu ihren Füßen.
«Mein Gott! da knien Sie schon», sprach sie spöttisch, «Sie fangen gut an», und als ich mich wieder erhoben habe, fuhr sie fort: «Ich gebe Ihnen ein Jahr Zeit, mich zu gewinnen, mich zu überzeugen, dass wir füreinander passen, dass wir zusammen leben können. Gelingt Ihnen dies, dann bin ich Ihre Frau. Und dann, Severin, eine Frau, welche ihre Pflichten streng und gewissenhaft erfüllen wird. Während dieses Jahres werden wir wie in einer Ehe leben —»
Mir stieg das Blut zu Kopfe.
Auch ihre Augen flammten plötzlich auf. – «Wir werden zusammenwohnen», fuhr sie fort, «alle unsere Gewohnheiten teilen, um zu sehen, ob wir uns ineinander finden können. Ich räume Ihnen alle Rechte eines Gatten, eines Anbeters, eines Freundes ein. Sind Sie damit zufrieden?»
«Ich muss wohl.»
«Sie müssen nicht.»
«Also ich will —»
«Vortrefflich. So spricht ein Mann. Da haben Sie meine Hand.»
Seit zehn Tagen war ich keine Stunde ohne sie, die Nächte ausgenommen. Ich durfte in ihre Augen sehen, ihre Hände halten, ihren Reden lauschen, sie überall begleiten. Meine Liebe kommt mir wie ein tiefer, bodenloser Abgrund vor. Ich versinke immer mehr darin, aus dem mich jetzt schon nichts mehr retten kann.
Wir hatten uns heute Nachmittag auf der Wiese zu den Füßen der Venusstatue gelagert. Ich pflückte Blumen und warf sie in ihren Schoß. Sie band sie zu Kränzen. Wir haben damit unsere Göttin geschmückt.
Plötzlich sah mich Wanda so eigentümlich, so sinnverwirrend an, dass meine Leidenschaft gleich Flammen über mich zusammenschlug. Meiner nicht mehr mächtig, schlang ich meine Arme um sie und hing an ihren Lippen. Und sie – sie presste mich an ihre Brust.
«Sind Sie böse?» fragte ich dann.
«Ich werde nie über etwas böse, was natürlich ist —» antwortete sie, «ich fürchte nur, Sie leiden.»
«Oh, ich leide furchtbar.»
«Armer Freund», sie strich mir die wirren Haare aus der Stirne, «ich hoffe aber, nicht durch meine Schuld.»
«Nein —» antwortete ich – «und doch, meine Liebe zu Ihnen ist zu einer Art Wahnsinn geworden. Der Gedanke, dass ich Sie verlieren kann, ja vielleicht in der Tat verlieren soll, quält mich Tag und Nacht.»
«Aber Sie besitzen mich ja noch gar nicht», sagte Wanda und sah mich wieder an mit jenem vibrierenden, feuchten, verzehrenden Blick. Der Blick hat mich einfach hingerissen. Dann erhob sie sich und legte mit ihren kleinen Händen einen Kranz von blauen Anemonen auf das weiße Lockenhaupt der Venus. Halb gegen meinen Willen schlang ich den Arm um ihren Leib.
«Ich kann nicht mehr sein ohne dich, du schönes Weib», sprach ich, «glaube mir, dies eine Mal nur glaube mir, es ist keine Phrase, keine Phantasie. Ich fühle tief im Innersten, wie mein Leben mit deinem zusammenhängt. Wenn du dich von mir trennst, werde ich vergehen, zugrunde gehen.»
«Aber das wird ja gar nicht nötig sein, denn ich liebe dich, Mann», sie nahm mich beim Kinn, «dummer Mann!»
«Aber du willst nur mein sein unter Bedingungen, während ich dir bedingungslos gehöre —»
«Das ist nicht gut, Severin», erwiderte sie beinahe erschreckt. «Kennen Sie mich denn noch nicht. Wollen Sie mich durchaus nicht kennenlernen? Ich bin gut, wenn man mich ernst und vernünftig behandelt. Aber wenn man sich mir zu sehr hingibt, werde ich übermütig —»
«Sei es denn, sei übermütig, sei despotisch», rief ich in voller Exaltation, «nur sei mein, sei mein für immer.» Ich lag zu ihren Füßen und umfasste ihre Knie.
