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Автор книги: Якоб Гримм


Жанр: Иностранные языки, Наука и Образование


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Упражнения

I. Образуйте форму повелительного наклонения в единственном числе.:

1. gehen —

2. helfen —

3. geben —

4. sein —

5. bringen —

6. holen —

7. ausziehen —

8. glauben —

9. kehren —


II. Образуйте форму сложного прошедшего времени глаголов:

dienen; empfangen; fallen; zusammenbringen; verstecken; reiten; beziehen; fortschicken; aufstehen; haben; bringen; tun; abholen; sein; verstreuen; finden; führen; aufsteigen


III. Подставьте подходящие по смыслу модальные глаголы müssen/können/dürfen/ sollen/ wollen в настоящем времени:

1. Wegen vielen Wunden ___________ Soldat nicht weiter dienen.

2. Die Hexe ___________ den Soldaten aufnehmen, aber dafür __________ er ihren Garten umgraben.

3. Der Soldat __________ für Hexe ein Licht aus dem Brunnen heraufhollen.

4. Das Männchen sagte, er __________ alles machen, was der Soldat verlangt.

5. Der Soldat __________ Rache nehmen.

6. Die Königstochter __________ dem Soldaten als Magd dienen.

7. Der Soldat fragte den König, ob er vor dem Tod eine Pfeife rauchen __________.

8. Der König sagte dem Soldaten, er _________ auch drei Pfeifen rauchen.


IV. Образуйте исходную форму существительных:

1. Männchen —

2. Gärtchen —

3. Tochterchen —

4. Pfeifchen —

5. Bündelchen —


V. Образуйте сложносоставные существительные:



VI. Ответьте на вопросы:

1. Warum wusste der Soldat nicht, wie er sein Leben fristen sollte?

2. Wer hat dem Soldaten ein Nachtlager gegeben und was sollte er dafür machen?

3. Wie hat der Soldat ein schwarzes Männchen getroffen?

4. Wie wollte der Soldat Rache nehmen?

5. Wer hat dem Soldaten im Gefängnis geholfen? Wie?

6. Kann man sagen, dass der Soldat die Rache genommen hat? Warum?

Ключи к упражнениям

I.

1. geh

2. hilf

3. gib

4. sei

5. bring(e)

6. hol

7. zieh aus

8. glaub(e)

9. kehr(e)


II.

haben gedient; haben empfangen; sein gefallen; haben zusammengebracht; haben versteckt; sein geritten; haben bezogen; haben fortgeschickt; sein aufgestanden; haben gehabt; haben gebracht; haben getan; haben abgeholt; sein gewesen; haben verstreut; haben gefunden; sein aufgestiegen


III.

1. kann

2. will; soll

3. muss

4. muss

5. will

6. soll

7. darf


IV.

1. der Mann

2. der Garten

3. die Tochter

4. die Pfeife

5. das Bündel


V.

1. der Hahnschrei

2. die Königstochter

3. der Erdboden

4. die Mägdedienste

5. die Tabakpfeife

6. der Augenblick

7. das Nachtlager

8. das Gasthaus

Der König vom goldenen Berg

Ein Kaufmann, der hatte zwei Kinder, einen Buben und ein Mädchen, die waren beide noch klein und konnten noch nicht laufen[148]148
  laufen – здесь: ходить


[Закрыть]
. Es gingen aber zwei reichbeladene Schiffe von ihm auf dem Meer, und sein ganzes Vermögen war darin, und wie er meinte dadurch viel Geld zu gewinnen[149]149
  gewinnen – здесь: получать


[Закрыть]
, kam die Nachricht, sie wären versunken[150]150
  wären – форма сослагательного наклонения, в данном случае используется для передачи косвенной речи


[Закрыть]
. Da war er nun statt eines reichen Mannes ein armer Mann und hatte nichts mehr übrig als[151]151
  nichts mehr übrig haben als … – ничего больше не осталось кроме …


[Закрыть]
einen Acker vor der Stadt. Um sich sein Unglück ein wenig aus den Gedanken zu schlagen[152]152
  sich etwas aus den Gedanken schlagen – выбросить что-то из головы; больше не думать о чём-то


[Закрыть]
, ging er auf den Acker, und wie er da so auf– und abging, stand auf einmal ein kleines schwarzes Männchen neben ihm und fragte warum er so traurig war, und was er sich so sehr zu Herzen nahm[153]153
  sich etwas zu Herzen nehmen – принимать что-то близко к сердцу


[Закрыть]
. Da sprach der Kaufmann „wenn du mir helfen könntest[154]154
  könntest – мог бы (форма сослагательного наклонения)


[Закрыть]
, wollte ich dir es sagen.“ „Wer weiß,“ antwortete das schwarze Männchen, „vielleicht helfe ich dir.“ Da erzählte der Kaufmann daß ihm sein ganzer Reichtum auf dem Meer zu Grunde gegangen[155]155
  zu Grunde gehen – тонуть; потонуть


[Закрыть]
wаr, und hаtte er nichts mehr übrig als diesen Acker. „Bekümmere dich nicht,“ sagte das Männchen, „wenn du mir versprichst das, was dir zu Haus am ersten widers Bein stößt[156]156
  widers Bein stoßen – попасться под ноги


[Закрыть]
, in zwölf Jahren[157]157
  in zwölf Jahren – через двенадцать лет


[Закрыть]
hierher auf den Platz zu bringen, sollst du Geld haben so viel du willst.“ Der Kaufmann dachte „was kann das anders sein als mein Hund?“ aber an seinen kleinen Jungen dachte er nicht und sagte ja, gab dem schwarzen Mann Handschrift[158]158
  Handschrift geben – здесь: поставить подпись


[Закрыть]
und Siegel darüber und ging nach Haus.

