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Автор книги: Леопольд Захер-Мазох


Жанр: Иностранные языки, Наука и Образование


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Der Saal hat sich schon bedeutend geleert. Sie aber denkt offenbar noch gar nicht daran, aufzubrechen. Schon dringt der Morgen durch die Jalousien.

Endlich rauscht ihr schweres Gewand. Sie kommt Schritt für Schritt im Gespräch mit ihm.

Ich bin für sie kaum mehr auf der Welt. Sie nimmt sich nicht einmal mehr die Mühe, mir einen Befehl zu erteilen.

«Den Mantel für Madame», befiehlt er. Er denkt natürlich gar nicht daran, sie zu bedienen.

Während ich ihr den Pelz umgebe, steht er mit gekreuzten Armen neben ihr.

Sie aber stützt die Hand leicht auf seine Schulter und fragt:

«Wie war das mit der Löwin?»

«Wenn der Löwe, den sie gewählt, mit dem sie lebt, von einem anderen angegriffen wird», erzählte der Grieche, «legt sich die Löwin ruhig nieder und sieht dem Kampf zu. Und wenn ihr Gatte unterliegt, hilft sie ihm nicht. Sie sieht ihn gleichgültig unter den Klauen des Gegners in seinem Blut enden. Sie folgt dem Sieger, dein Stärkeren. Das ist die Natur des Weibes.»

Meine Löwin sah mich in diesem Augenblick rasch und seltsam an.

Mich schauerte es. ich weiß nicht warum.


Sie ging nicht zu Bett, sondern warf nur ihre Balltoilette ab und löste ihr Haar. Dann befahl sie mir, Feuer zu machen. Sie saß beim Kamine und starrte in die Glut.

«Bedarfst du noch meiner, Herrin?» fragte ich, die Stimme versagte mir bei dem letzten Wort.

Wanda schüttelte den Kopf.

Ich verließ das Zimmer. Ich ging durch die Galerie und setzte mich auf die Stufen nieder. Vom Arno her wehte ein leichter Nordwind frische feuchte Kühle. Die grünen Hügel standen in rosigem Nebel. Goldner Duft schwebte um die Stadt, die runde Kuppel des Domes. An dem blassblauen Himmel zitterten noch einzelne Sterne.

Ich riß meinen Rock auf und presste die glühende Stirn gegen den Marmor. Alles erschien mir als ein kindisches Spiel. Nun aber war es Ernst, furchtbarer Ernst.

Ich ahnte eine Katastrophe. Ich sah sie vor mir. Ich konnte sie mit Händen greifen. Aber mir fehlte der Mut, ihr zu begegnen. Meine Kraft war gebrochen. Und wenn ich ehrlich bin. Ich konnte die Schmerzen, die Leiden nicht hereinbrechen. Keine Misshandlungen, die mir vielleicht bevorstanden, schreckten mich.

Ich fühle nun eine Furcht, die Furcht. Ich liebte sie mit einer Art Fanatismus. Ich wollte sie nicht verlieren. Aber sie so gewaltig, so zermalmend, dass ich plötzlich wie ein Kind zu schluchzen begann.


Den Tag über blieb sie in ihrem Zimmer eingeschlossen. Sie ließ sich von der Negerin bedienen. Als der Abendstern in dem blauen Äther aufglühte, sah ich sie durch den Garten gehen. Ich folgte ihr behutsam von weitem in den Tempel der Venus. Ich schlich ihr nach und blickte durch die Ritze der Tür.

Sie stand vor dem hehren Bild der Göttin. Das heilige Licht des Sternes der Liebe warf seine blauen Strahlen über sie.


Nachts auf meinem Lager fasste mich die Angst, sie zu verlieren. Die Verzweiflung machte mich zum Helden, zum Libertiner.

Ich entzündete die kleine, rote Öllampe und trat in ihr Schlafzimmer.

Die Löwin war endlich zu Tode gejagt. Sie lag auf dem Rücken, die Fäuste geballt, und atmete schwer. Ein Traum schien sie zu beängstigen. Langsam zog ich die Hand zurück und ließ das volle, rote Licht auf ihr wunderbares Antlitz fallen.

Doch sie erwachte nicht.

Ich stellte die Lampe zu Boden, sank vor Wandas Bette nieder und legte meinen Kopf auf ihren weichen, glühenden Arm.

Sie bewegte sich einen Augenblick. Doch erwachte sie auch jetzt nicht. Wie lange ich so lag, mitten in der Nacht weiß ich es nicht.

Endlich fasste mich ein heftiges Zittern. Ich konnte weinen. Meine Tränen flossen über ihren Arm. Sie zuckte mehrmals zusammen. Endlich fuhr sie empor, strich mit der Hand über die Augen und blickte auf mich.

«Severin», rief sie, mehr erschreckt als zornig.

Ich fand keine Antwort.