«Das wird nicht gut enden, mein Freund», sprach sie ernst.
«Oh! es soll eben nie ein Ende nehmen», rief ich erregt, ja heftig, «nur der Tod soll uns trennen. Wenn du nicht mein sein kannst, ganz mein und für immer, so will ich dein Sklave sein, dir dienen, alles von dir dulden. Nur stoß mich nicht von dir.»
«Fassen Sie sich doch», sagte sie und küsste mich auf die Stirne. «Ich bin Ihnen ja von Herzen gut, aber das ist nicht der Weg, mich zu erobern, mich festzuhalten.»
«Ich will ja alles, alles tun, was Sie wollen, nur Sie nie verlieren», rief ich, «nur das nicht, den Gedanken kann ich nicht mehr fassen.»
«Stehen Sie doch auf.»
Ich gehorchte.
«Sie sind wirklich ein seltsamer Mensch», fuhr Wanda fort, «Sie wollen mich also besitzen um jeden Preis?»
«Ja, um jeden Preis.»
«Aber welchen Wert hätte zum Beispiel mein Besitz für Sie?» – Sie sann nach. Ihr Auge bekam etwas Unheimliches. «Wenn ich Sie nicht mehr lieben, wenn ich einem andern gehören würde?» —
Es überlief mich. Ich sah sie an, sie stand so fest und selbstbewusst vor mir. Ihr Auge zeigte einen kalten Glanz.
«Sehen Sie», fuhr sie fort, «Sie erschrecken bei dem Gedanken.» Ein liebenswürdiges Lächeln erhellte plötzlich ihr Antlitz.
«Ja, mich fasst ein Grauen, wenn ich mir lebhaft vorstelle. Ein Weib, das ich liebe, das meine Liebe erwidert hat, gibt sich ohne Erbarmen für mich einem anderen hin. Aber habe ich dann noch eine Wahl? Wenn ich dieses Weib liebe, wahnsinnig liebe, soll ich ihm stolz den Rücken kehren und an meiner prahlerischen Kraft zugrunde gehen? Soll ich mir eine Kugel durch den Kopf jagen?
Ich habe zwei Frauenideale. Kann ich mein edles, sonniges, eine Frau, welche mir treu und gütig mein Schicksal teilt, nicht finden, nun dann nur nichts Halbes oder Laues! Dann will ich lieber einem Weibe ohne Tugend, ohne Treue, ohne Erbarmen hingegeben sein. Ein solches Weib in seiner selbstsüchtigen Größe ist auch ein Ideal. Kann ich nicht das Glück der Liebe voll und ganz genießen, dann will ich ihre Schmerzen, ihre Qualen auskosten bis zur Neige. Dann will ich von dem Weib, das ich liebe, misshandelt, verraten werden. Je grausamer, um so besser. Auch das ist ein Genuss!»
«Sind Sie bei Sinnen!» rief Wanda.
«Ich liebe Sie so mit ganzer Seele», fuhr ich fort, «so mit allen meinen Sinnen, dass Ihre Nähe, Ihre Atmosphäre mir unentbehrlich ist, wenn ich noch weiterleben soll. Wählen Sie also zwischen meinen Idealen. Machen Sie aus mir, was Sie wollen, Ihren Gatten oder Ihren Sklaven.»
«Gut denn», sprach Wanda. «Ich denke mir das sehr amüsant, einen Mann, der mich interessiert, der mich liebt, so ganz in meiner Hand zu haben. Es wird mir mindestens nicht an Zeitvertreib fehlen. Sie waren so unvorsichtig, mir die Wahl zu lassen. Ich wähle also, ich will, dass Sie mein Sklave sind. Ich werde mein Spielzeug aus Ihnen machen!»
«Oh! tun Sie das», rief ich halb schauernd, halb entzückt. «Wenn eine Ehe nur auf Gleichheit, auf Übereinstimmung gegründet sein kann, so entstehen dagegen die größten Leidenschaften durch Gegensätze. Wir sind solche Gegensätze, die sich beinahe feindlich gegenüberstehen. Daher ist diese Liebe bei mir, die zum Teil Hass, zum Teil Furcht ist. In einem solchen Verhältnisse aber kann nur eines Hammer, das andere Amboss sein. Ich will Amboss sein. Ich kann nicht glücklich sein, wenn ich auf die Geliebte herabsehe. Ich will ein Weib anbeten können. Das kann ich nur dann, wenn es grausam gegen mich ist.»