Als er nach Haus kam, da freute sich sein kleiner Junge so sehr darüber, daß er sich an den Bänken hielt[159]159
  sich an den Bänken halten – придерживаться за скамью


[Закрыть]
, zu ihm herbei wackelte[160]160
  herbei wackeln – подойти качаясь


[Закрыть]
und ihn an den Beinen fest packte. Da erschrak der Vater, denn es fiel ihm sein Versprechen ein[161]161
  einfallen – приходить в голову


[Закрыть]
und er wusste nun was er verschrieben hatte: weil er aber immer noch kein Geld in seinen Kisten fand, dachte er es war nur ein Spaß von dem Männchen gewesen[162]162
  war nur ein Spaß gewesen – была лишь шутка (временна́я форма плюсквамперфект – предпрошедшее время, выражает предшествование по отношению к некоторой ситуации в прошлом)


[Закрыть]
. Einen Monat nachher ging er auf den Boden[163]163
  auf den Boden gehen – обанкротиться; опуститься на дно (финансово)


[Закрыть]
und wollte altes Zinn zusammen suchen und verkaufen, da sah er einen großen Haufen Geld liegen. Nun war er wieder guter Dinge[164]164
  guter Dinge sein – быть в хорошем настроении


[Закрыть]
, kaufte ein, ward ein größerer Kaufmann als vorher und ließ Gott einen guten Mann sein[165]165
  Gott einen guten Mann sein lassen – ни о чём не беспокоиться; не думать о будущем


[Закрыть]
. Unterdessen ward der Junge groß und dabei klug und gescheit. Je näher aber die zwölf Jahre herbei kamen, je[166]166
  je … je … – чем … тем


[Закрыть]
sorgvoller ward der Kaufmann, so daß man ihm die Angst im Gesicht sehen konnte. Da fragte ihn der Sohn einmal was ihm fehlte[167]167
  was ihm fehlte – что его беспокоило


[Закрыть]
: der Vater wollte es nicht sagen, aber jener hielt so lange an[168]168
  anhalten – здесь: просить; добиваться


[Закрыть]
, bis er ihm endlich sagte er hatte ihn, ohne zu wissen[169]169
  ohne zu wissen – не зная


[Закрыть]
was er versprach, einem schwarzen Männchen zugesagt und viel Geld dafür bekommen. Er hаtte seine Handschrift mit Siegel darüber gegeben, und nun musste er ihn, wenn zwölf Jahre herum wären, ausliefern. Da sprach der Sohn „o Vater, lasst euch nicht bang sein, das soll schon gut werden, der Schwarze hat keine Macht über mich[170]170
  Macht über … haben – иметь власть над …


[Закрыть]
.“

Der Sohn ließ sich von dem Geistlichen segnen[171]171
  ließ sich von dem Geistlichen segnen – благословил священник


[Закрыть]
, und als die Stunde kam[172]172
  als die Stunde kam – когда настал час


[Закрыть]
, gingen sie zusammen auf den Acker, und der Sohn machte einen Kreis und stellte sich mit seinem Vater hinein. Da kam das schwarze Männchen und sprach zu dem Alten „hast du mitgebracht, was du mir versprochen hast?“ Er schwieg still, aber der Sohn fragte „was willst du hier?“ Da sagte das schwarze Männchen „ich habe mit deinem Vater zu sprechen und nicht mir dir.“ Der Sohn antwortete „du hast meinen Vater betrogen und verführt, gib die Handschrift heraus.“ „Nein,“ sagte das schwarze Männchen, „mein Recht gebe ich nicht auf.“ Da redeten sie noch lange mit einander, endlich wurden sie einig[173]173
  einig sein – договариваться


[Закрыть]
, der Sohn, weil er nicht dem Erbfeind und nicht mehr seinem Vater zugehörte, sollte sich in ein Schiffchen setzen, und der Vater sollte es mit seinem eigenen Fuß fortstoßen, und dann sollte der Sohn dem Wasser überlassen bleiben. Da nahm er Abschied von seinem Vater[174]174
  von jmd. Abschied nehmen – прощаться с кем-л.


[Закрыть]
, setzte sich in ein Schiffchen, und der Vater musste es mit seinem eigenen Fuß fortstoßen. Das Schiffchen schlug um, so daß der unterste Teil oben war, die Decke aber im Wasser; und der Vater glaubte, sein Sohn war verloren, ging heim und trauerte um ihn.