«Severin», fuhr sie leise fort, «Was ist dir? Bist du krank?»

Ihre Stimme klang so teilnehmend, so gut, so liebevoll, dass sie mir wie mit glühenden Zangen in die Brust griff. Ich begann laut zu schluchzen.

«Severin!» begann sie von neuem, «du armer unglücklicher Freund.» Ihre Hand strich sanft über meine Locken. «Mir ist leid, sehr leid um dich. Aber ich kann dir nicht helfen. Ich weiß beim besten Willen keine Arznei für dich.»

«Oh! Wanda, muss es denn sein?» stöhnte ich in meinem Schmerze auf.

«Was, Severin? Wovon sprichst du?»

«Liebst du mich denn gar nicht mehr?» fuhr ich fort, «fühlst du nicht ein wenig Mitleid mit mir? Hat der fremde, schöne Mann dich schon ganz an sich gerissen?»

«Ich kann nicht lügen», entgegnete sie sanft nach einer kleinen Pause. «Er hat mir einen Eindruck gemacht, den ich nicht fassen kann. Darunter leide und zittere ich selbst. Das war der Eindruck, den ich von Dichtern geschildert gefunden habe, auf der Bühne sah, aber für ein Gebilde der Phantasie hielt. Oh! Das ist ein Mann wie ein Löwe, stark und schön und stolz und doch weich, nicht toll wie unsere Männer im Norden. Mir tut es leid um dich, glaub mir, Severin. Aber ich muss ihn besitzen, was sage ich? Ich muss mich ihm hingeben, wenn er mich will.»

«Denk an deine Ehre, Wanda, die du bisher so makellos bewahrt hast», rief ich, «wenn ich dir schon nichts mehr bedeute.»

«Ich denke daran», erwiderte sie. «Ich will stark sein, so lange ich kann, ich will.» Sie barg ihr Gesicht verschämt in den Polstern. «Ich will sein Weib werden, wenn er mich will.»

«Wanda!» schrie ich, wieder von jener Todesangst erfasst, die mir den Atem raubte. «Du willst sein Weib werden, du willst ihm gehören für immer, oh! Stoße mich nicht von dir! Er liebt dich nicht —»

«Wer sagt dir das!» rief sie aufflammend.

«Er liebt dich nicht», fuhr ich leidenschaftlich fort. «Ich aber liebe dich, ich bete dich an, ich bin dein Sklave. Ich will mich von dir treten lassen, dich auf meinen Armen durch das Leben tragen.»

«Wer sagt dir, dass er mich nicht liebt!» unterbrach sie mich heftig.

«Oh! Sei mein», flehte ich. «Sei mein! Ich kann ja nicht mehr sein, nicht leben ohne dich. Hab doch Erbarmen, Wanda, Erbarmen!»

Sie sah mich an. Und jetzt war es wieder jener kalte, herzlose Blick, jenes böse Lächeln.

«Du sagst ja, dass er mich nicht liebt», sprach sie höhnisch. «Nun gut, tröste dich also damit.» Zugleich wendete sie sich auf die andere Seite und kehrte mir den Rücken.

«Mein Gott, bist du denn kein Weib aus Fleisch und Blut. Hast du kein Herz wie ich!» rief ich, während sich meine Brust wie im Krampfe hob.

«Du weißt es ja», entgegnete sie boshaft, «ich bin ein Weib aus Stein, ›Venus im Pelz‹, dein Ideal, knie nur und bete mich an.»

«Wanda!» flehte ich, «Erbarmen!»

Sie begann zu lachen. Ich drückte mein Gesicht in ihre Polster und ließ die Tränen herabströmen.

Lange Zeit war alles stille, dann richtete sich Wanda langsam auf.

«Du langweilst mich», begann sie.

«Wanda!»

«Ich bin schläfrig, laß mich schlafen.»

«Erbarmen», flehte ich. «Stoß mich nicht von dir. Es wird dich kein Mann, es wird dich keiner so lieben wie ich.»

«Lass mich schlafen», – sie kehrte mir den Rücken.

Ich sprang auf, riß den Dolch aus der Scheide und setzte ihn auf meine Brust.

«Ich töte mich hier vor deinen Augen», murmelte ich dumpf.

«Tue, was du willst», erwiderte Wanda mit Gleichgültigkeit, «aber lass mich schlafen.»

Dann gähnte sie laut. «Ich bin sehr schläfrig.»

Einen Augenblick stand ich versteinert, dann begann ich zu lachen und wieder laut zu weinen. Endlich steckte ich den Dolch in meinen Gürtel und warf mich wieder vor ihr auf die Knie.

«Wanda – höre mich doch nur an, nur noch wenige Augenblicke», bat ich.