«Aber, Severin», entgegnete Wanda beinahe zornig, «halten Sie mich denn für fähig, einen Mann, der mich so liebt wie Sie, den ich liebe, zu misshandeln?»
«Warum nicht, wenn ich Sie dafür um so mehr anbete? Man kann nur wahrhaft lieben, was über uns steht, ein Weib, das uns durch Schönheit, Temperament, Geist, Willenskraft unterwirft, dass unsere Despotin wird.»
«Also das, was andere abstößt, zieht Sie an?»
«So ist es. Es ist eben meine Seltsamkeit.»
«Nun, am Ende ist an allen Ihren Passionen nichts so Apartes oder Seltsames. Denn wem gefällt nicht ein schöner Pelz? Und jeder weiß und fühlt, wie nahe Wollust und Grausamkeit verwandt sind.»
«Bei mir ist dies alles aber auf das Höchste gesteigert», erwiderte ich.
«Das heißt, die Vernunft hat wenig Gewalt über Sie. Und Sie sind eine weiche hingebende sinnliche Natur.»
«Waren die Märtyrer auch weiche sinnliche Naturen?»
«Die Märtyrer?»
«Im Gegenteil, es waren übersinnliche Menschen, welche im Leiden einen Genuss fanden, welche die furchtbarsten Qualen, ja den Tod suchten wie andere die Freude. Und so ein Übersinnlicher bin ich, Madame.»
«Geben Sie nur acht, dass Sie dabei nicht auch zum Märtyrer der Liebe, zum Märtyrer eines Weibes werden.»
Wir sitzen auf Wandas kleinem Balkon in der lauen, duftigen Sommernacht. Ein Dach über uns. Zuerst den grünen Plafond von Schlingpflanzen, dann die Himmelsdecke. Aus dem Park tönt der leise, verliebte Lockton einer Katze. Und ich sitze auf einem Schemel zu den Füßen meiner Göttin und erzähle von meiner Kindheit.
«Und damals schon waren alle diese Seltsamkeiten bei Ihnen ausgeprägt?» fragte Wanda.
«Gewiss, ich erinnere mich keiner Zeit, wo ich sie nicht hatte, ja schon in der Wiege. So erzählte mir meine Mutter später, war ich übersinnlich. Man musste mich mit Ziegenmilch nähren. Als kleiner Junge zeigte ich eine rätselhafte Scheu vor Frauen. Darin hat sich eigentlich nur ein unheimliches Interesse für sie ausgedrückt. Das graue Gewölbe, das Halbdunkel einer Kirche beängstigten mich. Vor den glitzernden Altären und Heiligenbildern fasste mich eine förmliche Angst. Dagegen schlich ich heimlich zu einer Venus aus Gips. Sie stand in dem kleinen Bibliothekszimmer meines Vaters. Ich kniete nieder und sprach zu ihr die Gebete. Das hat mir man gelehrt. Das Vaterunser, das Gegrüßt seist du Maria und das Credo.
Einmal verließ ich nachts mein Bett, um sie zu besuchen. Die Mondsichel leuchtete mir und ließ die Göttin in einem kalten Licht erscheinen. Ich warf mich vor ihr nieder, küsste ihre kalten Füße. Ich habe es bei unseren Landleuten gesehen, wenn sie die Füße des toten Heilands küssten.
Eine unbezwingliche Sehnsucht ergriff mich.
Ich stieg empor und umschlang den schönen kalten Leib und küsste die kalten Lippen. Da sank ein tiefer Schauer auf mich herab und ich entfloh. Und im Traum war es mir, als stünde die Göttin vor meinem Lager und drohe mir mit erhobenem Arm.
Man schickte mich frühzeitig in die Schule. So kam ich bald an das Gymnasium und ergriff alles mit Leidenschaft, was mir die antike Welt zu erschließen versprach. Ich war bald mit den Göttern Griechenlands vertrauter als mit der Religion Jesu. Ich gab mit Paris Venus den verhängnisvollen Apfel. Ich sah Troja brennen und folgte Odysseus auf seinen Irrfahrten. Die Urbilder alles Schönen senkten sich tief in meine Seele. So zeigte ich zu jener Zeit, wo andere Knaben sich roh und unflätig gebärden, einen unüberwindlichen Abscheu gegen alles Niedere, Gemeine, Unschöne[22]22
So zeigte ich zu jener Zeit, wo andere Knaben sich roh und unflätig gebärden, einen unüberwindlichen Abscheu gegen alles Niedere, Gemeine, Unschöne. – Таким образом, в то время, когда другие мальчики вели себя грубо и некрасиво, я испытывал непреодолимое отвращение ко всему низменному, подлому, неприглядному.