Das Schiffchen aber versank nicht, sondern floss ruhig fort, und der Jüngling saß sicher darin, und so floss es lange, bis es endlich an einem unbekannten Ufer festsitzen blieb. Da stieg er ans Land, sah ein schönes Schloß und ging zu ihm. Wie er aber hineintrat, war es verwünscht; er ging durch alle Zimmer, aber sie waren leer bis er in die letzte Kammer kam, da lag eine Schlange darin und ringelte sich. Die Schlange aber war eine verwünschte Jungfrau, die freute sich, wie sie ihn sah, und sprach zu ihm „kommst du, mein Erlöser? auf dich habe ich schon zwölf Jahre gewartet; dies Reich ist verwünscht, und du musst es erlösen.“ „Wie kann ich das?“ fragte er. „Heute Nacht kommen zwölf schwarze Männer, die mit Ketten behangen sind[175]175
  mit Ketten behangen sein – обвешенный цепями


[Закрыть]
, die werden dich fragen[176]176
  werden fragen – спросят (форма будущего времени)


[Закрыть]
was du hier machst, da schweig aber still und gib ihnen keine Antwort, und lass sie mit dir machen was sie wollen: sie werden dich quälen, schlagen und stechen, lass alles geschehen[177]177
  lass alles geschehen – не противься


[Закрыть]
, nur rede nicht; um zwölf Uhr müssen sie wieder fort. Und in der zweiten Nacht werden wieder zwölf andere kommen, in der dritten vierundzwanzig, die werden dir den Kopf abhauen: aber um zwölf Uhr ist ihre Macht vorbei, und wenn du dann ausgehalten und kein Wörtchen gesprochen hast, so bin ich erlöst. Ich komme zu dir, und habe in einer Flasche das Wasser des Lebens, damit bestreiche ich dich, und dann bist du wieder lebendig und gesund wie zuvor.“ Da sprach er „gerne will ich dich erlösen.“ Es geschah nun alles so, wie sie gesagt hatte: die schwarzen Männer konnten ihm kein Wort abzwingen, und in der dritten Nacht ward die Schlange zu einer schönen Königstochter, die kam mit dem Wasser des Lebens und machte ihn wieder lebendig. Und dann fiel sie ihm um den Hals und küsste ihn, und war Jubel und Freude im ganzen Schloß. Da wurde ihre Hochzeit gehalten, und er war König vom goldenen Berg.

Also lebten sie vergnügt zusammen, und die Königin gebar einen schönen Knaben. Acht Jahre waren schon herum, da fiel ihm sein Vater ein und sein Herz ward bewegt[178]178
  Herz ward bewegt – сердце было тронуто


[Закрыть]
, und er wünschte ihn einmal heimzusuchen. Die Königin wollte ihn aber nicht fortlassen und sagte „ich weiß schon daß es mein Unglück ist,“ er ließ ihr aber keine Ruhe bis sie einwilligte. Beim Abschied gab sie ihm noch einen Wünschring und sprach „nimm diesen Ring und steck ihn an deinen Finger, so wirst du alsbald dahin versetzt[179]179
  wirst du dahin versetzt – будешь туда перемещён (форма пассивного залога)


[Закрыть]
, wo du dich hin wünschst, nur musst du mir versprechen daß du ihn nicht gebrauchst, mich von hier weg zu deinem Vater zu wünschen.“ Er versprach ihr das, steckte den Ring an seinen Finger und wünschte sich heim vor die Stadt, wo sein Vater lebte. Im Augenblick befand er sich auch dort und wollte in die Stadt: wie er aber vors Tor kam, wollten ihn die Schildwachen nicht einlassen, weil er seltsame und doch so reiche und prächtige Kleider anhatte. Da ging er auf einen Berg, wo ein Schäfer hütete, tauschte mit diesem die Kleider und zog den alten Schäferrock an und ging also ungestört in die Stadt ein. Als er zu seinem Vater kam, gab er sich zu erkennen[180]180
  sich zu erkennen geben – назвать своё имя


[Закрыть]
, der aber glaubte nimmermehr daß es sein Sohn war und sagte er hatte zwar einen Sohn gehabt, der war aber längst tot: doch weil er sah daß er ein armer dürftiger Schäfer war, so wollte er ihm einen Teller voll zu essen geben. Da sprach der Schäfer zu seinen Eltern „ich bin wahrhaftig euer Sohn, wisst ihr kein Mal an meinem Leibe, woran ihr mich erkennen könnt?“ „Ja,“ sagte die Mutter, „unser Sohn hatte eine Himbeere unter dem rechten Arm.“ Er streifte das Hemd zurück, da sahen sie die Himbeere unter seinem rechten Arm und zweifelten nicht mehr daß es ihr Sohn war. Darauf erzählte er ihnen, er war König vom goldenen Berge und eine Königstochter war seine Gemahlin, und sie hatten einen schönen Sohn von sieben Jahren. Da sprach der Vater „nun und nimmermehr ist das wahr: das ist mir ein schöner König, der in einem zerlumpten Schäferrock hergeht.“ Da ward der Sohn zornig und drehte, ohne an sein Versprechen zu denken, den Ring herum und wünschte beide, seine Gemahlin und sein Kind, zu sich. In dem Augenblick waren sie auch da, aber die Königin, die klagte und weinte, und sagte er hatte sein Wort gebrochen[181]181
  sein Wort gebrochen – не сдержал слова


[Закрыть]
und hatte sie unglücklich gemacht. Er sagte „ich habe es unachtsam getan und nicht mit bösem Willen[182]182
  mit bösem Willen – с злым умыслом


[Закрыть]
“ und redete ihr zu; sie stellte sich auch als gäbe sie nach[183]183
  stellte sich, als gäbe sie nach – притворилась, будто она уступила (форма сослагательного наклонения)


[Закрыть]
, aber sie hatte Böses im Sinn[184]184
  Böses im Sinn haben – замышлять недоброе


[Закрыть]
.