«Ich will schlafen! Hörst du nicht», schrie sie zornig, sprang von ihrem Lager und stieß mich mit dem Fuß von sich. «Vergisst du, dass ich deine Herrin bin?» und als ich mich nicht von der Stelle rührte, ergriff sie die Peitsche und schlug mich. Ich erhob mich. Sie traf mich noch einmal – und diesmal ins Gesicht.

«Mensch, Sklave!»

Mit geballter Faust verließ ich, plötzlich entschlossen, ihr Schlafzimmer. Sie warf die Peitsche weg und brach in ein helles Gelächter aus. Ich kann mir auch denken, dass ich in meiner theatralischen Attitude recht komisch war.


Entschlossen, mich von dem herzlosen Weibe loszureißen, das mich so grausam behandelt hat. Nun im Begriff ist, mich zum Lohne für meine sklavische Anbetung, für alles, was ich von ihr geduldet, noch treulos zu verraten, packe ich meine wenigen Habseligkeiten in ein Tuch, dann schreibe ich an sie:

«Gnädige Frau!

Ich habe Sie geliebt wie ein Wahnsinniger. Ich habe mich Ihnen hingegeben, wie noch nie ein Mann einem Weib. Sie aber haben meine heiligsten Gefühle mißbraucht und mit mir ein freches, frivoles Spiel getrieben. Solange Sie jedoch nur grausam und unbarmherzig waren, konnte ich Sie noch lieben. Jetzt aber sind Sie im Begriff, gemein zu werden. Ich bin nicht mehr der Sklave, der sich von Ihnen treten und peitschen lässt. Sie selbst haben mich freigemacht. Ich verlasse eine Frau, die ich nur noch hassen und verachten kann.

Severin Kusiemski.»

Diese Zeilen übergebe ich der Mohrin und eile dann, so rasch ich nur kann, davon. Atemlos erreiche ich den Bahnhof, da fühle ich einen heftigen Stich im Herzen. Ich halte – ich beginne zu weinen – Oh! Es ist schmachvoll – ich will fliehen und kann nicht. Ich kehre um – wohin? – Zu ihr – die ich verabscheue und anbete zu gleicher Zeit.

Wieder besinne ich mich. Ich kann nicht zurück. Ich darf nicht zurück. Wie soll ich aber Florenz verlassen? Mir fällt ein, dass ich ja kein Geld habe, keinen Groschen. Nun also zu Fuß, ehrlich betteln ist besser, als das Brot einer Kurtisane essen.

Aber ich kann ja nicht fort.

Sie hat mein Wort, mein Ehrenwort. Ich muss zurück. Vielleicht erspart sie mir das.

Nach einigen raschen Schritten bleibe ich wieder stehen.

Sie hat mein Ehrenwort, meinen Schwur, dass ich ihr Sklave bin, solange sie es will, solange sie mir nicht selbst die Freiheit schenkt. Aber ich kann mich ja töten. Ich gehe durch die Cascine an den Arno hinab, ganz hinab. Da plätschert sein gelbes Wasser eintönig. Dort sitze ich und schließe meine Rechnung mit dem Dasein ab. Ich lasse mein ganzes Leben an mir vorüberziehen. Ich finde es recht erbärmlich, einzelne Freuden, unendlich viel Gleichgültiges und Wertloses, dazwischen Schmerzen, Leiden, Beängstigungen, Enttäuschungen, gescheiterte Hoffnungen, Gram, Sorge und Trauer.

Ich dachte an meine Mutter. Ich habe sie so sehr geliebt und sah an entsetzlicher Krankheit dahinsiechen. Ich dachte an meinen Bruder, der voll Ansprüche auf Genuss und Glück in der Blüte seiner Jugend starb, ohne nur seine Lippen an den Becher des Lebens gesetzt zu haben. Ich dachte an meine tote Amme, die Spielgenossen meiner Kindheit, die Freunde. Sie alle sind gestorben. Ich dachte an meinen Turteltäuber, der nicht selten mir Verbeugungen statt seinem Weibchen machte. Alles ist Staub zum Staube zurückgekehrt[33]33
  Alles ist Staub zum Staube zurückgekehrt. – Все вернулось прахом к праху.


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. Ich lachte laut auf und gleite in das Wasser. Im Augenblick aber halte ich mich an einer Weidenrute fest, die über den gelben Wellen hängt. Und ich sehe das Weib, das mich elend gemacht hat. Sie schwebt vor mir über dem Wasserspiegel. Sie ist von der Sonne durchleuchtet, als wäre sie durchsichtig. Rote Flammen um Haupt und Nacken. Sie wendet mir ihr Antlitz zu und lächelt.


Da bin ich wieder glühend vor Scham und Fieber. Die Negerin hat meinen Brief übergeben. Dann bin ich gerichtet, verloren. Ich bin in der Hand eines herzlosen, beleidigten Weibes. Nun, sie soll mich töten. Ich, ich kann es nicht, und doch will ich nicht länger leben. Wie ich um das Haus herumgehe, steht sie in der Galerie. Das Gesicht ist im vollen Licht der Sonne, mit den grünen Augen blinzelnd.