[Закрыть]. Als etwas ganz besonders Unschönes erschien dem reifenden Jüngling die Liebe zum Weib. Ich mied jede Berührung mit dem schönen Geschlecht, kurz, ich war übersinnlich bis zur Verrücktheit.
Meine Mutter bekam – ich war damals etwa vierzehn Jahre alt – ein reizendes Stubenmädchen, jung, hübsch, mit schwellenden Formen. Eines Morgens, ich studierte meinen Tacitus und begeisterte mich an den Tugenden der alten Germanen, kehrte die Kleine bei mir aus. Plötzlich hielt sie inne, neigte sich, den Besen in der Hand, zu mir, und zwei volle frische köstliche Lippen berührten die meinen. Der Kuss der verliebten kleinen Katze durchschauerte mich. Aber ich erhob meine ›Germania‹ wie ein Schild gegen die Verführerin und verließ empört das Zimmer.»
Wanda brach in lautes Lachen aus. «Sie sind in der Tat ein Mann, der seinesgleichen sucht. Aber fahren Sie nur fort.»
«Eine andere Szene aus jener Zeit bleibt mir unvergesslich», erzählte ich weiter. «Gräfin Sobol, eine entfernte Tante von mir, kam zu meinen Eltern auf Besuch. Eine majestätische schöne Frau mit einem reizenden Lächeln. Ich aber hasste sie, denn sie galt in der Familie als eine Messalina. Sie benahm mich so unartig, boshaft und täppisch, wie nur möglich gegen sie.
Eines Tages fuhren meine Eltern in die Kreisstadt. Meine Tante beschloss ihre Abwesenheit zu benützen und Gericht über mich zu halten. Unerwartet trat sie in ihrer Veste herein. Die Köchin, Küchenmagd und die kleine Katze folgten ihr. Ohne viel zu fragen, ergriffen sie mich trotz meiner heftigen Gegenwehr. An Händen und Füßen. Dann schürzte meine Tante mit einem bösen Lächeln den Ärmel empor. Sie begann mich mit einer großen Peitsche zu hauen. Sie hieb so tüchtig, dass Blut floß. Ich schrie und weinte zuletzt, trotz meinem Heldenmut und um Gnade bat. Sie ließ mich, aber ich musste ihr kniend für die Strafe danken und die Hand küssen.
Nun sehen Sie den übersinnlichen Toren! Unter der Peitsche der schönen üppigen Frau, welche mir in ihrer Pelzjacke wie eine zürnende Monarchin erschien, erwachte in mir zuerst der Sinn für das Weib. Meine Tante erschien mir als die reizendste Frau auf Gottes Erdboden.
Meine katonische Strenge, meine Scheu vor dem Weib war eben nichts, als ein auf das Höchste getriebener Schönheitssinn. Die Sinnlichkeit wurde in meiner Phantasie jetzt zu einer Art Kultur. Und ich schwur mir, ihre heiligen Empfindungen ja nicht an ein gewöhnliches Wesen zu verschwenden. Sondern spare ich für eine ideale Frau auf, womöglich für die Liebesgöttin selbst.
Ich kam sehr jung an die Universität und in die Hauptstadt, in welcher meine Tante wohnte. Meine Stube ähnelte mein Zimmer damals dem Zimmer von Doktor Faust. Alles stand in derselben wirr und kraus, hohe Schränke mit Büchern vollgepfropft. Ich habe sie um Spottpreise bei einem jüdischen Antiquar in der Servanica erhandelt. Globen, Atlanten, Phiolen, Himmelskarten, Tiergerippe, Totenköpfe, Büsten großer Geister. Hinter dem großen grünen Ofen konnte jeden Augenblick Mephistopheles als fahrender Scholast hervortreten.