Da führte er sie hinaus vor die Stadt auf den Acker und zeigte ihr das Wasser, wo das Schiffchen war abgestoßen worden[185]185
  war abgestoßen worden – был оттолкнут (форма пассивного залога в предпрошедшем времени)


[Закрыть]
, und sprach dann „ich bin müde, setze dich nieder, ich will ein wenig auf deinem Schoß schlafen.“ Da legte er seinen Kopf auf ihren Schoß und sie strich ihn über den Kopf ein wenig, bis er einschlief. Als er eingeschlafen war, zog sie erst den Ring von seinem Finger, dann zog sie den Fuß unter ihm weg und ließ nur den Toffel zurück: hierauf nahm sie ihr Kind in den Arm und wünschte sich wieder in ihr Königreich. Als er aufwachte, lag er da ganz verlassen, und seine Gemahlin und das Kind waren fort und der Ring vom Finger auch. „Nach Haus zu deinen Eltern kannst du nicht wieder gehen,“ dachte er, „die werden sagen, du warst ein Hexenmeister, du willst aufpacken und gehen bis du in dein Königreich kommst.“ Also ging er fort und kam endlich zu einem Berg, vor dem drei Riesen standen und mit einander stritten, weil sie nicht wussten wie sie ihres Vaters Erbe teilen sollten. Als sie ihn vorbeigehen sahen, riefen sie ihn an und sagten kleine Menschen hаben klugen Sinn[186]186
  klugen Sinn haben – быть умным


[Закрыть]
, er sollte ihnen die Erbschaft verteilen. Die Erbschaft aber bestand aus einem Degen, wenn einer den in die Hand nahm und sprach „Köpf alle runter, nur meiner nicht,“ so lagen alle Köpfe auf der Erde: zweitens aus einem Mantel, wer den anzog, war unsichtbar; drittens aus ein paar Stiefeln, wenn man die angezogen hatte und sich wohin wünschte, so war man im Augenblick da. Er sagte „gebt mir die drei Stücke damit ich probieren könnte ob sie noch in gutem Stande sind[187]187
  in gutem Stande sein – быть в хорошем состоянии


[Закрыть]
.“ Da gaben sie ihm den Mantel, und als er ihn umgehängt hatte, war er unsichtbar und war in eine Fliege verwandelt. Dann nahm er wieder seine Gestalt an[188]188
  seine Gestalt annehmen – принять свой облик


[Закрыть]
und sprach „der Mantel ist gut, nun gebt mir das Schwert.“ Sie sagten „nein, das geben wir nicht! wenn du sprichst „Köpf alle runter, nur meiner nicht!“ so sind unsere Köpfe alle herab und du allein hast den deinigen noch.“ Doch gaben sie es ihm unter der Bedingung[189]189
  unter der Bedingung – при условии


[Закрыть]
daß er es an einem Baum probieren sollte. Das tat er und das Schwert zerschnitt den Stamm eines Baums wie einen Strohhalm. Nun wollt er noch die Stiefeln haben, sie sprachen aber „nein, die geben wir nicht weg, wenn du sie anziehst und wünschst dich oben auf den Berg, so stehen wir da unten und haben nichts.“ „Nein,“ sprach er, „das will ich nicht tun.“ Da gaben sie ihm auch die Stiefeln. Wie er nun alle drei Stücke hatte, so dachte er an nichts als[190]190
  dachte er an nichts als an … – не думал ни о чём кроме как о…


[Закрыть]
an seine Frau und sein Kind und sprach so vor sich hin[191]191
  sprach so vor sich hin – тихо сказал (себе под нос)


[Закрыть]
„ach wäre[192]192
  wäre – был бы (форма сослагательного наклонения)


[Закрыть]
ich auf dem goldenen Berg,“ und alsbald verschwand er vor den Augen der Riesen, und war also ihr Erbe geteilt. Als er nah beim Schloß war, hörte er Freudengeschrei, Geigen und Flöten, und die Leute sagten ihm seine Gemahlin feierte ihre Hochzeit mit einem andern. Da ward er zornig und sprach „die Falsche[193]193
  die Falsche – лгунья


[Закрыть]
, sie hat mich betrogen und mich verlassen, als ich eingeschlafen war.“ Da hing er seinen Mantel um und ging unsichtbar ins Schloß hinein. Als er in den Saal eintrat, war da eine große Tafel mit köstlichen Speisen besetzt, und die Gäste aßen und tranken, lachten und scherzten. Sie aber saß in der Mitte in prächtigen Kleidern auf einem königlichen Sessel und hatte die Krone auf dem Haupt. Er stellte sich hinter sie und niemand sah ihn. Wenn sie ihr ein Stück Fleisch auf den Teller legten, nahm er ihn weg und aß es: und wenn sie ihr ein Glas Wein einschenkten, nahm er es weg und trank es aus; sie gaben ihr immer, und sie hatte doch immer nichts, denn Teller und Glas verschwanden augenblicklich. Da ward sie bestürzt und schämte sie sich, stand auf und ging in ihre Kammer und weinte, er aber ging hinter ihr her. Da sprach sie „ist denn der Teufel über mir, oder kam mein Erlöser nie?“ Da schlug er ihr ins Angesicht und sagte „kam dein Erlöser nie? er ist über dir, du Betrügerin[194]194
  Betrügerin – лгунья


[Закрыть]
. Habe ich das an dir verdient[195]195
  Habe ich das an dir verdient? – Этого я от тебя заслужил?