«Lebst du noch?» fragt sie, ohne sich zu bewegen. Ich stehe stumm.

«Gib mir meinen Dolch zurück», fährt sie fort. «Dir nützt er so nichts. Du hast ja nicht einmal den Mut, dir das Leben zu nehmen.»

«Ich habe ihn nicht mehr», erwiderte ich vom Frost geschüttelt. Sie überfliegt mich mit einem stolzen, höhnischen Blick.

«Du hast ihn wohl im Arno verloren?» Sie zuckte die Achseln. «Meinetwegen. Nun und warum bist du nicht fort?»

Ich murmelte etwas, was weder sie noch ich selbst verstehen konnte.

«Oh! Du hast kein Geld», rief sie. «Da!» Und sie warf mir mit einer verachteten Bewegung ihre Börse zu.

Ich hob sie nicht auf.

Wir schwiegen beide geraume Zeit.

«Du willst also nicht fort?»

«Ich kann nicht.»


Wanda fährt ohne mich in die Cascine. Sie ist im Theater ohne mich. Sie empfängt Gesellschaft, die Negerin bedient sie. Niemand fragt nach mir. Ich irre im Garten umher, wie ein Tier, das seinen Herrn verloren hat.

Im Gebüsch liege und sehe ich ein paar Sperlingen zu.

Da rauscht ein Frauengewand.

Wanda nähert sich. Sie ist in einem dunklen Seidenkleid, züchtig bis zum Hals geschlossen. Mit ihr ist der Grieche. Sie sind im lebhaften Gespräch. Doch kann ich kein Wort davon verstehen. Jetzt stampft er mit dem Fuß, dass der Kies ringsum auseinanderstäubt. Er haut mit der Reitpeitsche in die Luft. Wanda schrickt zusammen.

Fürchtet sie, dass er sie schlägt?

Sind sie soweit?


Er hat sie verlassen. Sie ruft ihn, er hört sie nicht, er will sie nicht hören. Wanda nickt traurig mit dem Kopf und setzt sich auf die nächste Steinbank. Sie sitzt lange in Gedanken versunken. Ich sehe ihr mit einer Art boshafter Freude zu. Endlich stehe ich mich gewaltsam auf und trete höhnisch vor sie hin. Sie fährt empor und zittert am ganzen Leib.

«Ich komme, Ihnen nur Glück zu wünschen», sage ich. «Ich sehe, gnädige Frau, Sie haben Ihren Herrn gefunden.»

«Ja, Gott sei gedankt!» ruft sie, «keinen neuen Sklaven, ich habe deren genug gehabt: einen Herrn. Das Weib braucht einen Herrn und betet ihn an.»

«Du betest ihn also an, Wanda!» schrie ich auf, «diesen rohen Menschen —»

«Ich liebe ihn so, wie ich noch niemand geliebt habe.»

«Wanda!» – ich ballte die Fäuste, aber schon kamen mir die Tränen. Der Taumel der Leidenschaft ergriff mich, ein süßer Wahnsinn. «Gut, so wähle ihn, nimm ihn zum Gatten. Er soll dein Herr sein. Ich aber will dein Sklave bleiben, solange ich lebe.»

«Du willst mein Sklave sein, auch dann?» sprach sie, «das wäre pikant, ich fürchte aber, er wird es nicht dulden.»

«Er?»

«Ja, er ist jetzt schon eifersüchtig auf dich», rief sie, «er auf dich! er verlangte von mir, dass ich dich sofort entlasse. Als ich ihm sagte, wer du bist —»

«Du hast ihm gesagt —» wiederholte ich starr.

«Alles habe ich ihm gesagt», erwiderte sie, «unsere ganze Geschichte erzählt. Alle deine Seltsamkeiten, alles. Er – statt zu lachen – wurde zornig und stampfte mit dem Fuß.»

«Und drohte, dich zu schlagen?»

Wanda sah zu Boden und schwieg.

«Ja, ja», sprach ich mit höhnischer Bitterkeit. «Du fürchtest dich vor ihm, Wanda!» Ich warf mich ihr zu Füßen und umschlang ihre Knie. «Ich will ja nichts von dir, nichts, als immer in deiner Nähe sein, dein Sklave! Ich will dein Hund sein —»

«Weißt du, dass du mich langweilst?» sprach Wanda apathisch. Ich sprang auf. Alles kochte in mir.

«Jetzt bist du nicht mehr grausam, jetzt bist du gemein!» sprach ich, jedes Wort scharf betonend.

«Das steht bereits in Ihrem Brief», entgegnete Wanda mit einem stolzen Achselzucken, «ein Mann von Geist soll sich nie wiederholen.»

«Wie handelst du an mir!» brach ich los. «Wie nennst du das?»