Ich studierte alles durcheinander, ohne System, ohne Wahl, Chemie, Alchimie, Geschichte, Astronomie, Philosophie, die Rechtswissenschaften, Anatomie und Literatur; las Homer, Virgil, Ossian, Schiller, Goethe, Shakespeare, Cervantes, Voltaire, Molière, den Koran, den Kosmos, Casanovas Memoiren. Ich wurde jeden Tag wirrer, phantastischer und übersinnlicher. Und immer hatte ich ein schönes ideales Weib im Kopf, das mir von Zeit zu Zeit gleich einer Vision auf Rosen gebettet. Von Amoretten umringt, zwischen meinen Lederbänden und Totenbeinen erschien, bald in olympischer Toilette, mit dem strengen weißen Antlitz der gipsernen Venus. Bald mit den üppigen braunen Flechten, den lachenden blauen Augen und in der rotsamtenen hermelinbesetzten Veste meiner schönen Tante.
Eines Morgens ging ich zu Gräfin Sobol. Sie hat mich freundlich, ja herzlich empfangen und mir zum Willkomm einen Kuss gegeben. Er hat mir alle meine Sinne verwirrt. Sie war jetzt wohl nahe an vierzig Jahre, aber wie die meisten unverwüstlichen Lebefrauen noch immer begehrenswert. Sie trug auch jetzt eine pelzbesetzte Jacke, und zwar diesmal von grünem Samt mit braunem Edelmarder. Aber von jener Strenge, die mich damals an ihr entzückt hatte, war nichts zu entdecken.
Im Gegenteil war sie so wenig grausam gegen mich, dass sie mir ohne viel Umstände die Erlaubnis gab, sie anzubeten.
Sie hatte meine übersinnliche Torheit und Unschuld nur zu bald entdeckt. Und es machte ihr Vergnügen, mich glücklich zu machen. Und ich – ich war in der Tat selig wie ein junger Gott. Welcher Genuss war es für mich, wenn ich vor ihr auf den Knien lag und ihre Hände küssen durfte. Ach! was für wunderbare Hände! Von so schöner Bildung, so fein und voll und weiß, und mit allerliebsten Grübchen. Ich war eigentlich nur in diese Hände verliebt. Ich trieb mein Spiel mit ihnen, ließ sie in dem dunklen Pelz auf– und abtauchen. Ich hielt sie gegen die Flamme und konnte mich nicht satt sehen an ihnen.»
Wanda betrachtete unwillkürlich ihre Hände. Ich bemerkte es und musste lächeln.
«Wie zu jeder Zeit das Übersinnliche bei mir überwog. Sehen Sie daraus, dass ich bei meiner Tante in die grausamen Rutenhiebe, welche ich von ihr empfangen hat. Bei einer jungen Schauspielerin, welcher ich etwa zwei Jahre später den Hof machte, war ich nur in ihre Rollen verliebt. Ich habe dann auch für eine sehr achtbare Frau geschwärmt. Sie spielte die unnahbare Tugend, um mich schließlich an einen reichen Juden zu verraten. Sehen Sie, weil ich von einer Frau, welche die strengsten Grundsätze, die idealsten Empfindungen heuchelte, verkauft wurde: deshalb hasse ich diese Sorte poetischer, sentimentaler Tugenden so sehr. Geben Sie mir ein Weib, das ehrlich genug ist, mir zu sagen: ich bin eine Pompadour, eine Lucretia Borgia. Ich will sie anbeten.» Wanda stand auf und öffnete das Fenster.
«Sie haben eine eigentümliche Manier, die Phantasie zu erhitzen, einem alle Nerven aufzuregen, alle Pulse höher schlagen zu machen. Sie geben dem Laster eine Aureole, wenn es nur ehrlich ist. Ihr Ideal ist eine kühne geniale Kurtisane; oh! Sie sind mir der Mann, eine Frau von Grund aus zu verderben!»
Mitten in der Nacht klopfte es an mein Fenster. Ich stand auf, öffnete und schrak zusammen. Draußen stand Venus im Pelz, genau so wie sie mir das erstmal erschienen war.
«Sie haben mich mit Ihren Geschichten aufgeregt. Ich wälze mich auf meinem Lager und kann nicht schlafen», sprach sie, «kommen Sie jetzt nur, mir Gesellschaft leisten.»
«Im Augenblick.»
Als ich eintrat, kauerte Wanda vor dem Kamin.
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