[Закрыть]
?“ Da machte er sich sichtbar, ging in den Saal und rief „die Hochzeit ist aus, der wahre König ist gekommen!“ Die Könige, Fürsten und Räte, die da versammelt waren, höhnten und verlachten ihn: er aber gab kurze Worte und sprach „wollt ihr hinaus oder nicht?“ Da wollten sie ihn fangen und drangen auf ihn ein, aber er zog sein Schwert und sprach „Köpf alle runter, nur meiner nicht.“ Da rollten alle Köpfe zur Erde, und er war allein der Herr und war wieder König vom goldenen Berg.

Упражнения

I. Образуйте форму повелительного наклонения в единственном числе:

1. sich bekümmern

2. schweigen

3. geben

4. lassen

5. reden

6. nehmen

7. stecken

8. sich niedersetzen


II. Вставьте подходящее по смыслу слово:

1. Die Schiffe mit dem ganzen Vermögen waren versunken und der Kaufmann hatte nichts mehr _____________.

2. Das schwarze Männchen fragte, was der Mann sich zu __________ nahm?

3. Der Junge sagte zum Vater, das schwarze Männchen hatte keine _________ über ihn.

4. Der Sohn nahm ____________ von seinem Vater und setzte sich ins Schiffchen.

5. Die Königin klagte und weinte, denn ihr Mann hat sein ____________ gebrochen.


III. Замените выделенные слова соответствующими местоимениями в нужной форме:

1. Da stand auf einmal ein schwarzes Männchen neben dem Kaufmann.

2. Der Kaufmann gab dem schwarzen Männchen seine Handschrift.

3. Der Kaufmann sah einen großen Haufen Geld.

4. Der Sohn sagte zu Männchen: „Du hast meinen Vater betrogen.“

5. Der Sohn sollte sich in ein Schiffchen setzen.

6. Der Junge stieg ans Land und sah ein großes Schloss.

7. Die verwünschte Jungfrau sagte: „Heute Nacht kommen zwölf schwarze Männer.“

8. Der König wollte den Vater heimsuchen.

9. Der König drehte den Ring und wünschte seine Gemahlin und sein Kind zu sich.

10. Der König hat mit Fürsten und Räten gesprochen.


IV. Выберите правильный вариант:

1. Die Schiffe vom Kaufmann sind versunken/gesunken/vergesunken.

2. Das schwarze Männchen hat den Kaufmann betrügen/betrogen/gebetrogen.

3. Der König hat sein Wort gebracht/gebrechen/gebrochen.

4. Der König hat auf dem Schoß seiner Frau eingeschlafen/eingeschlaft/geeinschlafen.

5. Die Königin hat den König verlasst/verließ/verlassen.

6. Der König hat die Stiefel angezogen/anzog/angezogt.


V. Ответьте на вопросы:

1. Hat das schwarze Männchen dem Kaufmann geholfen oder hat er ihn betrogen?

2. Wie ist der Junge König vom goldenen Berg geworden?

3. Warum wollte der König in die Stadt? Wie hat er das gemacht?

4. Warum hat dann die Königin den König verlassen?

5. Wie ist der König wieder ins Schloss gekommen?

6. Was hat der König im Schloss gesehen und wie hat er reagiert?

7. Hat das Märchen ein glückliches Ende? Warum?

Ключи к упражнениям

I.

1. bekümmere dich

2. schweig(e)

3. gib

4. lass

5. rede

6. nimm

7. steck(e)

8. setz(e) dich nieder


II.

1. übrig

2. Herzen

3. Macht

4. Abschied

5. Wort


III.

1. ihm

2. sie

3. ihn

4. ihn

5. es

6. es

7. sie

8. ihn

9. sie

10. ihnen


IV.

1. versunken

2. betrogen

3. gebrochen

4. eingeschlafen

5. verlassen

6. angezogen

Der gelernte Jäger

Es war einmal ein junger Bursch, der hatte die Schlosserhantierung gelernt und sprach zu seinem Vater er wollte jetzt in die Welt gehen[196]196
  in die Welt gehen – пойти по свету; странствовать


[Закрыть]
und sich versuchen[197]197
  sich versuchen – попробовать свои силы


[Закрыть]
. „Ja,“ sagte der Vater, „das bin ich zufrieden“ und gab ihm etwas Geld auf die Reise. Also zog er herum und suchte Arbeit. Auf eine Zeit, da wollte ihm das Schlosserwerk nicht mehr folgen und stand ihm auch nicht mehr an[198]198
  j-m anstehen – подобать


[Закрыть]
, aber er kriegte Lust zur[199]199
  Lust zu … kriegen – заинтересоваться, иметь охоту к …