«Ich könnte dich züchtigen», entgegnete sie höhnisch. «Aber ich ziehe vor, dir diesmal statt mit Peitschenhieben mit Gründen zu antworten. Du hast kein Recht, mich anzuklagen. War ich nicht jederzeit ehrlich gegen dich? Habe ich dich nicht mehr als einmal gewarnt? Habe ich dich nicht herzlich, ja leidenschaftlich geliebt? Habe ich dir etwa verheimlicht, dass es gefährlich ist, sich mir hinzugeben, sich vor mir zu erniedrigen, dass ich beherrscht sein will? Du aber wolltest mein Spielzeug sein, mein Sklave! Du fandest den höchsten Genuss darin, den Fuß, die Peitsche eines übermütigen, grausamen Weibes zu fühlen. Was willst du also jetzt? In mir haben gefährliche Anlagen geschlummert. Aber du erst hast sie geweckt. Wenn ich jetzt Vergnügen daran finde, dich zu quälen, zu mißhandeln, bist nur du schuld. Du hast aus mir gemacht, was ich jetzt bin. Und nun bist du noch unmännlich, schwach und elend genug, mich anzuklagen.»

«Ja, ich bin schuldig», sprach ich. «Aber habe ich dafür nicht gelitten? Lass es jetzt genug sein, ende das grausame Spiel.»

«Das will ich auch», entgegnete sie mit einem seltsamen, falschen Blick!

«Wanda!» rief ich heftig. «Treibe mich nicht auf das Äußerste. Du siehst, dass ich wieder Mann bin.»

«Strohfeuer[34]34
  Strohfeuer – мимолетное увлечение


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», erwiderte sie, «das einen Augenblick Lärm macht und ebenso schnell verlöscht, wie es aufblitzt. Du glaubst mich einzuschüchtern. Du bist mir nur lächerlich. Wärst du der Mann gewesen, für den ich dich anfangs hielt, ernst, gedankenvoll, streng. Ich hätte dich treu geliebt und wäre dein Weib geworden. Das Weib verlangt nach einem Mann, zu dem es aufblicken kann. Einen Mann – der so wie du – freiwillig seinen Nacken darbietet, damit es seine Füße daraufsetzen kann, braucht es als Spielzeug. Es wirft ihn weg, wenn es seiner müde ist.»

«Versuch es nur, mich wegzuwerfen», sprach ich höhnisch. «Es gibt Spielzeug, das gefährlich ist.»

«Fordere mich nicht heraus», rief Wanda, ihre Augen begannen zu funkeln, ihre Wangen röteten sich.

«Wenn ich dich nicht besitzen soll», fuhr ich mit von Wut, «so soll dich auch kein anderer besitzen.»

«Aus welchem Theaterstück ist diese Stelle?» höhnte sie, dann fasste sie mich bei der Brust. Sie war in diesem Augenblick ganz bleich vor Zorn, «fordere mich nicht heraus», fuhr sie fort. «Ich bin nicht grausam. Aber ich weiß selbst nicht, wie weit ich noch kommen kann. Gibt es dann noch eine Grenze?»

«Was kannst du mir Ärgeres tun, als ihn zu deinem Geliebten, deinem Gatten machen», antwortete ich, immer mehr aufflammend.

«Ich kann dich zu seinem Sklaven machen», entgegnete sie rasch. «Bist du nicht in meiner Hand? Habe ich nicht den Vertrag? Aber natürlich für dich wird es nur ein Genuss sein, wenn ich dich binden lasse und zu ihm sage:

›Machen Sie jetzt mit ihm, was Sie wollen.‹«

«Weib, bist du toll!» schrie ich auf.

«Ich bin sehr vernünftig», sagte sie ruhig, «ich warne dich zum letzten Mal. Leiste mir jetzt keinen Widerstand. Jetzt kann ich leicht noch weitergehen. Ich fühle eine Art Hass auf dich. Ich würde dich mit wahrer Lust von ihm totpeitschen sehen. Aber noch bezähme ich mich, noch —»

Ich fasste sie mächtig beim Handgelenk und riß sie zu Boden, sodass sie vor mir auf den Knien lag.

«Severin!» rief sie, auf ihrem Gesicht malten sich Wut und Schrecken.

«Ich töte dich, wenn du sein Weib wirst», drohte ich. Die Töne kamen heiser und dumpf aus meiner Brust. «Du bist mein. Ich lasse dich nicht, ich habe dich zu lieb«. Dabei umklammerte ich sie und drückte sie an mich. Meine Rechte griff unwillkürlich nach dem Dolch, der noch in meinem Gürtel stak. Wanda heftete einen großen, ruhigen, unbegreiflichen Blick auf mich.

«So gefällst du mir», sprach sie gelassen. «Jetzt bist du Mann. Ich weiß in diesem Augenblick, dass ich dich noch liebe.»