[Закрыть]
Jägerei. Da begegnete ihm auf der Wanderschaft[200]200
  auf Wanderschaft – в странствии


[Закрыть]
ein Jäger in grünem Kleide, der fragte woher er kommt und wohin er wollte. Er war ein Schlossergesell, sagte der Bursch, aber das Handwerk gefiel ihm nicht mehr, und hаtte Lust zur Jägerei, ob er ihn als Lehrling annehmen wollte. „O ja, wenn du mit mir gehen willst.“ Da ging der junge Bursch mit, vermietete sich etliche Jahre bei ihm und lernte die Jägerei. Danach wollte er sich weiter versuchen, und der Jäger gab ihm nichts zum Lohn als eine Windbüchse, die hatte aber die Eigenschaft, wenn er damit einen Schuss tat, so traf er unfehlbar[201]201
  unfehlbar treffen – попадать в цель без промаха


[Закрыть]
. Da ging er fort und kam in einen sehr großen Wald, von dem konnte er in einem Tag das Ende nicht finden. Wie es Abend war, setzte er sich auf einen hohen Baum, damit er von den wilden Tieren kommt. Gegen Mitternacht zu schimmerte ein kleines Lichtchen von weitem, da sah er durch die Äste darauf hin und behielt in acht[202]202
  in acht behalten – не упускать из виду


[Закрыть]
wo es war. Doch nahm er erst noch seinen Hut und warf ihn nach dem Licht zu herunter, daß er danach gehen wollte, wann er herabgestiegen wäre, als nach einem Zeichen. Nun kletterte er herunter, ging auf seinen Hut los, setzte ihn wieder auf und zog gerades Wegs fort[203]203
  zog gerades Wegs fort – направился вперёд


[Закрыть]
. Je weiter er ging, je[204]204
  je … je … – чем … тем …


[Закрыть]
größer ward das Licht, und wie er nahe dabei kam, sah er daß es ein gewaltiges Feuer war, und saßen drei Riesen dabei und hatten einen Ochsen am Spieß und ließen ihn braten. Nun sprach der eine „ich muss doch schmecken ob das Fleisch bald zu essen ist,“ riss ein Stück herab und wollte es in den Mund stecken, aber der Jäger schoss es ihm aus der Hand. „Nun ja,“ sprach der Riese, „da weht mir der Wind das Stück aus der Hand“ und nahm sich ein anderes. Wie er eben anbeißen wollte, schoss es ihm der Jäger abermals weg; da gab der Riese dem, der neben ihm saß, eine Ohrfeige und rief zornig „was reißt du mir mein Stück weg?“ „Ich habe es nicht weggerissen,“ sprach der andere, „es wird dir ein Scharfschütze[205]205
  Scharfschütze –меткий стрелок


[Закрыть]
weggeschossen haben.“ Der Riese nahm sich das dritte Stück, konnte es aber nicht in der Hand behalten, der Jäger schoss es ihm heraus. Da sprachen die Riesen „das muss ein guter Schütze sein, der den Bissen vor dem Maul wegschießt, so einer wäre uns nützlich[206]206
  wäre nützlich – был бы полезен (форма сослагательного наклонения)


[Закрыть]
,“ und riefen laut „komm herbei, du Scharfschütze, setze dich zu uns ans Feuer und iss dich satt, wir wollen dir nichts tun; aber kommst du nicht, und wir holen dich mit Gewalt[207]207
  mit Gewalt – силой


[Закрыть]
, so bist du verloren.“ Da trat der Bursch herzu und sagte er ist ein gelernter Jäger, und wonach er mit seiner Büchse zielt, das trifft er auch sicher und gewiss. Da sprachen sie wenn er mit ihnen gehen wollte, sollte er es gut haben[208]208
  sollte er es gut haben – здесь: не пожалеет


[Закрыть]
, und erzählten ihm, dass vor dem Wald ein großes Wasser ist, dahinter steht ein Turm, und in dem Turm sitzt eine schöne Königstochter, die wollten sie gern rauben. „Ja,“ sprach er, „die will ich bald geschafft haben[209]209
  bald geschafft haben – быстро справляться


[Закрыть]
.“ Sagten sie weiter „es ist aber noch etwas dabei, es liegt ein kleines Hündchen[210]210
  Hündchen – собачонка (уменьшительное от Hund)


[Закрыть]
dort, das fängt gleich an zu bellen, wann sich jemand nähert, und sobald das bellt, wacht auch alles am königlichen Hof auf: und deshalb können wir nicht hinein kommen; unterstehst du dich das Hündchen tot zu schießen?“ „Ja,“ sprach er, „das ist mir ein kleiner Spaß.“ Danach setzte er sich auf ein Schiff und fuhr über das Wasser, und wie er bald beim Land war, kam das Hündlein gelaufen und wollte bellen, aber er kriegte seine Windbüchse und schoss es tot. Wie die Riesen das sahen, freuten sie sich und meinten sie hatten die Königstochter schon gewiss, aber der Jäger wollte erst sehen wie die Sache beschaffen war[211]211
  wie die Sache beschaffen war – как обстояло дело


[Закрыть]
, und sprach sie sollten draußen bleiben, bis er sie ruft. Da ging er in das Schloß, und es war mäuschenstill darin, und schlief alles. Wie er das erste Zimmer aufmachte, hing da ein Säbel an der Wand, der war von purem Silber, und war ein goldener Stern darauf und des Königs Name; daneben aber lag auf einem Tisch ein versiegelter Brief, den brach er auf, und es stand darin: wer den Säbel hаt, kann alles ums Leben bringen[212]212
  ums Leben bringen – лишить жизни


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, was ihm vorkommt. Da nahm er den Säbel von der Wand, hing ihn um und ging weiter: da kam er in das Zimmer, wo die Königstochter lag und schlief: und sie war so schön, daß er still stand und sie betrachtete und den Atem anhielt[213]213
  Atem anhalten – затаить дыхание


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. Er dachte „wie darf ich eine unschuldige Jungfrau in die Gewalt der wilden Riesen bringen[214]214
  in die Gewalt bringen – отдать во власть


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, die haben Böses im Sinn[215]215
  haben Böses im Sinn – замышлять недоброе


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.“ Er schaute sich weiter um, da standen unter dem Bett ein paar Pantoffeln, auf dem rechten stand ihres Vaters Name mit einem Stern und auf dem linken ihr eigener Name mit einem Stern. Sie hatte auch ein großes Halstuch um, von Seide mit Gold ausgestickt[216]216
  mit Gold ausgestickt – вышитый золотом


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, auf der rechten Seite ihres Vaters Name, auf der linken ihr Name, alles mit goldenen Buchstaben. Da nahm der Jäger eine Schere und schnitt den rechten Schlippe[217]217
  Schlippen – здесь: край; подол


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n ab und tat ihn in seinen Ranzen, und dann nahm er auch den rechten Pantoffel mit des Königs Namen und steckte ihn hinein. Nun lag die Jungfrau noch immer und schlief, da schnitt er auch ein Stückchen von dem Hemd ab und steckte es zu dem andern, doch tat er das alles ohne sie anzurühren[218]218
  ohne sie anzurühren – не коснувшись


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. Dann ging er fort und ließ sie ungestört schlafen, und als er wieder ans Tor kam, standen die Riesen noch draußen, warteten auf ihn und dachten er bringt die Königstochter. Er rief ihnen aber zu sie sollten hereinkommen, die Jungfrau ist schon in seiner Gewalt: die Türe kann er ihnen aber nicht aufmachen, aber da ist ein Loch, durch welches sie kriechen müssen. Nun kam der erste näher, da wickelte der Jäger des Riesen Haar um seine Hand, zog den Kopf herein und hieb ihn mit seinem Säbel in einem Streich ab[219]219
  in einem Streich abhauen – отрубить одним ударом


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, und zog ihn dann vollends hinein. Dann rief er den zweiten und hieb ihm gleichfalls das Haupt ab, und endlich auch dem dritten, und war froh daß er die schöne Jungfrau von ihren Feinden befreit hatte und schnitt ihnen die Zungen aus und steckte sie in seinen Ranzen. Da dachte er „ich will heim gehen zu meinem Vater und ihm zeigen was ich schon getan habe, dann will ich in der Welt herumziehen; das Glück, das mir Gott bescheren will, wird mich schon erreichen.“

Der König in dem Schloß aber, als er aufwachte, sah die drei Riesen, die da tot lagen. Dann ging er in die Schlafkammer seiner Tochter, weckte sie auf und fragte wer das gewesen war, der die Riesen ums Leben gebracht hatte. Da sagte sie „lieber Vater, ich weiß es nicht, ich habe geschlafen.“ Wie sie nun aufstand und ihre Pantoffeln anziehen wollte, da war der rechte weg, und wie sie ihr Halstuch betrachtete, war es durchschnitten und fehlte der rechte Schlippen, und wie sie ihr Hemd ansah, war ein Stückchen heraus. Der König ließ den ganzen Hof zusammenkommen[220]220
  ließ zusammenkommen – созвал


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, Soldaten und alles, was da war, und fragte wer seine Tochter befreit und die Riesen ums Leben gebracht hatte? Nun hatte er einen Hauptmann, der war einäugig und ein hässlicher Mensch, der sagte er hаtte es getan. Da sprach der alte König so er das vollbracht hаtte, sollte er seine Tochter auch heiraten. Die Jungfrau aber sagte „lieber Vater, dafür, daß ich den heiraten soll, will ich lieber in die Welt gehen, so weit als mich meine Beine tragen.“ Da sprach der König wenn sie den nicht heiraten wollte, sollte sie die königlichen Kleider ausziehen und Bauernkleider[221]221
  Bauernkleider – крестьянская одежда


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antun und fortgehen; und sie sollte zu einem Töpfer gehen und einen Handel mit irdenem Geschirr anfangen. Da tat sie ihre königlichen Kleider aus und ging zu einem Töpfer und borgte sich irdenes Werk; sie versprach ihm auch, wenn sie es am Abend verkaufte, wollte sie es bezahlen. Nun sagte der König sie sollte sich an eine Ecke damit setzen und es verkaufen, dann bestellte er etliche Bauerwagen, die sollten mitten durchfahren, daß alles in tausend Stücke geht[222]222
  in tausend Stücke gehen – разлететься на кусочки