«Wanda«– mir kamen vor Entzücken die Tränen. Ich beugte mich über sie und bedeckte ihr reizendes Gesicht mit Küssen. Aber sie lachte plötzlich, mutwillig und rief: «Hast du jetzt genug von deinem Ideal? Bist du mit mir zufrieden?»

«Wie?» – stammelte ich – «es ist nicht dein Ernst.»

«Es ist mein Ernst», fuhr sie heiter fort, «dass ich dich lieb habe, dich allein. Du – du kleiner, guter Narr, hast nicht gemerkt, dass alles nur Scherz und Spiel war? Wie schwer war es mir, dir oft einen Peitschenhieb zu geben. in diesem Moment wollte ich dich eben gerne beim Kopf nehmen und und küssen. Aber jetzt ist es genug, nicht wahr? Ich habe meine grausame Rolle besser durchgeführt, als du erwartet hast. Nun wirst du wohl zufrieden sein, dein kleines, gutes, kluges und auch ein wenig hübsches Weibchen zu haben – nicht? – Wir wollen recht vernünftig leben und —»

«Du wirst mein Weib!» rief ich in überströmender Seligkeit.

«Ja – dein Weib – du lieber, teurer Mann», flüsterte Wanda.

Ich zog sie an meine Brust empor.

«So, nun bist du nicht mehr Gregor, mein Sklave», sprach sie. «Jetzt bist du wieder mein lieber Severin, mein Mann —»

«Und er? Du liebst ihn nicht?» fragte ich erregt.

«Wie konntest du nur glauben, dass ich den rohen Menschen liebe. Aber du warst ganz verblendet. Mir war bang um dich —»

«Ich hätte mir fast das Leben genommen um deinetwillen.»

«Wirklich?» rief sie, «Ach! ich zittere noch bei dem Gedanken, dass du schon im Arno warst —»

«Du aber hast mich gerettet», entgegnete ich zärtlich. «Du schwebtest über den Gewässern und lächeltest. Dein Lächeln rief mich zurück ins Leben.»


Es ist ein seltsames Gefühl, das ich habe. Ich halte sie jetzt in meinen Armen. Und sie ruht stumm an meiner Brust und lässt sich von mir küssen und lächelt. Mir ist es, als wäre ich plötzlich aus Fieberphantasien erwacht. Oder ich bin wie ein Schiffbrüchiger, der tagelang mit den Wogen gekämpft hat. Und endlich wurde er an das Land geworfen.


«Ich hasse dieses Florenz, wo du so unglücklich warst», sprach sie, als ich ihr gute Nacht sagte. «Ich will sofort abreisen, morgen schon. Du wirst die Güte haben, einige Briefe für mich zu schreiben. Während du damit beschäftigt bist, fahre ich in die Stadt und mache meine Abschiedsbesuche. Ist es dir so recht?»

«Gewiß, mein liebes, gutes, schönes Weib.»


Sie klopfte früh am Morgen an meine Tür und fragte, wie ich geschlafen. Ihre Liebenswürdigkeit ist wahrhaft entzückend. Ich hätte nie gedacht, dass ihr die Sanftmut so gut lässt.


Nun ist sie mehr als vier Stunden fort. Ich bin mit meinen Briefen längst fertig und sitze in der Galerie und blicke auf die Straße hinaus, ob ich nicht ihren Wagen in der Ferne entdecke. Mir wird ein wenig Bange um sie. Doch habe ich keinen Anlass mehr zu Zweifeln oder Befürchtungen. Aber es liegt da auf meiner Brust und ich werde es nicht los. Vielleicht sind es die Leiden vergangener Tage. Sie werfen noch ihren Schatten in meine Seele.


Da ist sie, strahlend von Glück, von Zufriedenheit.

«Nun, ist alles nach Wunsch gegangen?» fragte ich sie, zärtlich ihre Hand küssend.

«Ja, mein Herz», erwidert sie. «Und wir reisen heute Nacht. Hilf mir meine Koffer packen.»


Gegen Abend bittet sie mich, selbst auf die Post zu fahren und ihre Briefe zu besorgen. Ich nehme ihren Wagen und bin in einer Stunde zurück.

«Die Herrin hat nach Ihnen gefragt», spricht die Negerin lächelnd.

«War jemand da?»

«Niemand», erwiderte sie.

Ich gehe langsam durch den Saal und stehe jetzt vor der Tür ihres Schlafgemaches.

Warum klopft mir das Herz? Ich bin doch so glücklich.

Leise öffne ich und schlage die Portière zurück. Wanda liegt auf der Ottomane. Sie scheint mich nicht zu bemerken. Wie schön ist sie in dem Kleid von silbergrauer Seide. Es schließt sich verräterisch an ihre herrlichen Formen an. Ihre wunderbare Büste und ihre Arme lässt es unverhüllt. Ihr Haar ist mit einem schwarzen Sammetband aufgebunden. Im Kamin ist ein mächtiges Feuer. Die Ampel wirft ihr rotes Licht. Das ganze Zimmer schwimmt im Blut.