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. Wie nun die Königstochter ihren Kram auf die Straße hingestellt hatte, kamen die Wagen und zerbrachen ihn zu lauter Scherben[223]223
  zu lauter Scherben zerbrechen – разбивать вдребезги


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. Sie fing an zu weinen und sprach „ach Gott wie will ich nun dem Töpfer bezahlen.“ Der König aber wollte sie damit zwingen den Hauptmann zu heiraten, statt dessen ging sie wieder zum Töpfer und fragte ihn ob[224]224
  ob – ли


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er ihr noch einmal borgen wollte. Er antwortete nein, sie sollte erst das Vorige[225]225
  das Vorige – прежнее


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bezahlen. Da ging sie zu ihrem Vater, schrie und jammerte, und sagte sie wollte in die Welt hineingehen. Da sprach er „ich will dir draußen in dem Wald ein Häuschen[226]226
  Häuschen – домик (уменьшительное от Haus)


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bauen lassen, darin sollst du dein Lebtag[227]227
  dein Lebtag – всю жизнь


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sitzen und für jedermann kochen, du darfst aber kein Geld nehmen.“ Als das Häuschen fertig war, ward vor die Türe ein Schild gehängt, darauf stand geschrieben „heute umsonst, morgen für Geld.“ Da saß sie lange Zeit, und sprach es sich in der Welt herum[228]228
  sprach es sich in der Welt herum – весть разнеслась по миру


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, da sitzt eine Jungfrau, die kocht umsonst, und das steht vor der Tür an einem Schild. Das hörte auch der Jäger und dachte „das ist etwas für dich, du bist doch arm und hast kein Geld.“ Er nahm also seine Windbüchse und seinen Ranzen, worin noch alles steckte, was er damals im Schloß als Wahrzeichen mitgenommen hatte, ging in den Wald und fand auch das Häuschen mit dem Schild „heute umsonst, morgen für Geld.“ Er hatte aber den Degen umhängen, womit er den drei Riesen den Kopf abgehauen hatte, trat so in das Häuschen hinein und ließ sich etwas zu essen geben. Er freute sich über das schöne Mädchen, es war aber auch bildschön. Sie fragte woher er kommt und wohin will, da sagte er „ich reise in der Welt herum.“ Da fragte sie ihn woher er den Degen hat, da steht ja ihres Vaters Name darauf. Fragte er ob sie des Königs Tochter ist. „Ja,“ antwortete sie. „Mit diesem Säbel,“ sprach er, „habe ich drei Riesen den Kopf abgehauen“ und holte zum Zeichen ihre Zungen aus dem Ranzen, dann zeigte er ihr auch den Pantoffel, den Schlippen vom Halstuch und das Stück vom Hemd. Da war sie voll Freude und sagte er war derjenige der sie erlöst hatte. Darauf gingen sie zusammen zum alten König, und sie führte ihn in ihre Kammer und sagte ihm der Jäger war der rechte, der sie von den Riesen erlöst hatte. Und wie der alte König die Wahrzeichen sah, da konnte er nicht mehr zweifeln und sagte es war ihm lieb[229]229
  es war ihm lieb – он был рад


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daß er wusste wie alles zugegangen war, und er sollte sie nun auch zur Gemahlin haben; darüber freute sich die Jungfrau von Herzen[230]230
  sich von Herzen freuen – радоваться от души


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. Darauf kleideten sie ihn, als wenn er ein fremder Herr wäre[231]231
  als wenn – как будто


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, und der König ließ ein Gastmahl anstellen[232]232
  ein Gastmahl anstellen – устраивать пир


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. Als sie nun zu Tisch gingen, kam der Hauptmann auf die linke Seite der Königstochter zu sitzen, der Jäger aber auf die rechte: und der Hauptmann meinte das wаr ein fremder Herr und wаr zum Besuch gekommen[233]233
  zum Besuch kommen – приходить в гости


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. Wie sie gegessen und getrunken hatten, sprach der alte König zum Hauptmann er wollte ihm etwas aufgeben, das sollte er erraten: wenn einer sprаch er hatte drei Riesen ums Leben gebracht, und er gefragt wurde, wo die Zungen der Riesen waren, und er musste zusehen, und waren keine in ihren Köpfen, wie das zuging? Da sagte der Hauptmann „sie hatten keine gehabt.“ „Nicht so,“ sagte der König, „jedes Getier hat eine Zunge,“ und fragte weiter was der wert wаr, daß ihm widerfuhr[234]234
  was der wert wаr, daß ihm widerfuhr – чего заслуживает тот, кто ему перечит


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? Antwortete der Hauptmann „der soll wohl in Stücken zerrissen werden[235]235
  der soll wohl in Stücken zerrissen werden – должен быть разорван на куски


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.“ Da sagte der König er hatte sich selber sein Urteil gesprochen[236]236
  Urteil sprechen – вынести приговор


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, und ward der Hauptmann gefänglich gesetzt[237]237
  gefänglich setzen – заточить в тюрьму


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und dann in vier Stücke zerrissen, die Königstochter aber mit dem Jäger vermählt. Danach holte er seinen Vater und seine Mutter herbei, und die lebten in Freude bei ihrem Sohn, und nach des alten Königs Tod bekam er das Reich.


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