«Wanda!» sage ich endlich.

«O Severin!» ruft sie freudig. «Ich habe dich mit Ungeduld erwartet«. Sie springt auf und schließt mich in ihre Arme. Dann setzt sie sich wieder in die üppigen Polster und will mich zu sich ziehen. Ich gleite sanft zu ihren Füßen nieder und lege mein Haupt in ihren Schoß.

«Weißt du, dass ich heute sehr verliebt in dich bin?» flüstert sie und streicht mir ein paar lose Härchen aus der Stirne. Sie küsst mich auf die Augen.

«Wie schön deine Augen sind. Sie haben mir immer am besten an dir gefallen. Heute aber machen sie mich förmlich trunken. Ich vergehe«. Sie dehnte ihre herrlichen Glieder und blinzelte mich durch die roten Wimpern zärtlich an.

«Und du – du bist kalt – du hältst mich wie ein Stück Holz. Warte nur, ich will dich noch verliebt machen!» rief sie und hing wieder an meinen Lippen.

«Ich gefalle dir nicht mehr. Ich muss wieder einmal grausam gegen dich sein. Ich bin heute offenbar zu gut gegen dich. Weißt du was, Närrchen, ich werde dich ein wenig peitschen —»

«Aber Kind —»

«Ich will es.»

«Wanda!»

«Komm, lass dich binden», fuhr sie fort und sprang mutwillig durch das Zimmer. «Ich will dich recht verliebt sehen, verstehst du? Da sind die Stricke. Ob ich es noch kann?»

Sie begann damit, mir die Füße zu fesseln. Dann band sie mir die Hände fest auf den Rücken und endlich schnürte sie mir die Arme wie einem Delinquenten zusammen.

«So», sprach sie in heiterem Eifer, «kannst du dich noch rühren?»

«Nein.»

«Gut —»

Sie machte hierauf aus einem starken Seile eine Schlinge, warf sie mir über den Kopf und ließ sie bis zu den Hüften hinabgleiten. Dann zog sie sie fest zusammen und band mich an die Säule.

Mich fasste in diesem Augenblick ein seltsamer Schauer.

«Ich habe das Gefühl, wie wenn ich hingerichtet würde», sagte ich leise.

«Du sollst auch heute einmal ordentlich gepeitscht werden!» rief Wanda.

«Aber nimm die Pelzjacke dazu», sagte ich, «ich bitte dich.»

«Dies Vergnügen kann ich dir schon machen», antwortete sie. Sie zog lächelnd an. Dann stand sie vor mir, die Arme auf der Brust verschränkt. Sie betrachtete mich mit halbgeschlossenen Augen.

«Kennst du die Geschichte vom Ochsen des Dionys?» fragte sie.

«Ich erinnere mich nur dunkel, was ist damit?»

«Ein Hoffmann erfand für den Tyrannen von Syrakus ein neues Marterwerkzeug, einen eisernen Ochsen. Der zum Tod Verurteilte wurde darin gesperrt und in ein mächtiges Feuer gesetzt. Sobald nun der eiserne Ochse zu glühen begann, und der Verurteilte in seinen Qualen schrie, klang sein Jammern wie das Gebrüll eines Ochsen.

Dionys lächelte dem Erfinder gnädig zu. Er ließ, um auf der Stelle einen Versuch mit seinem Werk zu machen. Dann hat er ihn ihn selbst zuerst in den eisernen Ochsen gesperrt. Die Geschichte ist sehr lehrreich.

So warst du es. Du hast mir der Selbstsucht, dem Übermut, der Grausamkeit beigebracht. Und du sollst ihr erstes Opfer werden. Ich finde jetzt in der Tat Vergnügen daran, einen Menschen, der denkt und fühlt und will, wie ich, einen Mann, der an Geist und Körper stärker ist, wie ich, in meiner Gewalt zu haben, zu mißhandeln, und ganz besonders einen Mann, der mich liebt.»

«Liebst du mich noch?»

«Bis zum Wahnsinn!» rief ich.

«Um so besser», erwiderte sie, «um so mehr Genuss wirst du bei dem haben, was ich jetzt mit dir anfangen will.»

«Was hast du nur?» fragte ich. «Ich verstehe dich nicht. In deinen Augen blitzt es heute wirklich wie Grausamkeit. Du bist so seltsam schön – so ganz ›Venus im Pelz‹.»

Wanda legte, ohne mir zu antworten, die Arme um meinen Nacken und küsste mich. Mich ergriff in diesem Augenblick wieder der volle Fanatismus meiner Leidenschaft.

«Nun, wo ist die Peitsche?» fragte ich.

Wanda lachte und trat zwei Schritte zurück.

«Du willst also durchaus gepeitscht werden?» rief sie.

«Ja.»

Auf einmal war Wandas Gesicht vollkommen verändert, wie vom Zorn entstellt. Sie schien mir einen Moment sogar häßlich.

«Also peitschen Sie ihn!» rief sie laut.

Im Augenblick steckte der schöne Grieche seinen schwarzen Lockenkopf durch die Gardinen ihres Himmelbettes. Ich war sprachlos, starr. Die Situation war entsetzlich komisch. Ich konnte selbst laut aufgelacht, wenn sie nicht so verzweifelt traurig, so schmachvoll für mich war. Das übertraf meine Phantasie. Es lief mir kalt über den Rücken. Mein Nebenbuhler trat in seinen Reitstiefeln, seinem engen, weißen Beinkleid, seinem knappen Samtrock heraus. Mein Blick fiel auf seine athletischen Glieder.

«Sie sind in der Tat grausam», sprach er, zu Wanda gekehrt.

«Nur genusssüchtig», entgegnete sie mit wildem Humor. «Der Genuss macht allein das Dasein wertvoll. Wer genießt, der scheidet schwer vom Leben. Wer leidet, grüßt den Tod wie einen Freund. Wer aber genießen will, muss das Leben heiter nehmen, im Sinn der Antike. Er muss sich nicht scheuen, auf Kosten anderer zu schwelgen. Er darf nie Erbarmen haben. Er muss andere vor seinen Wagen, vor seinen Pflug spannen, wie Tiere, Menschen, die genießen möchten, zu seinem Sklaven machen, sie ohne Reue ausnutzen. Nicht fragen, ob ihnen auch wohl dabei geschieht, ob sie zugrunde gehen. Er muss immer vor Augen haben. Wenn sie mich so in der Hand hätten, wie ich sie, täten sie mir dasselbe. Ich musste mit meinem Schweiß, meinem Blut, meiner Seele ihre Genüsse bezahlen. So war die Welt der Alten, Genuss und Grausamkeit, Freiheit und Sklaverei gingen von Hand in Hand. Menschen, die gleich olympischen Göttern leben wollen, müssen Sklaven haben. Sie werfen sie in ihren Fischteich und Gladiatoren, die sie kämpfen lassen. Sie machen sich nichts daraus, wenn dabei etwas Blut auf sie spritzt.»

Ihre Worte brachten mich vollends zu mir.

«Binde mich los!» rief ich zornig.

«Sind Sie nicht mein Sklave, mein Eigentum?» erwiderte Wanda. «Soll ich Ihnen den Vertrag zeigen?»

«Binde mich los!» drohte ich laut. «Sonst —» ich riß an den Stricken.

«Kann er sich losreißen?» fragte sie. «Denn er hat gedroht, mich zu töten.»

«Seien Sie ruhig», sprach der Grieche, meine Fesseln prüfend.

«Ich rufe um Hilfe», begann ich wieder.

«Es hört Sie niemand», entgegnete Wanda. «Und niemand wird mich hindern, Ihre heiligsten Gefühle wieder zu mißbrauchen und mit Ihnen ein frivoles Spiel zu treiben», fuhr sie fort höhnisch.

«Finden Sie mich in diesem Augenblick bloß grausam und unbarmherzig. Bin ich im Begriff, gemein zu werden? Was? Lieben Sie mich noch oder hassen und verachten Sie mich bereits? Hier ist die Peitsche«– sie reichte sie dem Griechen.

«Wagen Sie es nicht!» rief ich. «Von Ihnen dulde ich nichts —»

«Das glauben Sie nur, weil ich keinen Pelz habe», erwiderte der Grieche mit einem frivolen Lächeln. Er nahm seinen kurzen Zobelpelz vom Bett.

«Sie sind köstlich!» rief Wanda. Sie gab ihm einen Kuss und half ihm in den Pelz hinein.

«Darf ich ihn wirklich peitschen?» fragte er.

«Machen Sie mit ihm, was Sie wollen», entgegnete Wanda.

«Bestie!» stieß ich empört hervor.

Der Grieche heftete seinen kalten Tigerblick auf mich. Er versuchte die Peitsche. Seine Muskeln schwollen. Und ich war gebunden wie Marsyas. Ich musste sehen, wie sich Apollo darauf vorbereitete, mich zu demütigen.

Mein Blick irrte im Zimmer umher und blieb auf der Decke haften, wo Simson zu Delilas Füßen von den Philistern geblendet wird. Das Bild erschien mir in diesem Augenblick wie ein Symbol, ein ewiges Gleichnis der Leidenschaft, der Wollust, der Liebe des Mannes zum Weib. «Ein jeder von uns ist am Ende ein Simson», dachte ich, «und wird zuletzt wohl oder übel von dem Weib, das er liebt, verraten. Sie mag ein Tuchmieder tragen oder einen Zobelpelz.»


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